Deterministisches Chaos

HellRaiser schrieb am 08.09.2016 um 17:13 Uhr
Deterministisches Chaos
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Vor cirka sechs Jahren habe ich mir ein interessantes Buch gekauft. Das lag zunächst zwölf Monate lang unangetastet rum, aber im Sommer 2011 begann ich, mich damit zu beschäftigen. In diesem Werk geht es um die Verwandlung von Mathematik in Bilder. Viele werden das noch aus der Schule kennen - da haben wir die Mathematische Funktion besprochen. Genau, das war das mit "x wird abgebildet auf y". Man hat für verschiedene x-Werte die entsprechenden y-Werte ausgerechnet und diese in die Wertetabelle eingetragen. Dann konnte man diese x/y-Paare ins Koordinatenfeld einzeichnen, diese Punkte verbinden und ZACK konnte man ein Bild erkennen! Okay, ein richtiges Bild war's eigentlich nicht. Je nach Funktion war das Resultat eine waagrechte Linie (x→x+1 [das Ergebnis von x+1 ist y]), eine schräge Linie (x→2x), eine Parabel (x→x²) oder eine Hyperbel (x→1/x).

Jetzt kann man sich gut vorstellen, dass es weitaus komplizierter ist, wenn man tatsächlich Bilder als Ergebnis haben möchte. Und genau darum geht es in diesem Buch, dem auch eine CD mit dem entsprechenden Computer-Programm beigelegt ist. Nach jahrelanger Pause habe ich mich jüngst mal wieder damit beschäftigt. Die Mathematik, die hier zugrunde liegt, ist allerdings unfassbar kompliziert - deswegen kann ich sie auch nicht im Mindesten erklären. Aber es geht vom Prinzip her um das, was ich eingangs mit den Funktionen kurz umrissen habe: jedem x-Wert wird ein y-Wert zugeordnet. Und: der sogenannte Lyapunov-Exponent sorgt für die Trennung von der Vorhersehbarkeit (Bild) und dem Chaos (Hintergrund). Deswegen spricht man auch von "deterministischem Chaos". Das Gute ist, dass man auch ohne immense mathematische Kenntnisse mit diesem Programm arbeiten kann. Man tippt halt einfach irgendwelche Fantasie-Funktionen ein, ob man diese nun versteht oder auch nicht. Für dieses erste Beispielbild habe ich mir ausgedacht: x→sin(x-r)*(1,2x+0,5)/3,4r+2,5x. Wobei r eine Variable ist die zwischen zwei Werten pendelt. Den Rhythmus dieses Pendelns kann man auch ändern, ich habe mich für ABBAA entschieden. Dann gibt man noch die Koordinaten für Größe und Lage des Bildes ein und läßt die ganzen Parameter vom Computer durchwurschteln. Verschiedene Szenarien sind möglich. 1) Meine Fantasie-Funktion wird nicht akzeptiert. Weil eben nicht alles einen Sinn macht. Wir erinnern uns: man darf beispielsweise nicht durch Null dividieren. 2) Meine Funktion wird akzeptiert, aber das Ergebnis, also das Bild, ist tötlich langweilig. 3) Funktion akzeptiert, Bild ausbaufähig! Jetzt geht' los!!! Nun könnte man an der Funktion eine Winzigkeit ändern, um mal zu sehen, wie sich das auf's Bild auswirkt. Oder man ändert die Koordinaten, um einen besseren Bildausschnitt zu bekommen. Es ist halt eine Rumprobiererei, die aber recht schnell belohnt wird, wenn man auf ansehnliche Ergebnisse kommt.

Noch eine kurze Anmerkung zu den Pixeln. Diese sind bei einem Foto im Maßstab 1:1 auf dem Bildschirm nicht bemerkbar. Aber bei diesen Computerbildern, ich nenne sie auch gerne Lyap-Bilder, gibt es viele knallharte S/W-Kontraste. Deswegen macht sich auch die eigentlich grobe Auflösung von 72 dpi bemerkbar - man kann in vielen Bereichen die einzelnen Pixel erkennen. Wenn man Bilder hingegen ausdruckt, egal ob Fotos oder irgendwelche Computergrafiken, dann wird man den Maßstab deutlich verkleinern. Schon bei 50% ergibt das eine Auflösung von 144 dpi, und die Bilder sehen auf dem Papier besser, bzw. feiner aus.

Ich hoffe, dass ich euch einen wagen Eindruck verschaffen konnte über das, was ich hier veranstaltet habe. Ich werde noch weitere Lyap-Bilder hochladen.

Kommentare

TheDJGrandfatherKoeddi schrieb am 08.09.2016 um 18:06 Uhr

Zuletzt geändert von TheDJGrandfatherKoeddi am 08.09.2016, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.

ich bin baujahr 1963 und Vater von 2Kindern und Musikverrückt

Mann nennt mich auch der Dieter Bohlen ohne Kohlen

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Die Leute, die meinem speziellen Humor - den ich die Musik einfließen lasse - nicht folgen können, gibt es auf dieser Plattform ausreichend Mainstream zu hören.
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Viel Spaß beim Zuhören, Mut und gute Kopfhörer wünscht,

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Und risiges Sampler-Tool vorhanden

Ehemaliger User schrieb am 08.09.2016 um 20:11 Uhr

Hallo,

zwar musste ich zwei mal lesen um zu verstehen...dann kam mir ein Mathematiker in Gedanken:

https://de.wikipedia.org/wiki/Eulersche_Formel

https://de.wikipedia.org/wiki/Eulersches_Tonnetz

Zum Bild...gefällt mir

m f G.

Blau...

NorbertSN schrieb am 08.09.2016 um 22:47 Uhr

Höhere Mathematik in schickes Bild verwandeln: 5 Sterne.

Das Ganze erklären: unbezahlbar.

Ehemaliger User schrieb am 09.09.2016 um 12:42 Uhr

Hallo Andreas!

Meine Fresse, was für eine Erklärung aber so kann auch ich folgen. Klar gehört habe ich schon vieles drüber aber da Mathematik eh nie zu meinen Stärken gezählt hat, hat es mich nie so interessiert und ich habe das nie weiter verfolgt. Aber genial ist das auf jeden Fall und aller größten Respekt, das Du Dich da ranwagst und das Ergebnis kann sich sehen lassen und wie. Ist halt mal wieder ganz was anderes auf das ich mich gerne eingelassen habe. Full House mein Bester und ruhig noch mehr so Teile hochladen. Ich mag sowas.

 

Liebe Grüßle vom See

Bernd

Ehemaliger User schrieb am 12.09.2016 um 11:17 Uhr

Ausdrucksstark.

Gefällt mir sehr gut.

Ein tolles Covermotive :)

 

LG

Picnicboy schrieb am 19.09.2016 um 20:14 Uhr

Moin. Danke für die Einladung.

Interessante Grafik.

Ich arbeite ja viel mit UltraFractal und Apophysis. Die arbeiten ja nu auch mit der selben Form an Funktionen.

Nur muss ma da nur bedingt verstehehn was man macht.

Coole Grafik dennoch. In mehr Farbe wär´s interessanter.

Pic