Seid Ihr fit zum Mastern?

Disapointed schrieb am 17.10.2022 um 10:10 Uhr

Magix propagiert, dass jeder Neuling ohne Erfahrung sofort mit dem Music Maker mit der Musikproduktion beginnen kann.

Ich denke aber, dass es bestimmt nicht von Nachteil sein kann, wenn man zumindest weiss, wie man korrekt aussteuert, sodass es nicht zu Clipping kommt. Heutzutage weiß man, dass ein digitales SPPM Peak Meter ein durch Übersteuerung verursachtes Clipping nicht wirklich zuverlässig anzeigen kann. Auch kann nicht jeder Limiter absolut sicher vor Übersteuerung und Clipping schützen. Es gibt aber mittlereweile sogar virtuelle Aussteuerungsanzeigen gratis, die sehr genau Lautheit und Pegelspitzen anzeigen können. In der Music Maker Community wird das aber zu selten genutzt, sodass auch heute noch immer wieder Musikstücke hochgeladen werden, die förmlich an die Decke genagelt sind und deshalb auch alles andere als wirklich gut klingen.

Hierbei sollte auch nicht unerwähnt bleiben, das niemand, der sich auskennt, beim Mastering noch einen Limiter verwenden würde, bei dem man keinen Schwellenwert (Threshold) und einstellen kann, wie das auch heute noch bei dem mit dem Music Maker mitgelieferten virtuellen Limiter der Fall ist. Überhaupt gibt es heutzutage im Netz viele gute virtuelle Audio-Effekte gratis, die so manchen kommerziellen Produkten den Rang ablaufen.

Welchen Limiter und welche Aussteuerungsanzeige benutzt ihr? Kümmert ihr euch überhaupt um Lautheit und Pegelspitzen oder ist euch das alles egal?

Kommentare

I.C.H.Beatbuster schrieb am 17.10.2022 um 16:42 Uhr

@Disapointed Ich habe nicht wirklich Ahnung vom Mastering, aber ich bin sehr zufrieden mit einem Produkt, mit dem ich arbeite, vielleicht ist es auch was für dich.

Möge der Rhythmus mit dir sein

I. C. H. Beatbuster

https://www.izotope.com/en/products/free-audio-plug-ins.html

 

Disapointed schrieb am 17.10.2022 um 17:18 Uhr

Hallo D.U. Beatbuster, 🙃🙂🙃

Ich habe nicht wirklich Ahnung vom Mastering, aber ich bin sehr zufrieden mit einem Produkt, mit dem ich arbeite, vielleicht ist es auch was für dich.

https://www.izotope.com/en/products/free-audio-plug-ins.html

Mit welchem Produkt arbeitest du denn beim Mastern, um Lautheit und Spitzenpegel in den Griff zu bekommen?

Vocal Doubler, Imager und Vinyl von iZotope sind dafür nicht geeignet. Die haben nämlich ganz andere Aufgaben.

-may the groove be with you-

 😎🤓😎🤓😎 

ead66 schrieb am 17.10.2022 um 19:09 Uhr

Aus MM exportiere ich in .wav-Datei, lese die in SOUND FORGE Audio Studio 16 ein. Da kontrolliere ich die über Lautheitsanzeige, Spitzenpegelanzeige und Oszilloskop und korrigiere dann das per Normalize-Funktion.
Habe zwar einige Limiter-Vst's, aber angefreundet habe ich die noch nicht!

Unzufriedenheit ist der Anfang für den Erfolg! 😉

Laptop MSI Raider GE78HX 13VI,
Win11 Home 23H2, Intel Core i9-13980HX, 64GB RAM, 4TB FB,
UHD Graphics Raptor Lake-S GT1, RTX 4090 16,0 GB,
Realtek Audio, NVIDIA High Definition Audio, Audiointerface Audient iD4 MKII

vdl-user-v19 schrieb am 17.10.2022 um 20:06 Uhr

Beim Magix Sound Forge Audio Studio (16) ist auch iZotope Ozone (9) Elements mit z.B. einem Master-Assistenten usw. dabei. Evtl. war ja dieses Produkt von iZotope gemeint, was es auch mal zeitweise 'free' als Aktion (für Version 8) gab.

