Amazing Graze (2)

MartinJr schrieb am 08.03.2009 um 00:53 Uhr
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Tags:
Titel: Amazing Grace, solo, a capella
Künstler: Martin Raetz jr.
Album: Amazing Grace, solo, a capella
Lyrics: John Newton (1797)
Music: Traditional
Vocal: Martin Raetz jr. (a capella, solo)

Made with Magix Music Studio
- Stimme in der Mitte original, links und recht verdoppelt + Raumsimulator

Hier der 2. Versuch. Einige unsaubere Töne sind leider noch da. Hoffe jedoch die Stimmbänder nach der Entzündung im letzten Jahr wieder in den Griff zu bekommen. Bis zur Gedenkfeier im August will ich das Lied in dieser Fassung fertig haben.

Das Lied singe ich für meinen vor fünf Jahren an einem Herzinfarkt verstorbenen Freund Mario Kohn. Er war der erste deutsche Shaolin-Mönch, der im Shaolin-Kloster in China ausgebildet und geweiht wurde.

Zum Text:
Auch in unserer Zeit und seit mehr als 200 Jahren eines der bedeutendsten Hymnen überhaupt. Sie verbindet Christen und Nichtchristen, die sich zu Freiheit und Menschenrechten bekennen. Bekannt wurden die Worte auch durch die Fassung im Roman "Onkel Toms Hütte".
Der Textdichter, John Newton, beschreibt (unter Verwendung biblischer Motive)seine Läuterung. Nachdem er einem tödlichen Sturm auf seinem Sklavenschiff überlebte, wurde der ehemalige Sklavenhändler ein Gegner der Sklaverei und, trotz fehlendem akademischen Abschlusses, ordinierter Priester.
Das Original hat sechs Strophen. Ich ende lieber nach der fünften mit der hoffnungsvollen Zeile: A life of joy and peace - Ein Leben in Freude und Frieden.
 
Meine Übersetzung:

1. Überraschende Gnade
Wie süß der Klang,
der erettete einen Unwürdigen, wie mich.
Einst war ich verloren aber jetzt bin ich gefunden,
war blind aber jetzt sehe ich.

2. Es war Gnade, die mein Herz lehrte zu fürchten
und Gnade meine Furcht beruhigte.
Wie prächtig erschien diese Gnade
in der Stunde, als ich das erste mal glaubte.

3. Durch viele Gefahren, Mühen und Schlingen
bin ich bereits gegangen;
es war Gnade, die mich sicher so weit gebracht
und Gnade wird mich heim geleiten.

4. Der Herr hat mir Gutes versprochen,
sein Wort gab mir Hoffnung;
Er wird Schild und Teil von mir sein,
so lang das Leid des Lebens dauert.

5. Ja, wenn dies Fleisch und Herz fehlen sollte
und das menschliche Leben endet;
Ich werde verfügen, innerhalb des Allerheiligsten,
über ein Leben in Freude und Frieden.

Kommentare

Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 01:03 Uhr
Hallo Martin,

Ich habe nicht den Text oben gelesen. Habe nur Deine Stimme gehört. Und das war hier alles an diesem Abend, was ich hören möchte und wollte. Mehr kann und will ich nicht sagen.
Du hast mich durch dieses Werk von Dir berührt. Danke.

LG Hans Josef
Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 06:31 Uhr
großartig gesungen

p.s.dank für die ausführliche Information
ThaiArne schrieb am 08.03.2009 um 08:27 Uhr
Ich schließe mich einfach Karin an...!!!
Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 10:58 Uhr
An sich ist schon der Begriff Kampfmönch ein Widerspruch in sich?? Entweder man kämpft oder man ist Mönch und lehnt jede Gewalt ab!!?? Aber ist nur meine Meinung!

