Soll man den Masterfader auch verstellen

Stony1981 schrieb am 19.12.2021 um 22:45 Uhr

Hallo alle zusammen,

 

hab mal wieder eine Frage, zwar geht es um den Masterfader.

Bis jetzt hab ich den immer so gelassen wo er steht, der steht immer so bei - 6 db, jetzt frage ich mich ob man da auch etwas rum stellen sollte, vielleicht den doch etwas hoch stellen, wie macht ihr das denn so?

Wäre das nicht sinnvoller den Masterfader hoch zu ziehen, da das ganze signal ja dann lauter wird, sonst wird das doch bei -6 db geblockt und es wird überhaupt nicht lauter, oder sehe ich das da falsch?

Vielleicht kann mich ja da mal jemand aufklären.

Liebe grüße Andy

Kommentare

SP. schrieb am 19.12.2021 um 22:57 Uhr

@Stony1981 Du kannst Fader so hoch stellen, wie du möchtest. Entscheidend ist, dass der letzte Fader, bevor das Signal auf Lautsprechern wiedergeben wird, so eingestellt ist, dass das Signal nicht über 0 dB springt, damit das Signal nicht geclippt wird.

Unabhängig davon ist es sinnvoll immer etwas Headroom im Mix zu lassen. Es gibt auch eine Vorgensweise, bei der man Fader nicht höher stellt, um etwas besser hörbar oder lauter zu machen, sondern alle anderen Fader der anderen Spuren herunter stellt. Dadurch kommt man nicht in die Situation, dass auf einmal kein Platz "nach oben" mehr da ist.

Wenn du deine Musik auf CD, im Streamingdienst oder auf YouTube veröffentlichen möchtest, dann kannst du z.B. mit -6 dB Headroom im Mix noch bequem Mastern ohne das du Gefahr läufst, ins Clipping zu geraten.

Stony1981 schrieb am 20.12.2021 um 01:18 Uhr

@SP. Danke dir für deine ausführliche Antwort, genau so mache ich das auch, alle anderen Fader etwas nach unten stellen, damit es nicht clippt, gucke auch das es so um die - 6 db ist.

Mein bedenken war nur das ich den Master Fader am besten nicht anrühre, also so lange der letzte Fader vor dem Mastering bei - 6 db fürs Headroom ist, ist alles gut?

Muss man eigentlich das anders Mastern für CD oder kann man das gleiche nehmen wie es bei Streamingdiensten ist?

VOXS schrieb am 20.12.2021 um 10:10 Uhr

Kleine Ergänzung am Rande: Die Fader stehen immer relativ zum Eingangssignal, d.h. habe ich einen Eingangspegel von -10 dB und der Regler steht auf 0 dB bleibt die Summe gleich. Ziehe ich den Regler z.B. auf +5 dB erhält man insgesamt -5 dB Gesamtpegel usw.

@FormerUser

Da Du es erwartet hast: CD's werden zur Pressung mit -0,3 dBTP gemastert ;-))

VOXS schrieb am 20.12.2021 um 11:17 Uhr

@FormerUser

...es sind nicht meine -0,3 dB sondern eher Allgemein. Aber natürlich gibt es auch andere, niedrigere Werte. Im Zweifel vorher mit den entsprechenden Firmen sprechen...

SP. schrieb am 20.12.2021 um 11:40 Uhr

@FormerUser

Das ist so nicht richtig. Auch die Fader der einzelnen Kanäle sollten so eingestellt werden, dass auch der maximale Spitzenpegel der betreffenden Einzelspuren jeweils immer unterhalb null Dezibel Full Scale (0dBFS) bleibt.

Das ist nicht tatsächlich notwendig, weil DAWs ausreichend Auflösung bei der Berechnung haben und da nichts passiert, solange der Masterfader passend eingestellt ist.

VOXS schrieb am 20.12.2021 um 12:26 Uhr

@FormerUser

Was hast du daran nicht verstanden, dass es bei EBU R128 konformen Metering-Plugins einen möglichen Underread von 0,5 Dezibel gibt?

Verstanden habe ich das schon, aber in der Musikproduktion gibt es viele Parameter, die mit dem jeweiligen Studio / Presswerk / Produzenten usw. abgestimmt werden sollten. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Aber egal - wir verlassen hier schon wieder die Magix-Plattform und sprengen den Rahmen :-))
Auch wenn Herr / Frau "SP" etwas anderes zu wissen scheint.

Abgesehen davon ist der Musik Maker m.E. meilenweit davon entfernt, einfach und schnell professionelle Ergebnisse zu liefern. Da braucht es schon viel Wissen, eine Menge Zusatzplugins u.v.m. damit das glückt. Aber das soll das Programm ja auch nicht leisten. Hauptsache Soundpools verkaufen!

Vielen Dank für den Hinweis auf Tischmeyer - ich schau mir das mal an...

