Konzert 2011 Nr. 4
Instrumente:
Geigen-Flächenklang, voll Stereo da Stereosplit und ganz nach links und rechts gestellt;
Bass, (AtackZeit verlängert um das Einschwingen sanfter zu machen), schwach Stereo pepannt da der Bass im Konzertsaal in meinen Ohren nicht direkt von vorne kommt sondern eher den Raum füllt)
2x Flöte, Mono beide 60% Rechts
Horn 60% links
Clarinette 80% links
Piano 16% rechts, also eher vorne um die Dominanz zu unterstreichen, soll also ein eher Klavierkonzert sein.
Jedes Instrument hat einen moderat eingestellten EQ bekommen,
ich loope die Stellen solo wo die Instrumente klanglich referenzmäßig zusammmenspielen, dann kann ich die EQ's so setzen, dass man jedes Instrument hört.
Effekte nicht viele, eine Flöte hat ein Delay als Ambienteffekt bekommen.
Alle Instrumente haben einen adequaten Hall per Sendeffekt bekommen.
Dabei habe ich die Instrumente die näher am Zuhörer sind, also eher Richtung Stereomitte, weniger verhallt um die Tiefenstafflung deutlicher zu machen.
Der Sendkanal ist diesmal Mono gewesen, möglich das das definiertere Tiefenstafflung bewirkt, das hab ich zum ersten mal gemacht, muss das noch genauer mit den Ohren betrachten, scheint aber funktioniert zu haben.
Wenn man das Stück Mono hört bricht kaum was weg, fast schon beängstigend wenig, trotzdem sind alle Seiten da bei mir auf den Boxen.
Diesmal hat das Pad funktioniert, ich dachte Pads wären generell nur eine Notlösung, scheint aber weniger so zu sein, man muss nur das "richtige" Pad haben, aber fragt mich nicht welches, das war Zufall . Die Parameter sind kein Zufall, die lote ich noch aus was man da machen muss damit ein Pad funktioniert,
es scheint jedoch nicht am EQ zu liegen, sondern am Pad selbst.
Wieder kaum was an den Einspielungen verändert, ab und an eine Note verschoben, aber nicht zu viel, 3 Abende hab ich gebraucht, schieben mag ich nicht.
Das Klavier bzw alles hab ich mit einer halbgewichteten Tastatur in Klavier-Realgröße eingespielt, Blockiert den ganzen Tisch, hab ich nur für die Konzerte so
aufgestellt. Mit kleiner Tastatur könnte ich das nicht so spielen, auch das Anschlagsgefühl ist sehr wichtig.
Erst hab ich was mit 10 Fingern gespielt, dann daraus die Akkorde bzw Harmoniespur generiert und das Geigenpad gemacht zur Orientierung und Überprüfung ob ich nicht danebengreife.
Auch hier wieder kein Metronom oder Ryhtmus im Hintergrund.
Tempowechsel von 120 zu 90, kurzer Teil 140, also nicht linear sondern als Stufen gesetzt. Der Sprung von 90 auf 140 soll einen schärferen Tempokontrast verursachen ohne zu weit vom 120 BPM wegrücken zu müssen. Klar eine Idee und ein Test.
Erkenntnis:
Es war sehr schwierig zum Klavier das ja recht viele Töne unmittelbar hintereinander spielt passend die anderen Instrumente dazuzuspielen.
Zunächst dachte ich ich kriegs nicht hin.
Gucken wo Platz ist ging da nicht mehr, erst hatte ich versucht die Lücken zu treffen, aber das war nicht möglich. Das einzige was blieb war dass ich dem Gefühl des Klaviers gefolgt bin. Denken oder hinschauen ging da nicht mehr, für diese Arbeitsweise ist es einfacher und genauer wenn man weniger Töne mit "definierteren" Meldodien spielt, also Schnörkel weglässt. Dann hat man Platz alles "Richtig" zu machen.
Ich habe das Gefühl, dass die Zählzeiten im wesentlichen zur Orientierung für die Musiker dienen die im Orchester ja Synchron sein sollen. Ich frag mich wie die Meister das gemacht haben und was sie über Takte gedacht haben. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass ich mit genauen Zählzeiten nicht zurecht komme.
Ob das normal ist? Ich glaube nicht dass musikalische Empfindungen in einem Raster stattfinden, bei niemandem, es geht dabei wirklich eher um Orientierung als um Definition, möglich dass ein Dirigent auch die Aufgabe hat die feinen Timingnotwendikeiten oder Vorgaben des Komponisten umzusetzen die das Taktraster letztlich wieder auflockern um der Empfindung den nötigen Spielraum zu geben.
Zwei Parameter, die Anschlagstärke und die unabhängig vom genauen Raster gesetzten Töne sind Hauptverantwortlich für die Lebendigkeit/Gefühl oder besser auch die Dynamik eines Stückes. Gilt natürlich nur für "solche" Stücke, bei Rock oder Pop oder ähnlichem spielt man wohl besser nur das Solo "frei" ein.
Das arbeiten mit natürlichen Instrumenten ist in sofern einfacher, dass man kaum Nacharbeit hat, das geht auch schneller, die Instrumentenabuer haben die Instrumente so gebaut, dass sich die Frequenzen im Zusammenspiel nicht beißen,
besser noch sie ergänzen sich und können zu neuen Klangfarben verschmelzen.
2 verschmolzene Instrumente können also nicht nur 3 Klangfarben erzeugen sondern durch die Dynamik beim Einspielen beding noch viele Variationen mehr.
Eine Einschränkung besteht in der Qualität der Rechner-Naturistrumente, man müsste schon einiges Investieren um die theoretisch mögliche Soundqualität zu erreichen, dh...alles ist der Versuch mit dem was man zur Verfügung hat das beste rauszuholen, daher kann kein Anspruch auf professionelle Produktion bestehen.
Zum Schluss:
Es gibt nur in der durchdachten Musik einen Schluss, nicht aber in einer musikalischen Gefühlslage. Das ist der Widerspruch. Schluss machen ist immer unangenehm und ich halte das zwar für musikalisch notwendig weils einfach einen besseren Eindruck hinterlässt, meiner Philosophie die sagt dass meine Musik ein Abbild meiner Selbst sein soll und die Stücke eher eine Ausstanzung aus einem Emotionsfluss sind bedeuten nachträglich konstruierte Schlüsse daher eher ein Artefakt. Es sei denn ein Schluss gelingt beim Einspielen aus dem Bauch heraus und passt wie die Faust aufs Auge. Dies ist hier nicht der Fall.
Viele Grüße
P.