Sam ProX5 - Mix über Handy in Echtzeit abhören - per USB Kabel ?

leslie schrieb am 05.09.2022 um 08:33 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

wer hat Erfahrung und hat seinen fertigen Mix schon direkt über ein Handy abgehört?

Bis jetzt mache ich es immer umständlich - exportiere zB. eine Mp3 und schicke mir eine Mail - und höre dies auf dem Handy ab.

Würde gerne den Mix direkt abhören - so dass man einen Handytauglichen Mix erstellen kann. Als Musik Controller benutze ich für meine Studioboxen den Mackie Big Knob Passiv. Dort hatte ich an den MIni Klinkenstecker Eingang mein Handy angeschlossen, aber es funktionierte nicht. Vielleicht weiß es einer von Euch wie man es hin bekommt?

Kommentare

leslie schrieb am 05.09.2022 um 09:15 Uhr

@Renter11 Danke für Deine Rückmeldung - ich benutze zur Zeit ein Xiaomi 11 Lite - aber was ich gerne möchte während ich meinen Song über Samplitude abspiele - will ich ihn auch direkt über das Handy hören - umso die Korrekturen durchzuführen ZB. den Bass im Mixer so lange bearbeiten - das man ihn auch auf dem Handy sauber hört. Das geht nur wenn man den Song beim Abspielen live auf dem Handy hört - alles andere mit Exportieren ist zu umständliche

SP. schrieb am 05.09.2022 um 09:28 Uhr

@leslie Das geht über eine Remotedesktop-App, z.B. Google Remote Desktop oder Parsec (beide kostenlos). Die Remoteapp muss aber auf die Soundausgabe deines Audiointerfaces zugreifen können. Wenn das nicht möglich ist, dann musst du den Audiotreiber in Samplitude und deine Windows-Soundwiedergabe auf den internen Soundchip deines Computers umstellen. Je nach Komplexität des Mixes kann es hier natürlich passieren, dass der interne Soundchip nicht mehr hinterherkommt. Dann hast du Aussetzer bei der Wiedergabe.

leslie schrieb am 05.09.2022 um 09:40 Uhr

@SP. muss ich die remote App auf dem Handy installieren?

leslie schrieb am 05.09.2022 um 09:48 Uhr

@SP. werde ich heute Abend ausprobieren - hatte gedacht das ich mein Handy mit dem Controller ansteuern kann - genauso wie die Studioboxen - möchte ja nur den Lautsprecherklang vom Handy

VOXS schrieb am 05.09.2022 um 10:10 Uhr

...eine andere Möglichkeit, den Gesamtsound vor dem Mixdown in "Handy-Qualität" abzuhören, ist der Einsatz eines EQ im Masterkanal. Hier einfach eine Frequenzkurve erstellen, die ungefähr die eines Handy's entspricht. Hier ein Beispiel:

Bitte nicht vergessen, diesen EQ vor dem Export wieder abzustellen :-))

leslie schrieb am 05.09.2022 um 10:16 Uhr

@VOXS Thanks ist bestimmt auch eine interessante alternative👍

SP. schrieb am 05.09.2022 um 10:18 Uhr

@leslie Man muss die Programme auf dem Smartphone und dem Computer installieren. Es gibt noch das Programm SoundWire, mit welchem man ein Android-Smartphone als Funklautsprecher des Computers einrichten kann. Im Gegensatz zu den Remote-Apps habe ich das aber noch nie ausprobiert.

leslie schrieb am 05.09.2022 um 12:58 Uhr

@Renter11 ich versuche es noch einmal zu erklären -ich produziere zur Zeit HiHop und da ist 808 Baß Sound fundamental wichtig. Es nützt nichts, wenn mein Mix über Studioboxen funktioniert - er muss über ein Handy oder Küchenradio in Mono genauso funktionieren. Weil das Publikum von heute die meisten Songs streamt und zuerst über Handy abhört. Wenn dann der Mix nicht funktioniert weil der Bass nicht hörbar ist, dann hat man verloren. So ich habe es bisher immer so gemacht den Mix per Mail exportieren , und dann wieder per Handy abgehört. Wenn estwas vom Sound nicht stimmte habe ich nachreguliert und dann wieder exportiert. Dieses ist sehr sehr umständlich. Mein Wunsch ist es während ich bestimmte Stellen vom Song in der DAW abhöre - dies in Echtzeit auf dem Handy zu hören und im Mixer zu regulieren. Dadurch kann ich direkt jede Mixeraktion im Handy hören.

