Gefällt mir sehr gut ! Das Rot-Orange ist schon fast zu schön um wahr zu sein (hast du nachgeholfen?). Habe die "Yenidze" auch schon fotografiert. Mich würde dein Standort interessieren ? Der ist sehr gut gewählt.
Ich schreibe mal was zur Geschichte des Bauwerks:
WEN ES INTERESSIERT:
Die Yenidze Dresden diente der Herstellung von Orientzigaretten; Hugo Zietz (sächsisch-königlicher Hoflieferant) produzierte „Salem“ und andere Marken; die Zigarettenfabrik bot damals 1500 Arbeitsplätze und ihre Innenausstattung war im Arbeitsschutz und im Sozialbereich vorbildlich: In langen Reihen saßen die Frauen in den Sälen und drehten die Glimmstängel von Hand. Die lichtdurchfluteten Hallen waren gut belüftet und staubfrei, auf jeder Etage gab es Waschgelegenheiten. Oben waren die luxuriös ausgestattete Kantine und Ruhezonen mit Liegestühlen eingerichtet. Wer Lust hatte, konnte sich in der Mittagspause auf der Dachterrasse erholen. Die Marken damals hießen Mogul, Murad, Fatima oder ganz prosaisch Dreipunkt. Dresden war bis in die 30er Jahre das Tabakzentrum Deutschlands, 40 Fabriken produzierten über 60 Prozent aller Rauchwaren. Die Yenidze-Manufaktur war die größte Zigarettenfabrik Deutschlands.
Die 20 Meter hohe spitzbogige Kuppel, deren Form angeblich den Kalifengrabmälern in Kairo entspricht, ist farbig verglast und wird nachts von innen angestrahlt. Dafür produzierten in der Nacht zwei Dampfmaschinen Strom ausschließlich für die dort installierten Bogenlampen. "Salem Aleikum" - Friede sei mit dir - grüßte bis zum Krieg eine Leuchtschrift vom Dach. Beim Luftangriff im Februar 1945 wurde die Kuppel zerstört. 1966 wurde die Kuppel zunächst nur braun-grün verglast, die bunte Verglasung erfolgte dann bei der Sanierung in den 80er Jahren.
* Reemtsma: 1924 verkaufte Zietz als 64-Jähriger seinen Industrie-prachtbau an das Zigaretten-Imperium Reemtsma.
* Zerstörung: Bei den Bombenangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde ein Drittel des Gebäudes zerstört, der Südflügel erlitt einen Treffer durch eine Fliegerbombe.
* Nach dem Krieg provisorisch wieder hergerichtet, 1946 Enteignung, ab 1947 wurden wieder einige Jahre darin Zigaretten produziert, ab 1953 war hier das VEB Tabakkontor (zentrales Tabakkontor der DDR) untergebracht. Der DDR-Monopolbetrieb sorgte dafür, dass die Zigarettenfabriken genügend Nachschub an Rohmaterial erhielten, etwa für die legendäre Zigarettenmarken f6 oder Karo.
* 90er Jahre: Nach der Wende und der Privatisierung bot die Treuhand die heruntergekommene Fabrik zum Kauf an. Ein Immobilienfond aus Berlin bekam den Zuschlag und das Architekturbüro Hentrich-Petschnigg und Partner baute die Tabakmoschee schließlich zum Geschäfts- und Bürohaus um.
* Sanierung: Die Sanierungskosten beliefen sich auf ca. 75 Millionen DM und wurden von ca. 300 Firmen getragen.
* Wiedereröffnung: Seit 1997 wird die Yenidze als Bürogebäude mit Restaurant (360°-Blick auf Dresden) genutzt, vorübergehend war in den Kellergewölben eine Diskothek untergebracht, in der Kuppel finden regelmäßig Veranstaltungen statt. In der Kuppel finden regelmäßig Märchenvorlesungen und andere Veranstaltungen statt.
Grüße Roy der WHOgenotte
Ehemaliger User
schrieb am 22.06.2008 um 17:33 Uhr
wow
Ehemaliger User
schrieb am 23.06.2008 um 21:10 Uhr