Brücken haben auch eine schöne Seite:
Das Thema Brückenstreit in Dresden ist die ANDERE Seite!
Als Dresdner Brückenstreit wird die seit Mitte der 1990er Jahre geführte und bis heute andauernde Kontroverse um die Errichtung einer zusätzlichen Elbquerung in Dresden bezeichnet.
Artikel zum aktuellen Vorhaben:Der vierspurige Verkehrszug Waldschlößchenbrücke wurde 1996 beschlossen, 1997 projektiert und in den Folgejahren vielfach umgeplant. Das Projekt stieß von Anfang an auf Widerstand und drohte gänzlich zu scheitern, nachdem sich mit der Kommunalwahl 2004 die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat geändert hatten. Ein daraufhin initiierter Bürgerentscheid ergab im Februar 2005, dass die Brücke gebaut werden soll. Im Welterbe-Bewerbungsverfahren, das sich zeitlich mit der Brückenplanung überschnitt, war die UNESCO von Anfang an über die beabsichtigte Elbquerung informiert.Verursacht durch Kommunikationsprobleme und vor allem durch ein fehlerhaftes ICOMOS-Gutachten, wurde die Weltorganisation aber erst mit erheblicher Verspätung auf die tatsächliche Auswirkung des „Verkehrszuges“ aufmerksam (angeblich durch Hinweise von Brückengegnern); siehe Weltkulturerbe Dresdner Elbtal #Kommunikationsproblem im Nominierungsverfahren. Im Spätsommer 2005 äußerte sie erste Bedenken und setzte im Juli 2006 die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Alle politischen Lösungsversuche scheiterten, die Klärung im juristischen Hauptsacheverfahren erfolgt ab April 2008. Nachdem jedoch die Verfahren im einstweiligen Rechtsschutz letztlich zugunsten der Brücke ausgingen, begannen die Bauarbeiten am 19. November 2007.
Wegen der drohenden Aberkennung der Weltkulturerbe-Titels geht die Auseinandersetzung unvermindert weiter: Während die Befürworter kleine Umplanungen erarbeiteten,mit denen sie die UNESCO noch umzustimmen hoffen,verweisen die Gegner darauf, dass laut der eingeholten Expertenmeinungen jede überirdische Elbquerung an dieser Stelle dem Kulturlandschaftsschutz widerspreche. Diese von der UNESCO vertretene Meinung soll der Stadtverwaltung bereits länger bekannt gewesen, jedoch vor der Öffentlichkeit verborgen worden sein. Erst Anfang März 2008 wurde allgemein bekannt, dass die UNESCO bei jeglichem Brückenbau am Waldschlösschen den Welterbetitel aberkennen und an diesem Standort nur einen akzeptieren will. Die Stadtverwaltung verlautbarte dazu, sie habe auch nach der seit Ende Februar 2008 abgelaufenen Bürgerentscheids-Bindefrist keinen rechtlichen Spielraum für einen Baustopp, unter anderem wegen der dann zu erwartenden Schadenersatzforderungen der Baufirmen. Ein Bürgerbegehren zugunsten eines Elbtunnels wurde für unzulässig erklärt.
Es ist nach verschiedenen Gutachten davon auszugehen, dass ein Elbtunnel an der Stelle der Waldschlösschenbrücke technisch realisierbar wäre. Umstritten ist, in welchem Maße der für die Brücke gesteckte zeitliche und finanzielle Rahmen mit dem Tunnel überschritten würde. Die von Baubürgermeister und Regierungspräsidium genannten 60 Mio. € Mehrkosten und Zeitverzögerungen bis mindestens 2015 halten Tunnelbefürworter für übertrieben und verweisen auf andere, günstigere Planungen für diesen Tunnel.
Quelle Wikipedia