die hier gebetsmühlenartig wiederholte Aussage hat den Charm von "Reim dich oder ich schlag dich tot".
Sie soll die schlichte Tatsache zum Ausdruck bringen, dass nach Möglichkeit der Export den Eigenschaften des Quellmarterials entsprechen sollte, um Qualitätseinbußen zu vermeiden. Lässt sich unterschiedliches Material nicht vermeiden, oder bestehen andere Einschränkungen, muss man notgedrungen damit leben bzw. Kompromisse suchen.
Die Filmeinstellungen definieren den Arbeitsstandard: Davon abweichendes Quellmaterial wird beim Import in den Arranger diesen Vorgaben angepasst. Das bewirkt, dass unterschiedliche Seitenverhältnisse, Bildwiederholraten sowie Ton mit unterschiedlicher Samplerate korrekt verarbeitet werden. Die Qualität des Quellmaterials bleibt dabei aber unverändert. Dem Arbeitsgrundsatz folgend, dass das Videoformat während der gesamten Produktionskette unverändert bleiben soll, geben Sie hier mit Vorteil die Eigenschaften des am häufigsten vorkommende Quellmaterials vor. In den meisten Fällen dürfte das später auch dem Zielformat entsprechen. Von diesem Grundsatz weichen Sie allenfalls dann ab, wenn das geplante Exportformat andere Spezifikationen hat. Wollen Sie beispielsweise Aufnahmen in 16 : 9 später in 4 : 3 exportieren, geben Sie in den Filmeinstellungen 4 : 3 an. Auf diese Weise wird das Quellmaterial bereits beim Import in den Arranger angepasst.
Mischen Sie Quellmaterial mit verschiedenen Eigenschaften, kann das Probleme verursachen (auch bedingt durch falsche Projektplanung). Es ist in solchen Fällen zu erwägen, vom Arbeitsstandard abweichendes Material vor der Bearbeitung ins Arbeitsstandardformat zu transkodieren.
"Die Filmeinstellungen definieren den Arbeitsstandard: Davon abweichendes Quellmaterial wird beim Import in den Arranger diesen Vorgaben angepasst. Das bewirkt, dass unterschiedliche Seitenverhältnisse, Bildwiederholraten sowie Ton mit unterschiedlicher Samplerate korrekt verarbeitet werden. Die Qualität des Quellmaterials bleibt dabei aber unverändert. Dem Arbeitsgrundsatz folgend, dass das Videoformat während der gesamten Produktionskette unverändert bleiben soll, geben Sie hier mit Vorteil die Eigenschaften des am häufigsten vorkommende Quellmaterials vor. In den meisten Fällen dürfte das später auch dem Zielformat entsprechen. ...."
Diese Ausführungen verführen zu falschen Schlüssen. Die Filmeinstellungen dienen nur dem Zweck einer möglichst realistischen Vorschau auf das Endprodukt. D.h. die Filmeinstellungen sollten unbedingt dem Zielformat entsprechen. Hat man vor, unterschiedlich Zielformate zu produzieren (z.B. DVD und BluRay), kann man die Filmeinstellungen (Ausnahme: Audio-Samplerate) jederzeit entsprechend anpassen.
Die Filmeinstellungen dienen nur dem Zweck einer möglichst realistischen Vorschau auf das Endprodukt. D.h. die Filmeinstellungen sollten unbedingt dem Zielformat entsprechen.
Hallo newpapa
Ich stimme mit dir darin überein, dass sich die Filmeinstellung (mit Ausnahme der Audio-Samplerate) unmittelbar nur auf die Vorschau auswirkt. Das nachträgliche Anpassen der Filmeinstellung auf ein anderes Exportformat kann aber bei einer anderen Bildrate oder einem anderen Bildseitenverhältnis zu Problemen im Arrangement führen. Darum rate ich persönlich davon ab und halte am Zitierten fest.