Disapointed schrieb am 17.10.2022 um 22:36 Uhr

@Ehemaliger User

Bin auch kein Toningenieur... aber auch für mich ist der Lautstärkepegel wichtig und dafür ist MM nicht geeignet... benutze daher Audacity (Gratisprogramm) für die Endabmischung.

Wohl kaum jemand hier im Forum ist ein professioneller Toningeneur aber Audiopegel kann man natürlich auch als Hobbyist von einer geeigneten Aussteuerungsanzeige ablesen. Und das funktioniert auch im Music Maker, wenn man sich einmal die Mühe macht, z.B. das gratis VST-Plugin "dpMeter" zu installieren, welches in Echtzeit sehr genau Lautheitspegel und Spitzenpegel anzeigen kann. Und an Stelle des beim Music Maker mitgelieferten Limiters, kann man sich den VST-Limiter "LoudMax" gratis herunterladen und installieren. Wenn man zum Mastern einen gratis Wave Editor verwenden möchte, ist Wavosaur Audacity vorzuziehen, weil Wavosaur mit VST-Plugins in Echzeit arbeiten kann.

@ead66


Habe zwar einige Limiter-Vst's, aber angefreundet habe ich die noch nicht!

Den gratis Limiter "LoudMax" kann ich durchaus empfehlen. Mit dem Schwellenwert-Regler (Threshold) kann man die Lautheit beeinflussen und mit dem Outputregler für ausreichend Headroom sorgen, sodass Übersteuerung und Clipping sicher vermieden werden kann. Nach erfogten Rendern, dann bitte nicht mehr normalisieren.

@vdl-user-v19

Beim Magix Sound Forge Audio Studio (16) ist auch iZotope Ozone (9) Elements mit z.B. einem Master-Assistenten usw. dabei. Evtl. war ja dieses Produkt von iZotope gemeint, was es auch mal zeitweise 'free' als Aktion (für Version 8) gab.

Ja, es gab eine Zeitlang wohl sogar das VST-Plugin iZotope Ozone 9 Elements gratis. Läuft auch im Music Maker.

 

P.S.: Der gratis Music Maker Free kann nicht von Haus aus VST-PlugIns verwenden.

 

ead66 schrieb am 17.10.2022 um 23:00 Uhr

Ok, ich guck mir demnächst mal den "LoudMax" an.

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Disapointed schrieb am 17.10.2022 um 23:40 Uhr

@ead66

Ok, ich guck mir demnächst mal den "LoudMax" an.

Hier habe ich jetzt einen Link zum aktuellen "LoudMax".

https://loudmax.blogspot.com/

ead66 schrieb am 18.10.2022 um 10:02 Uhr

Danke @Disapointed , das haut gut hin. Ich sehe eben aber auch, dass ich den iZotope Ozone 9 habe. Funktionieren bei mir im MM und Soundforge 16. Auch damit muss ich mich mal beschäftigen...

Unzufriedenheit ist der Anfang für den Erfolg! 😉

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VOXS schrieb am 18.10.2022 um 12:28 Uhr

"Seid Ihr fit zum Mastern" ist sicherlich eine berechtigte Frage. Allerdings muss im Vorwege schon der Mix stimmen, sonst nützen einem die Limiter ggf. nur wenig, da schon das Ausgangsmaterial nicht optimal ist.

Wenn ich mir einige der Soundpools von Magix einmal ansehe / höre, sind diese schon fast tot kompimiert und wenig tauglich, einen guten Mix zu kreieren - es sei denn, man weiß, wie man das ändern kann.

Ist der Mix nun doch einigermaßen geglückt, muss man sich die Frage stellen, für welches Medium dieser verwendet werden soll - CD, Streaming, Podcast, Film usw.

Und schon kommt ein neues Hindernis - Mastern nach EBU-R128, Spotify, Apple Music, ITU R BS usw.? Ich mache es kurz - es braucht schon etwas Wissen und Erfahrung um ein brauchbares, professionelles Ergebnis zu erzielen.

