Denoiser

Souffleur schrieb am 23.03.2022 um 11:13 Uhr

Der Rauschunterdrücker ist in einer DAW so etwas, wie der Schalthebel oder die Windschutzscheibe am PKW: Ohne ist ein Betrieb kaum möglich. Kein Fahrzeughersteller käme auf die Idee, Scheiben nur gegen Aufpreis mitzuliefern.

Ein sehr, sehr kluges Geschäftsmodell ist es, Grundfunktionen eines Programms nicht mehr mit einem Basisprogramm mitzuliefern, sondern extra – für viel Geld – zu verkaufen.

So ist etwa die Denoiser-Funktion (wohlgemerkt ein Feature, über das ausnahmslos JEDE DAW-Freeware verfügt) im Samplitude Music Studio 2022, das stolze 89,- Euro kostet, nicht mehr enthalten. Stattdessen muss man bei Magix tief in die Tasche greifen und für weitere 89,- Euro „SOUND FORGE Audio Cleaning Lab“ kaufen.

Bei den nächsten SMS-Versionen müssen dann vermutlich auch ein Aufnahme-Button und ein Mauscursor extra bezahlt werden.   

Kommentare

SP. schrieb am 23.03.2022 um 11:18 Uhr

@Souffleur War der Denoiser nicht das letzte Mal in Version Music Studio 2007 vorhanden, bevor er komplett ausgelagert wurde? Das ist schon eine Weile her.

Souffleur schrieb am 23.03.2022 um 11:30 Uhr

Besser steht Magix auch nicht da, wenn hier Unverständliches bereits seit 15 Jahren gemacht wird.

Ehemaliger User schrieb am 23.03.2022 um 12:59 Uhr

Ja, das traurige einsparen an Funktionen kann einen schon mal ärgern.

Auf der anderen Seite muss ich mich hier hinter Magix stellen, ein DeNoiser braucht heute kein Mensch mehr. Es sei denn, ich nehme ein altes Tapedeck, drücke auf Play und nehme automatisch ein starkes Grundrauschen mit auf, bedingt durch die Ausgangsquelle. Moderne Audio-Interfaces haben kaum noch Grundrauschen.
Jedoch, sind wir hier im Bereich der Audio-Restauration (Falls Du unbedingt ein DeNoiser ), ich denke nicht das man solche Funktionen in einer 100 Euro DAW erwarten kann.

VOXS schrieb am 23.03.2022 um 13:09 Uhr

@Ehemaliger User

Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Wenn auch selten, muss man einen Denoiser auch heute noch einsetzten. Es ist ja nicht immer das Grundrauschen eines Tapedecks, sondern auch gern von einem Röhrenverstärker, unglückliche Mikrofonaufnahmen usw.

Und: auch in einer 100,- EUR DAW von anderen Herstellern gibt es selbstverständlich einen Denoiser

Ehemaliger User schrieb am 23.03.2022 um 22:01 Uhr

@Ehemaliger User

Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Wenn auch selten, muss man einen Denoiser auch heute noch einsetzten. Es ist ja nicht immer das Grundrauschen eines Tapedecks, sondern auch gern von einem Röhrenverstärker, unglückliche Mikrofonaufnahmen usw.

Und: auch in einer 100,- EUR DAW von anderen Herstellern gibt es selbstverständlich einen Denoiser

 

Hey VOXS sei gegrüßt, Röhrenverstärker oder unglückliche Mikrophone aufnahmen sind schon 2 unterschiedliche Paar Schuhe.
Die erste Frage die ich mir stelle muss ist, von welcher Quelle nehme ich auf ?
Wenn ich etwas von einem Röhrenverstärker aufnehme, sollte ich mich fragen, ob der wirklich sein muss oder ob ich eine bessere Signalkettte schaffen kann.
Die Kette sollte immer Quelle-Kabel-Audio-Interface sein.
Das selbe gilt auch für Mikrophone aufnahmen.

Ich hatte früher ein schlechtes AKG Perception 220 und ein M-Audio Fast Track Pro Audio-Interface (USB 1.1)
Dann hatte ich zwischen durch das Yamaha MG 10 XUF.
Heute nutze ich ein AKG-C214 und ein Steinberg UR22C und die XLR Kabel wurden ebenfalls erneuert.
Zumal ich heute anders einpegle, früher wollte ich das Eingangssignal auf -10 bis -6db Aufnehmen, was einfach zu Laut ist, es reicht völlig aus, die Stimme oder Instrumente bei -15db bis -10db aufzunehmen.

Meine Hauptfehler waren jedoch das zu laute aufnehmen und ein schlechtes Mic in Verbindung mit einem schlechten Audio-Interface, sämtliches Grundrauschen liegt heute zwischen -80 und -75db, ein Low cut bei -50Hz bis 60Hz sowie ein simples Gate bei -60db entfernt alles, was ich nicht in der Spur brauche. Das Maximieren und das damit einher gehende verstärken des Grundrauschen kann somit auch eine Fehlerursache sein.

Aus diesem Grund, kann ich sagen, der DeNoiser ist ein absolutes Notfall Tool und, wenn ich dieses brauche, sollte ich vielleicht erst einmal mein Equipment und die Signalkette überprüfen.
Als zweites, ist Samplitude Music Studio einfach die falsche DAW.

Ein Freund von mir nimmt generell bei sich Zuhause auf, ebenfalls mit Samplitude Music Studio, aber nach bearbeitet wird alles in Samplitude Pro X6 Suite.
Was jedoch Samplitude Music Studio betrifft, so wäre die Möglichkeit eines einzigen Sidechain compressing (Base und Kick) sowie ein Stereo Enhancer, und ein konfigurierbarer 3 Band Multiband Compressor, die viel Zeitgemäße Erweiterung.😅

 

Ich bin gespannt auf deine Rückantwort und weshalb Du an der Nutzung eines DeNoisers fest hältst ?

Mit freundlichen Grüßen Erquicken 😉

VOXS schrieb am 24.03.2022 um 10:00 Uhr

@Ehemaliger User

Das ein vernünftiges Equipment verwendet wird, setze ich natürlich auch vorraus. Aber nicht jede Aufnahme mache ich selbst, sondern bekomme sie z.B.von einem Musiker. Da muss dann ggf. auch mal ein Denoiser eingesetzt werden, da der Kollege seinen Amp bis Anschlag aufgenommen hat. Oder es soll eine alte Radioaufnahme nachbearbeitet werden. gelegentlich auch zu hören sind Umweltgeräusche bei Akustikaufnahmen. Nicht ohne Grund gibt es heute Tools, die über einen einfachen Denoiser hinausgehen (iZotope RX, Steinberg Spectralayers)

Auch muss das Rauschen nicht - wie Du angibst - nur bei ca. 50 Hz (Netztbrummen) liegen. Aber natürlich kann man ein Rauschen o.ä. auch mit einem EQ entfernen, wenn man denn weiß, wie's geht. Da ist ein Denoiser einfach schneller am Ergebnis.

Und auch mit dem Music Studio lässt sich arbeiten. Wer mehr will sucht sich ggf. eine größere DAW ;-))