Wir haben versucht, das traurige Jubiläum der Corona-Pandemie kreativ zu verarbeiten. Auch dieses Mal stammt das Gedicht von Y. Denecke, die musikalische Untermalung von mir. Die Melodie selbst ist bereits über zehn Jahre alt, die traurige Stimmung allerdings enstand erst mitte Januar. Schließlich fanden Gedicht und Musik zueinander.
Text: (Un)Happy birthday, Corona!
Vor einem Jahr in Chinas Weiten, begannest du dich auszubreiten.
Seit einem Jahr - wie eklatant - hast du die Welt in deiner Hand.
Ein Jahr lang hoffnungsvolles Bangen, ohne Gewissheit zu erlangen.
Ein Jahr lang Lockdown-Varianten, die wir bis dahin noch nicht kannten.
Ein Jahr lang Leben auf Distanz. Ein Jahr in stiller Resonanz. Ein Jahr lang nicht wissen, was morgen sei.
Ein Jahr lang Improvisiererei. Zu deinem ersten Lebensjahr wünsch ich dir - ja, was wünscht man da?
Vielleicht einen neuen Wirkungskreis, wo man dich mehr zu bekämpfen weiß?
Wohl kaum wünsch ich dir "langes Leben" - dann würde es dich ewig geben.
Ich wünsche dir nicht, dass du bleibst, dein Wirken auf die Spitze treibst.
Um deinen Geburtstag zu begehen, bitt' ich von Partys abzusehen -
die Abstandsregel mahnt zur Geduld und daran bist du selber schuld!
Y. Denecke (07.02.21) (Copyright: bei der Autorin)