Aber: letztendlich egal, viele sind schon stolz auf das musikaische Ergebnis, welches sie z.B. mit dem Music Maker erzielen - und das ist gut so...

Disapointed schrieb am 18.10.2022 um 16:12 Uhr

@VOXS

Natürlich sollte der Mix schon vor dem Mastern klanglich stimmen und frei von Übersteuerung und Clipping sein. Und beim Mastern soll es ggf. etwas lauter werden, ohne dass aber dabei dann übersteuert wird und Clipping entsteht.

Das kann auch ein Hobbyist leisten, wenn er über zwei entscheidene Werkzeuge verfügt. Einen einstellbaren Limiter und eine zuverlässige Aussteuerungsanzeige kann man sich gratis herunterladen, um z.B. den Music Maker damit zu "pimpen".

Wenn man Übersteuerung und Clipping vermeidet und den Klang jeweils über vernüftige Monitorlautsprecher kontrolliert und schließlich zufrieden ist, dann sollte das Ergebnis auch fast überall ganz okay rüberkommen.

Professionelles Mastering ist dann nochmal eine ungleich umfangreichere Geschichte und hier nicht ansatzweise gemeint.

VOXS schrieb am 18.10.2022 um 17:17 Uhr

@Disapointed

...um z.B. den Music Maker damit zu "pimpen".

Auf der einen Seite möchtest Du nur den Gesamtsound etwas "polieren", auf der anderen Seite geht es Dir schon um etwas professionellere Ergebnisse, oder nicht? Ein Limiter und eine "gute" Aussteuerungsanzeige ergeben weder das eine noch das andere. Dazu gehört m.E. doch schon etwas mehr.

Letztlich ist der Music Maker sozusagen die erste Stufe der Musikproduktion - und da reichen die vorhandenen Tools eigentlich. Die nächste Stufe wird dann schon etwas umfangreicher; verbunden mit etwas Wissen um die Materie. Von professionellen Arbeiten mal ganz zu schweigen - davon sind hier alle meilenweit entfernt - mich eingeschlossen ;-)

Disapointed schrieb am 19.10.2022 um 07:30 Uhr

@VOXS

Den mit dem Music Maker von Haus aus mitgelieferten Limiter hätte sich Magix auch schenken können, weil er nicht wirklich vor Übersteuerung und Clipping schützen kann. Und eine zeitgemäße Aussteuerungsanzeige würde ich jedem empfehlen, der eine DAW oder den Music Maker verwendet. Dass Limiter und Aussteuerungsanzeige alleine kein Garant für einen ansprechenden Sound sind, ist ja völlig unbestritten. Aber warum ohne damit auskommen wollen, wenn es die sogar in guter Qualität gratis gibt. Übersteuerung und Clipping müssen ja nicht sein, auch nicht bei Musik von Hobbyisten. Ist halt meine Meinung.

VOXS schrieb am 20.10.2022 um 13:40 Uhr

@Disapointed

...die Frage sei mir erlaubt: Bist Du fit zum Mastern? Wer so eine Eingangsfrage stellt, muss mit sowas rechnen 😁😁

Disapointed schrieb am 21.10.2022 um 06:30 Uhr

@VOXS

...die Frage sei mir erlaubt: Bist Du fit zum Mastern? Wer so eine Eingangsfrage stellt, muss mit sowas rechnen

 

Professionell nicht wirklich aber im Hobbybereich auf jeden Fall und ich arbeite natürlich daran, irgendwann zumindest mal einen semiprofessionellen Level zu erreichen. Übung und Lesen macht den Meister. 😎🤓😎🤓😎

Nachtrag:

Jeder, der im vorigen Jahrtausend noch Schallplatten, Radiosendungen oder vielleicht auch sich selbst mit einem Tonbandgerät oder einem Cassette Recorder aufgenommen hat, musste in der Regel mithilfe eines analogen VU Meters oder eines analogen LED-Peak Meters selbst manuell aussteuern. Also, Aussteuern ist kein Hexenwerk sondern eine Notwendigkeit. Das gilt auch heute noch und zwar ganz besonders für digitale Medien. Natürlich braucht es hier modernere (virtuelle) Messwerkzeuge, die es aber durchaus auch frei verfügbar gibt. Der Anwender muss halt nach wie vor für den richtigen Pegel sorgen. Dazu sollten die Anwender motiviert werden und nicht eingeredet oder suggeriert bekommen, dass sie dazu doch zu doof sind. Jeder Autofahrer schaut beim Fahren auf sein Tachometer und überpüft so seine Geschwindigkeit. . . .