VOXS schrieb am 20.12.2021 um 13:18 Uhr

@FormerUser

...jadoch :-) Alles ok. 😁

Herr Tischmeyer ruft auch zu Weihnachten relativ stolze Preise auf. Ich arbeite dann doch erst mal mit dem Videokompendium zu WaveLab Pro weiter. Irgendwann sprengt unser Hobby auch den finanziellen Rahmen - zumindest meinen. Und eigentlich wollte ich nur Musik machen, bin aber froh, etwas über den Tellerand geschaut zu haben - und das ist bei HOFA auch nicht gerade günstig 😕

Stony1981 schrieb am 20.12.2021 um 23:48 Uhr

Danke euch alle für die ganzen Antworten 😊 da habe ich ja noch etwas mehr gelernt, bis jetzt habe noch nie den Masterfader angepackt, da ich mir da dachte nicht das es dann dadurch überteuert, ihr habt das aber echt super und verständlich erklärt.

Mit dem CD Mastern war ich mir da auch nicht so sicher ob man das genauso Mastern kann wie für Steamings.

VOXS schrieb am 21.12.2021 um 18:13 Uhr

@Stony1981

Mit dem CD Mastern war ich mir da auch nicht so sicher ob man das genauso Mastern kann wie für Steamings.

Jede Plattform für Streamings (YouTube, Apple Music, Amazon, Spotify u.v.m.) hat gezielte Vorgaben für die technischen Vorraussetzungen des Songs.Das fängt an bei der Lautstärke des Songs über die gesamte Länge (LUFS) - also Loundness Units Full Scale, welche bei vielen bei ca. -14 dB LUFS liegt.

Nun kommt der sog. "TruePeak" - also der höchste, gemessene Spitzenpeglel. Bei vielen Anbietern um ca. -1 dB bis -2 dB.

Als letztes im Bunde kommt die sog. "Dynamic Range", also das Verhältnis von lauten zu leisen Passagen. Die liegt bei ca. 9 DR.

Für alles brauchst Du geeignete Meßwerkzeuge, die möglichst genau diese Werte anzeigen können.

Und da ich selber wieder einen großartigen Höhenflug anpeile, lasse ich es auch jetzt dabei. Für Interessierte und zur allgemeinen Info schön zu wissen, für alle Anderen Banane :-)))

Macht Musik und nicht Technik...

SP. schrieb am 21.12.2021 um 18:34 Uhr

@Stony1981 Es gibt auch Plugins, die bereits auf diverse Streamingdienste kalibriert sind. Da muss man nur noch ablesen, ob es passt.

https://youlean.co/youlean-loudness-meter/

https://products.zplane.de/products/fennek/

VOXS schrieb am 21.12.2021 um 18:48 Uhr

@SP.

Das nützt einem absolut gar nichts, wenn man nicht weiß, welche Stellschrauben mit welchem Tool zum Ergebnis führen. Am meisten gefallen hat mir Dein Vorschlag mit zplane / Fennek für 119,- EUR. Hurra, schon das ganze Weihnachtsgeld verballert für ein Meßwerkzeug!

Sorry, Kollege (?), da reicht erst mal der Youlean Loudness Meter für Omme.

Stony1981 schrieb am 21.12.2021 um 22:16 Uhr

Das Forum hier ist echt super, obwohl ich hier ja Fragen stelle die so gar nicht hier hin gehören 😃 aber finde es echt gut das mir das alles so gut erklärt wird 😀 wie hier schon gesagt wurde, das ein großteil der Leute das hier gar nicht interessiert, aber ich finde das richtig interessant.

@FormerUser das ist schon klar, das ihr mir hier nur denkanstöße geben könnt, gucke auch ganz viele Tutorials, lese auch viel darüber, bin ja noch am lernen, dann kommt hier noch so ein Erfahrungsaustausch, so lernt man immer dazu.

@VOXS finde das richtig spannend, so wie du das beschrieben hast, wie du schon sagst für viele ist es Banane, aber für mich ist das gut zu wissen, klar sollte man Musik machen, aber so ein paar sachen zu wissen was man da macht ist ganz gut.

@SP. danke dir für die Plugins, ist schon sinnvoll sowas zu haben.

Noch etwas zum Thema CD brennen, ich mache es mit Sound Forge, hab da gesehen, das der Treiber MME als standart ist, weiß noch nichtmals was das für ein Treiber ist, hab aber eigentlich den asio4all, den habe ich dann da eingeschaltet.

Dann habe ich noch als Interface das Uphoria um2, das hat meine ich 16 bit, müsste ich das dann auf 16 bit in Sound Forge umstellen, oder auf 24 bit lassen?

Muss man das denn immer Dithern? Hab mal was gelesen gelesen das bei 16 bit nicht gedithert werden muss.

Soll ich dann Dithering in Sound Forge ausschalten?

Oder habt ihr hier denn eine andere Brennmöglichkeit.

Hier drin sind ja Profis, also frage ich dann euch das auch mal.