Ich hoffe, dass ich es einigermaßen erklären konnte😉

leslie schrieb am 05.09.2022 um 13:02 Uhr

@Renter11 vielleicht noch etwas - es ist ja kein reines Musik abhören - sondern ein weitere Schritt in der Musikproduktion - ich bringe die Songs als Endziel auch auf dem Markt oder versuche sie bei diversen Firmen zu platzieren - und da ist die erste Abhörquelle auf die schnelle eben das Smartphone

VOXS schrieb am 05.09.2022 um 13:03 Uhr

@Renter11

Natürlich gibt es unterschiedliche Wiedergabequalitäten bei Handys, genau so wie bei Radios, Stereanlagen Autoradios u.v.m.

Um eine ungefähre Vorstellung von deren Klangverhalten zu bekommen, kann man sich seinen Song auf allen Geräten anhören, oder man bemüht ein professionelles Tool wie z.B. "Audified MixChecker Pro" o.ä..

Günstiger ist es, eine EQ-Frequenzkurve der entsprechenden Geräte zu generieren und dann den Mix damit anhören.

Ein weiteres Tool, welches ich immer einsetzte ist der "HOFA IQ-Analyser" mit dem man einen Referenzsong mit seinem eigenen Material vergleichen kann.

In sofern ist die Frage nicht unberechtigt...

VOXS schrieb am 05.09.2022 um 13:09 Uhr

@leslie

....für Dich möglicherweise interessant:

leslie schrieb am 05.09.2022 um 13:22 Uhr

@VOXS danke gerade das Video angeschaut - den Bass anreichern mit Distortion wusste ich schon - aber das Quadrafuzz 2 von Steinberg ist Super somit kann ich bei Bedarf 4 Bänder gleichzeitig mit Distortion anreichern. Müsste nur noch schauen ob ich es als Plugin bekommen kann ist in Cubase vorhanden

holger-warning schrieb am 05.09.2022 um 15:57 Uhr

Es gibt Plugins für DAW's, mit denen kann man unter Nutzung psychakustischer Effekte verschiedene Abhörräume binaural, also über Kopfhörer, wiedergeben. Ich weis, dass viele dieser Plugins z.B. das Auto als Abhörraum anbieten 😀. Handy ist mir bisher nicht aufgefallen. Vielleicht findest Du etwas in diese Richtung.

SP. schrieb am 05.09.2022 um 16:05 Uhr

Ja, es gibt z.B. dSONIQ Realphones. Dort kam kann man den Klang im einem virtuellen Tonstudio, Auto oder Club testen. Man benötigt aber einen kompatiblen Kopfhörer. Smartphone leider nicht, aber ich vermute, dass grundsätzlich nicht viele Leute die Smartphonelautsprecher für Musik nutzen und eher Bluetoothboxen oder Kopfhörer verwenden.

VOXS schrieb am 05.09.2022 um 16:08 Uhr

...wie ich weiter oben schon geschrieben habe, hier ein professionelles Tool zum Simulieren versch. Geräte:

https://shop.audified.com/products/mixchecker-pro

leslie schrieb am 07.09.2022 um 07:41 Uhr

@SP. hatte gestern SoundWire ausprobiert hat leider nicht funktioniert trotzdem Danke für Deinen schnellen Tipp😉- werde den Vorschlag von VOXS anstreben

leslie schrieb am 07.09.2022 um 07:55 Uhr

@VOXS habe mich jetzt durchgerungen deine Vorschläge nachzugehen. Versuche nun den Quadrafuzz V2 zu bekommen - wohl aber keine Chance - müsste dafür wohl Cubase Pro 9 etc. kaufen - oder gibt es eine alternative?

Zum Audifield MixChecker - den habe ich mir gestern als kleine Version gekauft. Auf dem ersten Blick sehr interessant , kann in Echtzeit die verschiedenen Modi benutzen zB Autoradio, Handy oder normale Studioboxen. Leider habe ich auf die schnelle noch kein gutes Ergebnis erzielt. Ich bin so vorgegangen. Habe meine normale Bass Spur vom Sound und Lautstärke im Mix angepasst. ( sie ist so nicht im Handymodus hörbar) Nun habe ich eine 2. Spur kopiert und dies klanglich so verändert (zB mit Distortion) das sie im Handymodus gut hörbar ist. Umgeschaltet in den Normalmodus leider eine Katastrophe weil dann das Signal beider Spuren addiert sich auch in der Lautstärke - nur noch ein Bassfestival ergeben.