MuBike-Dummy schrieb am 21.10.2022 um 18:47 Uhr

Ich habe zwar Samplitude Pro X7 Suite und MMM Premium 2022 auf meinem alten Quadcore Rechner installiert, arbeite aber überwiegend mit dem MMM Premium, weil das GUI und die Funktionalität in SAM PRO X7 meine bescheidenen Hobbyambitionen bisher deutlich überfordern und gute Ergebnisse für meine Anforderungen auch mit MMM Premium zu erreichen sind.

Bisher habe ich eigentlich immer nur die Lautstärkeregler der verschiedenen Spuren in der Mastersuite angepasst und die Samples im Stereoraum verteilt. Das Ganze höre ich mir dann (exportiert als wav) auf meinen DT 700 PROX Kopfhörer und einer 35 Jahre alten (aber gut gepflegten) HIFI Anlage an. Wenn das dann für meine Ohren ok ist, bleibt das so.

Aufgrund des Feedbacks zu meinen Tracks aus meinem Dunstkreis, scheint ein "professionelleres" Mastering bisher offenbar nicht notwendig.

Obwohl mich schon die ganzen technischen Spielereien zur audiophilen Vebesserung/Anpassungen der Tracks interessieren, habe ich aktuell nicht wirklich die notwendige Zeit und Muße neben den Beruf und Familie tiefer einzusteigen.

Es ist doch aber schon erstaunlich und erfreulich, dass man heute mit wenig musikalischer Vorbildung und günstigen DAWs nahezu professionelle Tracks produzieren kann.

VOXS schrieb am 21.10.2022 um 19:29 Uhr

Kleine Anmerkung: Habe mir die neueste, kostenlose Version vom Musik Maker installiert und wollte sehen, wie weit man tatsächlich mit den vorhandenen "Meßinstrumenten" zu Rande kommt. Fazit: Garnicht!

Warum? Ganz einfach - nimmt man nur zwei Samples (in meinem Beispiel Drums & Bass) und verändert nichts, ist das Ergebnis schon deutlich übersteuert - siehe Bild:

Der angezeigte Spitzenpegel mit dem "HOFA Meter" zeigt eine deutliche Übersteuerung bis zu +3,8 dB. Das ist viel zu viel und wird im Musik Maker nicht einmal angezeigt! Da nützt einem ein guter Limiter auch nichts mehr...

Mein Tipp: Runter mit dem Pegel auf ca. -10 dB pro Spur. Lauter kommt später - der Gesamtpegel des Grundmixes sollte nicht mehr als MINUS (-)6 dB sein. Alles andere führt irgendwann zu hörbaren Verzerrungen - und das sollte man vermeiden.

Noch etwas: der eingebaute Limiter zeigt nichts an und mir ist nicht klar, was der macht. In sofern hat @Disapointed schon recht...

 

Disapointed schrieb am 22.10.2022 um 09:55 Uhr

@VOXS

Noch etwas: der eingebaute Limiter zeigt nichts an und mir ist nicht klar, was der macht. In sofern hat @Disapointed schon recht...

Besagter Limiter hat keinerlei Einstellmöglichkeiten. Ich denke, hier wollte man den einfachen Anwender nicht überfordern und einen sehr einfachen Limiter liefern, der kein Eingreifen des Anwenders erfordert bzw zuläßt und quasi rein im Verborgenen arbeitet. Mit so einem Limiter kann man natürlich keinen Blumentopf gewinnen, weil jedwelche Möglichkeit fehlt, ihn an das jeweilige Audiomaterial anzupassen.