Sehr gut und sauber gesungen.
TommyG schrieb am 08.03.2009 um 11:02 Uhr
Die Hintergrundinfos, die du immer bei deinen Songs gibst, sind klasse. Gesungen ist das ganze recht gut, die 6.Stophe hätte ich aber nicht ausgelassen, darauf scheint mir doch der Text hinauszulaufen.

Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 11:30 Uhr
Schön, daß Du Dir selber treu bleibst in Deinem Musikstil. Wunderbar anzuhören. Gruß Dieter.
AmandaJo schrieb am 08.03.2009 um 12:03 Uhr
Starkes Thema und sauber gesungen, das Ende finde ich gut, eine positive Aussicht sozusagen. Die wollen doch fast alle.

Grüßle, AJo

MartinJr schrieb am 08.03.2009 um 12:16 Uhr
Lieber House Opa,

"Kampfmönch" ist eine einfache, gängige Übersetzung; sonst heißt es auch "Kriegermönch" bzw. "Mönchskrieger". Das chinesische Wort  武士 wushi heißt erst in der 2. Bedeutung "Krieger". Die Grundbedeutung ist "Wächter". Korrekt, also ohne Umweg über Hongkong und Amerika, sollte man also "Wächtermönch" übersetzen. 
Auch in Europa gab es im Mittelalter Mönchskrieger, die Tempelritter.
In China, und Japan, hatten Kriegermönche jedoch nicht die Aufgabe Krieg zu führen. Das Shaolin Kungfu, entstanden vor über 1500 Jahren aus dem Yoga, dient in erster Linie als physiomentales Training zur Erreichung der Einheit Körper-Seele-Geist. Diese dient dem Erreichen transzendentaler Erkenntnis und führt zur Erleuchtung.
Dem Erreichen dieses Zieles steht die Möglichkeit gegenüber, an Krankheit zu sterben oder von Feinden oder wilden Tieren getötet zu werden. Das Wushu ("Kampfkunst"; die kriegerischen Künste; Kung Fu) stärkt die Gesundheit und dient der Selbstverteidigung. Ein Kloster ist ein Ort des Friedens. Als solcher mußte er im Mittelalter verteidigt werden.
Es ist also kein Widerspruch Gewalt abzulehnen und sich gegen Gewalt zu verteidigen. Für mich stellt es dagegen einen Widerspruch dar, Gewalt zu dulden und damit ihre Ausbreitung zu fördern, weil man ja angeblich ach-so-friedliebend ist und lieber vor der Realität die Augen verschließen möchte.

阿弥陀佛 Emituofo - O Buddha bewahre uns (buddhistische Grußformel der Shaolinmönche)
马丁 Martin
Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 12:54 Uhr
Danke für die Erläuterung! Es wurden und werden immernoch viele Möglichkeiten genannt, die angeblich zur Erleuchtung und damit zur allumfassenden Liebe führen, aber das erreicht man tatsächlich nur mit intensiver Meditation!! Wer also erleuchtet werden will und Liebe lebt, braucht sich nicht zu verteidigen, denn jeder Gegner wird diese Liebe spüren! Gegen wilde Tiere die arme Mönche anfallen (wo gibts das eigentlich?) gibt es Fallen oder Hinternisse!! Und was die Tempelritter betrifft, die wahren mit Abstand der Blutrünstigste Haufen, den es damals gab (Also Angreifer und keine Verteidiger)!! Die christliche Religion war denen in etwa so egal, wie sie der CDU heute ist!!!
TommyG schrieb am 08.03.2009 um 13:10 Uhr
@House opa, ich bin da etwas anderer Meinung. Man kann pazifistisch eingestellt sein und dennoch Notwehr nicht ausschließen. Vor Gewalt schützt auch nicht noch so viele Meditation.

"Wer also erleuchtet werden will und Liebe lebt, braucht sich nicht zu verteidigen, denn jeder Gegner wird diese Liebe spüren!"
 
Hört sich erstmal toll an. Aber selbst angenommen, ich bin der absolute Zen-Freak und Meditationsmeister. Denkst du, das schützt mich dann vor dwem Typen um die Ecke, der mich überfällt, um mir die Kohle abzunehmen?

