Wie optimiere ich meine alten VHS-Videos?

paulm96 schrieb am 29.11.2008 um 17:18 Uhr
Hallo und liebe Grüße an die Community,
ich bin absolut neu hier und möchte gern über 10 Jahre alte VHS-C Kassetten vor dem endgültigen Verfall bewahren. Die Werbung klingt simpel. Einlesen, ein bißchen schneiden, ein bißchen nachvertonen und kinoreif auf DVD brennen, fertig.
Nun ganz so einfach ist es dann, wie ich gemerkt habe, doch nicht. Farbsäume, über- und unterbelichtete und verwackelte Aufnahmen, nur wenig brauchbare, aber "historische"  Tonfragmente usw. usf.

Meine Fragen nun: Gibt es Analyse- und Optimierungstools, die wenigstens die übelsten Fehler (Farbsäume, und -stiche, Belichtungsfehler, Flimmern etc.) automatisch erkennen und sagen wir mal aufbessern können. Mein erstes Projekt besteht immerhin aus 8 VHS-Kassetten und damit über 5 Stunden Filmlänge. Wenn ich verschiedene Filter und Effekte auf das Originalmaterial anwende (z. B. VirtualDub Pluginfilter "VHS") muß ich da eine bestimmte Reihenfolge beachten?

Also kurz gesagt, hat jemand von Euch Erfahrungen, wie und in welcher Reihenfolge und vielleicht mit welchen Tools man digitalisiertes Rohmaterial optimieren kann. Ich will noch gar nichts schneiden oder den Regisseur geben. Ich will erst mal nur das, was ich habe, so gut wie möglich auf den Bildschirm bringen.

Vielleicht kann jemand von seinen Erfahrungen berichten. Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Mit freundlichen Grüßen Frank.

PS: Arbeite mit Video Deluxe 15 Plus

Kommentare

Ehemaliger User schrieb am 29.11.2008 um 23:10 Uhr
Das ist nicht das, was du dir erhofft hast: Nach meiner Erfahrung lässt sich aber aus einem VW-Käfer kein Porsche machen, nicht mal einen VW Golf. Zudem musst du aufpassen, dass du mit all den Möglichkeiten (Farbsättigung, Kontrast, VirtualDub-Filter usw.) Bild und Ton nicht verschlimmbesserst. Am meisten dürfte dir mit einem guten Einspielgerät gedient sein, das beispielsweise über einen TBC verfügt. Das hat dann aber wenig mit VDL zu tun. Probiere aus (an wenigen Clips) und konrolliere das Ergebnis im Endformat (am TV), bevor du Einstellungen auf den gesamten Film anwendest.

Ich wünsche dir viel Geduld beim Pröbeln und dass du ideenreichere Antwortgeber findest.

Nachtrag: Time Base Corrector (TBC)
geschi schrieb am 30.11.2008 um 12:55 Uhr
Hallo
Das wichtigste ist die Digitalisierungsqualität, das ist doch immer wieder das gleiche, wenn du mit aufwendiger Hardware digitalisierst hast du gute Quali, wenn nicht = schlechte Quali, im Nachhinein sind leicht kosmetische Korrekturen möglich, wobei die Betonung auf leichte liegt.
TBC=TimeBaseCorector, ist wichtig wegen der Farbverschiebungen bei VHS, Top Videorecoder haben den eingebaut, wenn es Orginalbänder sind, kann es sein das du den nicht brauchst. Die Farbe des Porsches bekommst du, aber nur in Hollywood, die scannen Bild für Bild, dann kommt die Aufbereitung, da kommst du aber nicht mit den Preis für einen Porsche aus, also lasse es bei einen Käfer, die Aufnahmen stammen doch auch aus dieser Zeit.
Gruss
Rosti schrieb am 30.11.2008 um 16:41 Uhr
Moin paulm96 !

@lechiffre und @Geschi ist nichts hinzuzufügen.

Nur noch ein kleiner Exkurs in "die Vergangenheit": Bei alten VHS-Aufnahmen handelt es sich in der Regel um analoge Aufnahmen. Diese Aufnahmen besitzen den unschätzbaren Vorteil, dass man schon beim capturen eine ganze Menge korrigieren kann - und zwar gründlich.
Ich verwende daher oftmals - nicht immer, denn vielfach reicht schon meine Digicam zum analogen Einspielen in das Schnittprogramm - eine Schnittkarte (DV 500) und nehme die Aufnahme über "scenalyzer" vor. Die verfügbaren Einstellungen/KOrrekturmöglichkeiten sind üppig und das Verfahren durchaus zeitaufwendig, aber die erreichte Qualität rechtfertigt dies. Nach der Aufnahme über Schnittkarte-scenalyzer liegen die Daten im sehr gut bearbeitbaren DV-AVI-Format vor.
Die tools wie virtualdub etc. sind nach meiner Erfahrung bei weitem nicht so wirkungsvoll wie die Bearbeitung "an der analogen Quelle" und erzeugen vielfach unerwünschte Nebeneffekte - doch dies ist meine subjektive Meinung.

Deshalb: Du hast altes Material; warum soll man nicht sehen, dass es "alt" (=wertvoll für Dich) ist und lass´die Finger vom "verschlimmbessern"

Gruss Rosti
Rosti schrieb am 01.12.2008 um 12:24 Uhr
Moin paulm96 !

Ich habe über Deine letzte Antwort (30.11. - 21:36) noch ´mal nachgedacht. Ich meine: ein sehr gutes Gerät, eigentlich schon Profiklasse, aber teuer, doch: Qualität hat ihren Preis !!!

Das spielt in meinen zweiten Gedanken hinein. Über den USB-Wandler ist hier schon viel geschrieben worden und leider auch viel falsches. Schlechte Ergebnisse werden gern erst einmal der schlechten Software/Hardware angelastet - das Studium der Bedienungsanleitungen, der diversen Foren oder Wissenscommunities wie hier unterbleibt bzw. beschränkt sich auf die ersten 2 Seiten.
Also zum USB-Wandler von Magix: ich benutze ihn und er liefert bei halbwegs brauchbarem Ausgangsmaterial - und soooo gut ist altes VHS-Material nun leider nicht - durchaus brauchbare Ergebnisse. Auch über den USB-Wandler kann man die wichtigsten analogen Parameter anpassen, siehe nachfolgenden Screenshot.

Bevor Du also viel Geld für das Canopus-Gerät ausgibst (die Qualität steht ausser Frage) - willst Du es vielleicht ´mal mit dem USB-Wandler versuchen? Der ist wesentlich billiger - und vielleicht erfüllt er ja die wichtigsten Ansprüche.

Aber wie gesagt: Deine Überlegung ist richtig. Gruss Rosti


Noch ein kleiner Nachtrag:
- dieser link ist für Magix-User interessant http://support.magix.net/boards/magix/index.php?showforum=124

Nachtrag 2 01.12.2008 - 14:25

Auch diese Newsgroup  ( z. Bsp. bei "news.t-online.de") ist lesenswert:

"de.comp.tv+video"