...And She Is A Romani
(Thema Januar-Februar "Klassik")
Hallo Musiker,
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Ich wollte mal ausprobieren, wie schwer ich es mir machen kann
und das hat etwas Zeit benötigt...
Es ist nun das komplexeste und aufwendigste Stück geworden, das ich für 14 Instrumente komponiert und mit Keyboard eingespielt habe.
Vielen Dank Spartano für Deine hilfreichen Ohren und Tipps.
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Sie nennen sich selbst "Roma" und heißt übersetzt "Mensch"...
Somit nun mein erstes Orchesterkonzert mit dem Namen:
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...And She Is A Romani
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Lieben Gruß,
Soulbridge
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Zu Komposition und Technik (wer möchte):
Die Klavierkomposition (als Basis) ging am schnellsten, obwohl am aufwendigsten gespielt.
Außer im Bereich des bulgarischen Mittelteils konnte nichts zwei Mal verwendet werden, weil nichts gleich ist. Kompositorisch und spielerisch gab es etliche Herausforderungen, u.a. die häufigen und ungewöhnlichen Harmoniewechsel, die ich mir durch die Klaviervorgabe eingebrockt hatte.
Ich wollte einfach spontan neue Melodien dazu spielen, haute aber ständig tonal daneben. Ich kam mir Anfangs wie ein Anfänger vor... Ich mußte mehr in Überleitungen denken.
Technisch hatte ich die mögliche Polyphonie des Keyboards bald überschritten und konnte das Ergebnis erst korrekt hören, nachdem ich alles in Audiospuren umgewandelt hatte.
Und natürlich, ich mußte auch noch viel über Midi-Technik lernen.
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Die Basis war meine Klavierkomposition, die man also auch solo spielen kann.
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Alles ist so komponiert, wie ich denke, daß es auch von einem Orchester gespielt werden könnte.
Dazu gehört u.a., daß Streicher i.A. keine Akkorde sondern Melodie spielen.
Das Gesamte Stück ist daher (ausgenommen Klavier) fast außschließlich auf Melodien aufgebaut. Insgesamt gibt es nur 4 Akkorde im "Showdown", wo man die einzelnen Noten noch verteilen müßte. Alle anderen Akkorde ergeben sich aus dem Zusammenspiel der übereinandergelagerten Melodien.
Um die zweite und dritte Stimme einer bestimmten Melodie zu erhalten, reichte es nicht aus, sie einfach nur zu transponieren. Sie mußte jeweils neu "entworfen" werden, weil es sonst schief wurde.
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Die Überlagerungen von Melodien führt zu Umkehrungen in den Akkorden und dazu, daß, unter Berücksichtigung der jeweiligen Instrumenteneigenschaften, sich die Instrumente in Führung und Begleitung abwechseln (der höhere gewinnt). So entstand auch der "Da-geht-die-Sonne-auf-Effekt". Je nachdem, worauf man sich konzentriert, kann man unterschiedliche Melodien hören. Da sich dies am Anfang jedoch als etwas schwierig für die "Ohren" herausstellte, dominieren nun zuerst das Cello und dann die Streicher. Zum Ende hin überlagern sich die Melodien dann immer gleichmäßiger.
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Im bulgarisch angelehnten Mittelteil steigt die Tonart immer um eine Quinte nach oben, bis wieder die Ausgangstonart erreicht wird und der Kreis damit geschlossen wird. Natürlich erreicht dabei jedes Instrument irgendwann seinen tonales Oberlimmit, sodaß es die Quinte dann eine Oktave tiefer fortsetzen muß. Da jedes Instrument andere Obergrenzen hat, machen sie entsprechend zu anderen Zeitpunkten den Oktavsprung nach unten. So wechselt sich die Instrumente dann in ihrer Führung ab.
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Das Stück baut auf drei Taktarten auf: 3/4 Takt, 10/4 und 5/4.
10/4, weil sich die Melodie anfänglich nur jedes Zweite Mal wiederholt.
5/4, eine halbierung der Melodie, weil es sonst zu lang geworden wäre.
Geschw.: 90(180) BPM
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Die Instrumente sind per "Pan" etwas verteilt, um die Ortung und das Heraushören der Instrumente etwas zu erleichtern. Anfänglich waren einige Höhen und Bässe oberhalb, bzw unterhalb der Wiedergabemöglichkeit normaler Stereoanlagen, worauf ich den Tonumfang dann einschränkte. Dennoch, je nach Musikanlage, hört man mehr oder weniger raus, verändert sich Vorder- und Hintergrund und ist es dumpfer oder höher. Da wir wahrscheinlich alle keine 70.000 Euro Musik-Anlage haben, müssen wir wohl mit Kompromissen leben.
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Verwendet:
- Keyboard: Motif8 (Tastatur zum Einspielen und Sounds)
- Samplitude Music Studio 2008 (Mehspurrecording)
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14 Midispuren / 14 Audiospuren:
- Klavier (Als Basis, wird fast durchgängig gespielt)
- Chor (Baß am Anfang und Aufbau im bulgarischen Thema)
- Cello 1 (1. und 2. Stimme)
- Cello 2 (Unosolo mit E-Guitarre, Baß-Solo, 2. und 3. Stimme)
- Cello Spicato (verschiedene Rythmusparts und Unosolo mit Baß)
- Streicher (Begleitung, Frontstimme, später eine Melodie und eine Baßmelodie gleichzeitig)
- Hörner mit Streichern (Melodie)
- Flöte (1., 2. und 3. Stimme verschiedener Melodien)
- E-Guitarre clean (Solopart .... ich halte die E-Guitarre für "Gesellschaftsfähig") ;-)
- E-Guitarre verzerrt (Überleitung)
- Mute Guitarre (hoher Treiber)
- 1. Baß mit Hihat (tiefer Treiber)
- 2. Baß mit Hihat (schnelles Baßthema, als tiefer Treiber... um einige Millisekunden leicht versetzt zum 1. Baß)
- Zwei Große Pauken und Becken
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Schäden:
Ein kaputter Hochtöner der PA-Box (Garantiefall :-)
Ein kaputter Holzhocker
Ein kaputter Campingklappstuhl
(Fragt mich nicht, wie das passierte.... ich weiß es nicht.)
Musik-Video (Soulbridgemusic unter Youtube):