MP3 in WAV umwandeln

wrzlbrr schrieb am 05.04.2021 um 13:37 Uhr

Ich möchte in Samplitude Pro X5 eine MP3-Audiodatei in einem VIP bearbeiten. Ich werde aufgefordert, MP3 in WAV umzuwandeln. Bei dieser Umwandlung wird gefragt: Konvertieren oder Resampeln?

Was ist qualitativ besser? Was ist sinnvoller? Danke im Voraus für Eure Hilfe.

Kommentare

SP. schrieb am 05.04.2021 um 14:16 Uhr

@wrzlbrr Ist deine MP3-Samplerate in 44.1 kHz und dein Projekt in 48 kHz? Dann musst du resampeln. Du kannst aber auch einfach dein Projekt in 44.1 kHz umstellten.

44.1 kHz ist sinnvoll, wenn für die CD-Veröffentlichung produziert wird. Für moderne Formate kann man besser 48 kHz nutzen, zumal sich dass sehr einfach auf 96 kHz oder 192 kHz umrechnen lässt (das sind ganzzahlige Vielfache von 48 kHz). Manche VST-Plugins liefern bei hohen Sampleraten wie 96 kHz oder 192 kHz bessere Ergebnisse.

Wenn du aber später dein Projekt doch auf CD veröffentlichen willst und von 48 kHz auf 44.1 kHz umrechnen musst, dann hast du einen Qualitätsverlust (ob der hörbar ist, sei jetzt dahingestellt).

Mehr Qualität, als in der MP3 vorhanden ist, kann jedoch nicht zuerfunden werden.

VOXS schrieb am 05.04.2021 um 16:58 Uhr

@SP.

Für moderne Formate kann man besser 48 kHz nutzen, zumal sich dass sehr einfach auf 96 kHz oder 192 kHz umrechnen lässt

 

Ich befürchte, dass ist Unsinn. Die Qualität wird nicht besser, wenn man von 48 kHz auf 96 kHz hochrechnet. Was nicht drin ist, wird auch nicht zugerechnet.

...und von 48 kHz auf 44.1 kHz umrechnen musst, dann hast du einen Qualitätsverlust (ob der hörbar ist, sei jetzt dahingestellt).

Der "Qualitätsverlust" ist nicht hörbar, sondern erweitert nur den Headroom vor dem Umrechnen von 48 kHz auf 44.1 kHz.

 

SP. schrieb am 05.04.2021 um 20:01 Uhr

@VOXS

Ich befürchte, dass ist Unsinn. Die Qualität wird nicht besser, wenn man von 48 kHz auf 96 kHz hochrechnet. Was nicht drin ist, wird auch nicht zugerechnet

Die Qualität des Ausgangsmaterials wird nicht besser, wie ich schon geschrieben habe, die Qualität einiger Plugin-Algorithmen jedoch schon.

Der "Qualitätsverlust" ist nicht hörbar, sondern erweitert nur den Headroom vor dem Umrechnen von 48 kHz auf 44.1 kHz.

Das hängt davon ab, was man mit dem Audiomaterial macht. Für Musik ist es sicherlich nicht unbedingt relevant. In einem industriellen oder wissenschaftlichen Umfeld kann es sehr wohl relevant sein, weil dann fast 4000 Abtastungen pro Sekunde fehlen.

SP. schrieb am 06.04.2021 um 03:06 Uhr

@FormerUser

Ja, wie gesagt, Aliasing kann bei diversen Effekt-Plugins im hörbaren Bereich auftreten, deswegen bauen einige Hersteller internes Upsampling ein. Andere Hersteller machen das nicht, und dort muss man dann die Projekt-Samplerate entsprechend erhöhen.

Außerdem gibt es noch viele andere Einsatzbereiche außer Tonsignale für das menschliche Gehör.

VOXS schrieb am 06.04.2021 um 12:12 Uhr

...ich befürchte, das Thema gerät außer Rand und Band. 🙃🙃🙃

SP. schrieb am 06.04.2021 um 13:55 Uhr

@FormerUser Grundsätzlich hast du mich ja bestätigt. Deine Erklärungen haben nämlich ganz schön viele Einschränkungen und die mache ich jedoch nicht.

wrzlbrr schrieb am 06.04.2021 um 15:27 Uhr

Danke für Eure Hilfe und die zahlreichen Informationen!

Aber eigentlich ging es mir nur um die banale Frage: Was ist in Samplitude Pro X5 der Unterschied zwischen "Konvertieren" und "Resampeln"; das werde ich nämlich gefragt, wenn ich für ein VIP (44,1 kHz) eine heruntergeladene MP3 (48 kHz) in WAV umwandeln möchte.

Ich hatte probeweise beides versucht, beides funktionierte, beide WAV-Dateien waren gleich groß, ich konnte keinen Unterschied feststellen. Deshalb fragte ich mich: Was ist der Unterschied zwischen "Konvertieren" und "Resampeln"??

SP. schrieb am 06.04.2021 um 16:04 Uhr

@wrzlbrr Konvertieren wandelt die 48 kHz MP3 in eine WAV mit 44,1 kHz um, d.h. ein anderes Dateiformat (und resampelt dabei auch). Resampeln lädt die MP3 und führt den Resampling-Effekt auf dem Audioobjekt aus, d.h. das Audioobjekt ist weiterhin eine MP3-Datei und benötigt daher mehr Prozessorleistung beim Abspielen, weil ein aufwendigerer Dekodiervorgang durchgeführt werden muss. Ob sich das jetzt bei einem Objekt bemerkbar macht, glaube ich nicht, aber wenn es Dutzende oder Hunderte sind, dann könnte Samplitude mit WAVs unter weniger Rechenlast laufen.

Falls dein Projekt noch leer ist, dann ist es einfach empfehlenswert, das Projekt auf 48 kHz umzustellen, dann ist das Resampling nicht notwendig, denn es geht immer mit einem Qualitätsverlust einher (auch wenn @FormerUser es nicht glauben will 😉) . Siehe auch dazu das Handbuch mit der Beschreibung zu den verschiedenen Resampling-Algorithmen.

wrzlbrr schrieb am 06.04.2021 um 17:02 Uhr

1000 Dank – genau das wollte ich wissen!!