@Florian-Schmithuesen Soweit ich das gelesen habe, kam der Parameter erst mit einem späteren Update hinzu und wird im Handbuch nicht einzeln erklärt. Aber ich schätze mal, da geht es einfach nur darum, dass man hier die Behandlung von Transienten im Limiter noch einmal separat einstellen kann, während das in der ersten Version vom Plugin nicht möglich war.
Ich würde halt gerne verstehen, was der Zielwert dort genau aussagt. Der Limiter ist ja bewusst kein Brickwall Limiter um die Transienten erst im Nachgang mit dem Clipper dann wirklich hart zu begrenzen. Was also genau bedeutet es, wenn dieser Wert über oder unter 0dB angesetzt wird?
@Florian-Schmithuesen Am besten testet du das mal selbst mit einem Drumloop, wie das Plugin reagiert. Das einzige, was ich dazu finden konnte, war die Antwort des damaligen Entwicklers auf eine Frage, in der es um eine bessere Erhaltung von Transienten ging:
I remember that AM Munition could feature some algo tweaking that preserves the transients/punch better while still being loud.
Any word about that ?
Only minor things had changed, like for instance an additional 'transients' slider in am-munition's limiter stage.
Der Entwickler ist kurz darauf von Magix zu u-he gewechselt, also gibt es da meines Wissens leider keine tiefergehende Erklärung. Außer du kontaktierst ihn mal persönlich, falls er sich an Details erinnern kann. Er ist immer noch auf KVR aktiv
Ich nehme an du meinst diesen Wert? Also ich habe mal etwas rum experimentiert, dieser Wert lässt trotz Limiting etwas mehr vom Transienten durch. Da der AM-Munition ein Mastering Kompressor ist, gibt es im Mastering generell immer ein kleines Diemer. Auf der einen Seite wollen wir das Signal best möglich komprimieren um die best möglich Verdichtung aller Signale im Song erzeugen, auf der anderen Seite werden besonders Impuls starke Signale wie Kick und Snear praktisch abgeschnitten. Dadurch verlieren sie natürlich unwahrscheinlich an (Punch).
Ich kann jetzt auf die schnelle nicht genau beschreiben wie er arbeitet aber wozu er dient. Dieser lässt diesen ersten Punch, dieses erste große Einschlagen (Einschwingverhalten) weiterhin zu, lässt also etwas mehr durch oder hebt diesen ersten Teil künstlich hervor.
Denken wir an eine Kick, dann hast du den ersten Moment, den Schlag und im zweiten Moment schwingt das Fell nach und erzeugt diesen schönen runden und bauchigen klang. Damit das jetzt nicht dumpf klingt, ist es also wichtig die Transienten durchzulassen und denn noch die Kompression durchzuführen.
Denn ein Limiter ist im Grunde nur ein Kompressor, der ab erreichen eines bestimmten Werten nichts mehr durch lässt.
Der Anschlag eines Instruments (...oder eines Sounds) ist nicht nur der lauteste Teil des Klangs, er hat eine wichtige Bedeutung und beeinflusst die empfundene Lautheit und Impulsivität des Klangs. Wenn wir Transienten bearbeiten, können wir folgende z.B. bestimmte Komponenten abschwächen oder betonen:
- Punch bei Drums (Raumanteil) - Pickgeräusch einer Akustikgitarre - Ausklang eines Pianos - Impulsiver Sound beim Slap-Bass
Das Verhältnis von Attack und Sustain ("Transienten bearbeiten") von Instrumenten kann große Auswirkungen auf deren Einbettung in einem Mix haben. Gerade die Tiefenstaffelung lässt sich dadurch stark beeinflussen:
- Mehr Attack = Direkter, naher Sound im Vordergrund - Mehr Sustain = Zaghafter, distanzierter Sound im Hintergrund
Einfach mal ausprobieren. Ggf. Kopfhörer benutzen :-)
Ich bin mir nicht ganz sicher aber entspricht der Transienten-Parameter bei AM Munition nicht der Attack-Zeit bei anderen Kompressoren? Die Attack-Zeit bestimmt, wie lange der Kompressor braucht, um mit der Kompression zu beginnen. Je länger also die Attack-Zeit ist, desto weniger bis gar nicht werden die Transienten beschnitten.
Ja, vielleicht habe ich nicht fachmännisch oder genau genug ausgedrückt. Aber im Grunde genommen stimmt das ja. Je länger die Attackzeit beim Kompressor, desto weniger werden die Transienten angetastet.