"Das nachträgliche Anpassen der Filmeinstellung auf ein anderes Exportformat kann aber bei einer anderen Bildrate oder einem anderen Bildseitenverhältnis zu Problemen im Arrangement führen. Darum rate ich persönlich davon ab und halte am Zitierten fest."
Wenn man auf ein anderes Zielformat umstellt und es im Arrangement zu Schwierigkeiten kommt, dann halte ich es für besser, dies gleich im Projekt zu beheben (würde mit "Speichern unter ein Parallelprojekt anlegen). Dies ist ja der Sinn der Filmeinstellungen. Es soll ja das Ausgabeergebnis schon im Projekt beurteilt werden. Was hat man davon, wenn es im Arrangement gut aussieht und dann das Ergebnis nicht passt?
Es gilt bedingungslos: Die Filmeinstellungen richten sich nach dem Zielformat. Das ist auch die MAGIX-Empfehlung.
Ich stimme mit dir in den meisten Fällen überein und so steht es auch im Zitat: "In den meisten Fällen dürfte das später auch dem Zielformat entsprechen." Dein "Bedingungslos" ist so absolut aber gefährlich bis falsch. Zwei Beispiele:
Ich erstelle ein umfassendes Projekt mit 25 fps, weil das Quellmaterial so gedreht wurde und auch die Auswertung grundsätzlich in 25 fps erfolgen soll. Nun soll der Film aber für Übersee auch als 29,97-fps-DVD ausgegeben werden. Du würdest das Projekt nun unter anderem Namen speichern, dann die Filmeinstellungen von 25 fps auf 29,97 fps umstellen. Jetzt stimmt aber die Längen der Videos um einzelne Bilder nicht mehr, die Musik und der Kommentar stimmen nicht mehr mit der Position im Film und der Länge des Films überein: Ein Schnitt auf den Takt gerät zwangsläufig aus den Fugen. Kommentar ist nun plötzlich zu lang, zu kurz oder verschoben zum Bild. Nicht umsonst warnt MAGIX auch ausdrücklich vor einer Umstellung der Bildrate:
Darüber hinaus hat Mercalli seine stabilisierende Wirkung verloren und sieht im finalen Export - selbst wenn man nachberechnen lässt - nicht gleich gut aus wie ein Direktexport aus dem 25-fps-Arrangement nach 29,97 fps.
Das kann man alles in Kleinstarbeit nachjustieren. Muss dieser Aufwand wirklich sein? Ich würde das Projekt unangetastet in 25 fps belassen und einfach ein 29,97-fps-Exportpreset wählen. Das verursacht massiv weniger Aufwand und kam - zumindest in meinen Versuchen - nie schief hinaus.
Auch deine Behauptung, dass man die Filmeinstellungen dem Exportformat anpassen soll, um während der Bearbeitung das Resultat zu sehen, stimmt nach meiner Beobachtung nicht: (a) Importiere nach deinem Prinzip ein bewegtes 25-fps-Video in ein 29,97-fps-Arrangement, das du dann auch nach 29,97 fps exportierst: Die Vorschau ruckelt, der Export hingegen nicht (kein WYSIWIG). (b) Importiere nach meinem Prinzip das 25-fps-Video in ein 25-fps-Arrangement, das du dann nach 29,97 fps exportierst: Weder die Vorschau noch der Export ruckeln (also WYSIWIG).
Das ist auch die MAGIX-Empfehlung.
Aufgrund meiner Erfahrungen, der hier beschriebenen reproduzierbaren Situationen und der sogar von MAGIX selber ausgegebenen Warnmeldung überrascht mich das. Wenn das tatsächlich MAGIX irgendwo empfohlen hat, müsste man MAGIX bitten, diese Empfehlung intern zu überprüfen. Kannst du mir die Quelle nennen (Handbuch oder so?). Ich würde dem gerne nachgehen.