Ich glaube nicht, daß der meine allgemeine "Liebe" spürt, sondern nur das Geld, was er von mir haben will.

ArtistW schrieb am 08.03.2009 um 18:02 Uhr
Ist das Lied schon so alt; sehr schön.
MartinJr schrieb am 08.03.2009 um 18:30 Uhr
Lieber House Opa,
erstmal ist Wushu, dazu zählen in erster Linie das Shaolin Kung Fu und das Taijiquan (T'ai Chi) auch bekannt als "Meditation in der Bewegung". Während der, korrekten, Ausführung der "Formen" (chines.: Taolu, japan.: Kata = Bewegungsfolgen) versetzt man sich in einen meditativen Zustand, auch Qigong-Zustand genannt.
Es gibt viele Wege der spirituellen Entwicklung. Wichtig ist für mich der ethisch-moralische Aspekt. So kann man durch Kampfkunst statt bloßer Gewaltanwendung den Schaden in einer Selbstverteidigungssituation i. d. R. minimieren.
Ein fortgeschrittener Kampfkünstler strahlt genau das aus, was Du meinst. Außerdem Ruhe und Selbstsicherheit. Deshalb wird er seltenst angegriffen.

Die Theorie, daß man nicht angegrifen wird, wenn man die richtige Einstellung und Ausstrahlung besitzt, zieht nur, wenn es sich um das sogenannte Täter-Opfer-Schema handelt. Man verhält sich, auch nicht unterbewußt, weder als Täter noch als Opfer und geht damit, manchem, Streit aus dem Weg.
Einem richtigen Verbrecher oder gestörtem Gewalttäter, einer zugedröhnten Jugendbande oder einem durchgedrehten Kampfhund brauchst Du mit Liebe nicht zu kommen. Die hassen Liebe und wollen Geld oder Blut.

In China gibt es bis heute freilebende Tiger, Affen, Krokodile, Schlangen und Wölfe. Es ist mir unklar, wie man sich z. B. auf einer Gebirgswanderung mit Fallen und Hindernissen umgeben soll.
Bevor die buddhistischen Mönche im Song Shan Gebirge das Shaolin Kung Fu entwickelten, wurden sie regelmäßig wegen ihrer gesammelten Spenden ausgeraubt und getötet. Wegen ihrer Friedfertigkeit waren gerade die Klöster ständigen Überfällen und Plünderungen ausgesetzt.

Unten hatte ich bereits geschrieben, daß die Tempelritter Krieg geführt haben. Die Shaolin-Mönche dagegen besitzen in China einen ausgezeichneten Ruf, weil sie in ihrer langen Geschichte nur Gutes getan haben.

Es war nicht meine Absicht, hier eine Diskussion anzufangen, sondern das Andenken eines großen und verdienstvollen Menschen zu ehren.

Mit freundlichen Grüßen
Martin

Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 18:55 Uhr
Also zunächst mal, ich wollte hier keine Diskussion anfangen, denn ich finde es unfair Deinen Gesang und das Andenken an Deinen toten Freund zu stören! Du hast mir die Diskussion aufgezwungen, also muss ich auch hier antworten! Zunächst das was ich TommyG ins Gästebuch geschrieben habe:

Ich schreib Dir die Antwort mal hier rein. Jemand, der die Erleuchtung hat, oder sie anstrebt wird selbst spüren wo er hingehen kann oder nicht. Falls er aber einem fiesen Räuber nicht ausweichen kann, wird er ihm mit Freude und freiwillig aushändigen, was der Räuber will!!! Er wird ihn sogar fragen, ob er sonst noch Hilfe benötigt!!