SP. schrieb am 21.12.2021 um 23:45 Uhr

@Stony1981 MME ist ein alter Standard in Windows für Audiowiedergabe. Wenn du ASIO benutzt, dann ist das schon ganz richtig, weil du da deutlich weniger Latenzen hast.

Wenn du die Aufnahme deines Interfaces unbearbeitet speicherst, dann wird bringen dir 24 Bit nichts, weil dein Interface nicht mehr als 16 Bit Auflösung liefert. Das würde nur die Dateigröße bei einer WAV-Datei um 50% vergrößern und diese 50% mehr wären nur mit Stille gefüllt. Wenn du noch Effekte auf deine Aufnahme anwendest, dann kannst du ruhig mit 24 Bit Auflösung speichern, weil die Effekte werden intern ja noch in deutlich höherer Auflösung als 24 Bit berechnet.

Für Gewöhnlich hört man bei 16 Bit Aufnahme überhaupt nicht, ob sie gedithert wurde oder nicht. Bei 8 Bit Auflösung fällt das schon eher auf. Da kannst du durchaus drauf verzichten. Relevant könnte es erst wenn du sehr laute und sehr, sehr, sehr leise Passagen in deiner Aufnahme hast. Die leisen Passagen werden dann "kratzig", weil die 16 Bit Auflösung nicht ausreicht, um sie vollständig zu speichern. Normalerweise kommt das aber in der Praxis nicht vor. Vielleicht nur bei experimenteller Musik.

Stony1981 schrieb am 22.12.2021 um 01:29 Uhr

@SP. danke dir mal wieder für deine ausführliche Antwort und das du mir das so gut erklärt hast. War mir da etwas unsicher wie ich das da einstellen soll, aber jetzt verstehe ich den sinn davon.

SP. schrieb am 22.12.2021 um 14:32 Uhr

@FormerUser Music Maker arbeitet mit einer 64 Bit Audio Engine. In der Frage ging es außerdem um Sound Forge.

Man sollte immer dann dithern, wenn man die Bit Rate reduzieren will.

Deswegen habe ich empfohlen, bei Umwandlung in 8 Bit zu dithern.

SP. schrieb am 22.12.2021 um 16:35 Uhr

@Stony1981 Lass dich nicht von @FormerUser verwirren. Ich weiß nicht genau, warum er das macht, aber egal.

Stony1981 schrieb am 23.12.2021 um 06:36 Uhr

@SP. so wie du das gesagt hast war es auch ganz genau richtig, hab ja auch noch zwischendurch etwas darüber gelesen, das hast du mir ganz genau richtig erklärt.

 

@FormerUser also ihr habt mir das beide richtig gut erklärt, da habt ihr beide recht, ist ja nicht so das ich mich nur hier aufs Forum verlasse, lese dazu noch andere sachen, gucke noch zusätzlich ob es stimmen könnte.

Aber hier ist schon gut für den Erfahrungsaustausch, ihr macht das ja alle schon etwas länger.

Ich nehme von jedem etwas mit, versuche es umzusetzen, dann merkt man ja was richtig ist, man lernt ja nie aus.

SP. schrieb am 23.12.2021 um 08:21 Uhr

@Stony1981 Hier auf dem Bildern kannst du sehr gut sehen, dass der Music Maker intern mit vollen 64 Bit arbeitet. Das kann man ganz einfach überprüfen. Leider irrt @FormerUser sich.

SP. schrieb am 23.12.2021 um 14:35 Uhr

@FormerUser Du verwechselst die Bitauflösung vom Dateiexport mit der Auflösung, mit der die Audioengines arbeiten.

VOXS schrieb am 23.12.2021 um 19:31 Uhr

@SP.

@FormerUser

...könnt Ihr diese dämlichen Kommentare nicht einfach lassen? Es scheint nur noch darum zu gehen, wer "Recht" hat, oder? Sorry...

Euch Allen schöne Weihnachten und bleibt gesund!

Stony1981 schrieb am 24.12.2021 um 04:46 Uhr

@SP. das war alles genau richtig so wie du das gesagt hast, mit dem Dithering und alles andere auch.

@FormerUser hab davon auch noch nicht so viel ahnung, deswegen bin ich ja hier, aber letztendlich habt ihr beide mir geholfen.

@VOXS danke dir, ich wünsche dir und natürlich @SP. und @FormerUser auch Frohe Weihnachten. Bleibt mal alle gesund.

VOXS schrieb am 24.12.2021 um 15:55 Uhr

@FormerUser

Aber nein, dieser Vollpfosten wird noch zumindest von dem Kiffer in den Himmel gelobt . . .

Lesen und verstehen ist sehr hilfreich. Ich habe niemanden in den Himmel gelobt. Auch helfe ich grundsätzlich nicht, irgendwelche vermeintlichen Spinner zu entlarven. Da hätte ich viel zu tun.

Nun halt mal die Füße still, denkt noch mal nach und alles wird gut. Polemik sollten wir uns alle verkneifen...