1. Die Meldung von Magix ist keine ausdrückliche Warnung, sondern der Hinweis, dass (logischerweise) die Objektlängen in das neue Frameraster eingepasst werden. Das ist sinnvoll, da ja an den Framegrenzen geschnitten wird. Es geht also nur darum, dass die Objektlänge an einer Framegrenze endet. Passt man nicht an, endet das Objekt nicht an einer Framegrenze.
2. Zum Verhalten von Mercalli kann ich nichts beitragen
3. Zitat aus dem MAGIX-Handbuch:
Stellen Sie bei „Filmeinstellungen“ das Zielformat für den Film ein, den Sie erzeugen
wollen (Bildschirmnorm, Auflösung, Framerate). Diese Einstellung hat keinen Einfluss auf
die Qualität der internen Verarbeitung und kann jederzeit über „Datei“ > „Einstellungen“
> „Film“ (siehe Seite 64) geändert werden.
Die Programmreaktion ist schon sinnvoll. Nur: Ist auch die daraus notwendig werdende Handarbeit sinnvoll?
Sicherheitshalber habe ich es eben nochmals auf einem anderen Rechner gegengeprüft: Wird bei einer zweiminütigen Musik-Sequenz mit einer Schnittkadenz von etwa vier Sekunden bei rund 30 Clips jeweils etwa ein halbes Bild gekürzt, dann wird die Sequenz gegenüber der Musik um etwa eine halbe Sekunde kürzer. Das kann man anpassen. Ist aber doch Arbeit. Wird zudem Mercalli in einem Film angewendet, dessen Bildrate gegenüber dem Quellvideo abweichend umgestellt wird, führt das in jedem Fall zu einem schlechten Exportresultat.
Danke für den Verweis zum Handbuch. Wenn ich die Musse finde, werde ich diese Frage (insbesondere auch die Wirkung auf andere Plug-ins und Teilaspekte) noch mal genauer untersuchen und evtl. an MAGIX adressieren.
wir haben uns von der eigentlichen Frage etwas entfernt, trotzdem:
Hast Du das wirklich so festgestellt? Habe mal ca. 7 Min mit Schnitten durchschnittlich alle 5 sek. belegt.
Ergebnis: Original 7 Min. 19,36 sek., umgestellt 7 Min. 19,2 sek. (die Frames in sek umgerechnet.)
Bei einem echten Projekt, dass z.Z. noch 2 Stunden lang ist, beträgt die Zeitdifferenz 0,1 sek.
Wäre schlecht, wenn Magix systematisch kürzen würde. Ob sich die Handarbeit lohnt - Deine Erfahrung zählt, für mich sind unterschiedliche Frameraten nicht von Bedeutung.
@ newpapa, du hast recht. Ganz so schlimm ist es nicht. Es waren diesmal etwa fünf Bilder auf 26 Clips, die verloren gingen. Zudem entstanden diese fünf Bilder durch fünf Halbbilder, die ich beim Nachbessern zu fünf ganzen Bildern kappte, um überall saubere Schnittkanten zu haben.
Trotzdem muss jede Schnittstelle in diesem Fall kontrolliert und teilweise nachgebessert werden. Zum dritten Mal konnte ich auch die Probleme mit Mercalli reproduzieren. Bei mir ist der Wechsel von Bildraten halt ein Thema, weil ich ab und an 3D-Videos (1080i/25) nach 1080p/23,976 exportiere, um eine normgerechte 3D-BD zu erhalten. Das Beispiel "Mercalli" zeigt mir auch, dass man mit dem nachträglichen Wechsel der Filmeinstellungen zurückhaltend sein sollte, weil nicht immer jede Konsequenz zu erahnen ist.
Wir diskutieren hier allerdings inzwischen wirklich um des Kaisers Bart. Denn in 95 Prozent der Fälle sind wir uns einig: Filmeinstellungen = Exportformat. Wichtig scheint mir auch, was du empfohlen hast: Wenn man die Filmeinstellungen in einem komplexen Projekt nachträglich ändern will, sollte man das Projekt sicherheitshalber zuvor unter anderem Namen speichern. Dann geht ganz sicher nichts kaputt.