Was ich damit sagen will, ein Mensch, der ein vollkommener Mönch ist, braucht sich nicht verteitigen, denn entweder erkennt der Böse das Gute, oder eben nicht!! Was nützt es einem Shaolinmönch wenn er Kungfu perfekt beherscht, aber der Angreifer ihn aus großer Entfernung mit einem Pfeil (heute Geschoss) niederstreckt?? Angegriffen wurde dieser Mönch doch nur, weil er (und seine Mitbrüder) als gefährliche Kampfmönche bekannt sind!!?? Oder was, oder wie!???
 
Ehemaliger User schrieb am 08.03.2009 um 19:53 Uhr
....du hast sehr viel Mut und Können,....und das finde ich sehr beeindruckend.

LG  Michael
MartinJr schrieb am 09.03.2009 um 00:40 Uhr
Lieber House Opa,

Du hattest eine Frage (entweder Mönch sein oder kämpfen) aufgeworfen, auf die ich versucht habe, ja verpflichtet war, zu antworten. 
Auch wenn ich mich hier wiederholen muß: Ein Kampfkünstler kommt kaum in die Verlegenheit zu kämpfen, geschweige denn ein echter Shaolin-Mönch. Er fängt auch keinen Streit oder Kampf an.
Angegriffen wurden die Mönche, bevor sie das Shaolin-Kung Fu entwickelt hatten. Danach suchten die Räuber sich lieber andere Opfer.

Shaolin-Mönche sind nicht gefährlich. Sie sind überaus friedfertig und gütig. Von
einem Mönch, der hinterrücks mit Pfeilen angegriffen wurde, ist mir nichts bekannt. Außerdem kann man einen Pfeil leicht auffangen oder ausweichen.

Ich gebe einem Räuber nicht mein Wirtschaftsgeld und lasse Frau und Kind hungern. Ich lasse mich auch nicht von irgendeinem mit schwerer Kindheit zusammenschlagen, damit der sich besser fühlt.

Angst irgendwo hinzugehn brauche ich nicht zu haben; wer spürt, "wo er hingehen kann oder nicht" eher schon.

Irgendwie scheinst Du die positiven Eigenschaften, die Du hier erwähnst, den Kampfkünstlern absprechen zu wollen. Das Gegenteil ist der Fall.

Freundliche Grüße
Martin
Ehemaliger User schrieb am 09.03.2009 um 02:01 Uhr
The-I-am-project schrieb am 09.03.2009 um 21:14 Uhr
Hallo Martin

Solo gesungen, nur von etwas Hall begleitet. Das ist schwer, sehr schwer. Dir ist es prima gelungen!!!

LG Helmut
Ehemaliger User schrieb am 11.03.2009 um 19:31 Uhr
Schade, das nur so wenige dieses exzellente Stück hier bewerten.
Auch damals als Du die Weihnachtssongs nachgespielt hast, fand ich schon super. Aber Deine ACapella Leistung ist grandios !
My-Art schrieb am 30.03.2009 um 20:25 Uhr
Mal eine ganz andere Variante von "Amazing Grace".

Ich finde es sehr schnörkellos und einfach gut, sowie deine Lebensphilosophie!
Du gibst Dir sehr viel Mühe uns diese Sichtweisen zu vermitteln!

Ich kenne mich leider mit den Shaolin-Mönchen nicht aus, aber es ist ein interessantes Thema.

VG Christina
Frantzi schrieb am 31.03.2009 um 22:14 Uhr
Sehr schönes Angedenken!
LG
Franz
Deneu schrieb am 10.01.2010 um 18:38 Uhr
hi martin,

Ausgezeichnete Arbeit. Ein wunderbares Ergebnis.

deneu
AlfredH schrieb am 13.09.2011 um 16:18 Uhr

einfach toll...

ChevalierDeSangreal schrieb am 04.10.2014 um 11:44 Uhr

Hallo Martin,

sehr schön gesungen. Wem es bei dieser Melodie nicht feierlich wird, ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster, trägt 0,0 Empathie in sich.

Viele Grüße,

Oliver