Bin noch am überlegen wie man am besten den Spagat hinbekommt, dass es normal gut klingt und nicht zu laut ist, aber gleichzeitig im Handymodus zu hören ist - vielleicht hast Du da einen Tipp?😎

VOXS schrieb am 07.09.2022 um 09:28 Uhr

@leslie

Ich mache es so:

1. Finalen Mix als WAV 24 Bit, 44,1 kHz exportieren

2. Weiterverarbeitung in "WaveLab Pro" (Mastering) - also EQ, Lautstärke usw.

3. Export einer CD-Version (16 Bit, 44,1 kHz)

4. Ggf. EQ-Anpassung etc. für den Export als MP3 (320 k)

Also, nur der finale Mix wird in einer Spur bearbeitet und für das geforderte Exportformat optimiert. Wichtig ist, das eine vernünftige, neutrale Abhöre (Monitorboxen, Kopfhörer) verwendet wird.

Vor den Export als MP3 bitte auch in MONO abhören! Das gilt eigentlich für alle Versionen...

Hoffe, es hilft :-))..

SP. schrieb am 07.09.2022 um 09:50 Uhr

@leslie Hast du einen Referenztrack, der auf dem Smartphone gut klingt und auch über dein Audiointerface? Dann kannst du dich an dem orientieren.

Aber ich würde mal behaupten, dass wenn du den Song so mixt, dass auf dem Smartphone der Bass gut zu hören ist, dann hast du auf allen anderen Wiedergabegeräten immer viel zu viel Bass. Das Problem wirst du nicht lösen können. Ich würde eher sagen, dass es falsch ist, fürs Smartphone zu mixen, außer du willst einen separaten Smartphone-Mix veröffentlichen. Normalerweise reicht es, für große und kleine Stereolautsprecher zu mixen. Klingt es auf beiden gut, dann sollten alle anderen Größen dazwischen ebenfalls passen. Das Smartphone zählt natürlich nicht dazu.

leslie schrieb am 07.09.2022 um 11:32 Uhr

@SP.Du hast Recht insoweit wenn der Bass ausgeprägt auf dem Smartphone zuhören ist - dann ist er auf den "normalen" Boxen" zu laut. Dieses versuche ich ein bisschen hinzubekommen. Eine Möglichkeit die VOXS schon beschrieben hat ist eine zweite Bass Spur mit Distortion zu belegen um die Obertöne zu erzeugen - somit dann hörbar auf dem Smartphon. Warum ich auch den Bass zumindest ein bisschen auf dem Handy hören will - ich möchte den Song vorab an verschiedene Produzenten verschicken - und ich weiß das sie fast alles erstmal per Handy abhören - wenn es diesen Test besteht geht es evtl. dann über eine Studioabhöre. Da muss der Sound natürlich auch perfekt sein. Nur um so weit zu kommen - muss ich die Klangbarriere Handy erfolgreich "meistern"

Trotzdem vielen Dank für Deine intensiven Ratschläge

Best Grüße

Leslie

leslie schrieb am 07.09.2022 um 11:47 Uhr

@VOXS wie immer sehr sachlich beschrieben so ähnlich mache ich es auch. Nur jetzt in meinem Fall habe ich nicht ein Exportformat - sondern ich möchte es so hinbekommen - das es für Handy und Normalboxen tauglich ist.

Ein ganz großer Produzent im Deutschen HipHop Bereich Miksu & Mcloud machen es ebenso - zb auf einen Tutorial auf Youtube gesehen, das der Bass so gemischt wird das er auf dem Handy hörbar ist.Er benutzt dazu lt. Video nur einen OTT Compressor - vielleicht soll ich diese Variante nehmen.

Jedenfalls vielen Dank auch Dir - habe 2 schöne neue Sachen kennengelernt - 1x MixChecker u. 1x Quadrafuzz

werde ich demnächst einsetzen.

Beste Grüße

Leslie

VOXS schrieb am 07.09.2022 um 11:53 Uhr

...die Idee mit dem Referenz-Track ist natürlich eine gute Idee! Allerdings macht es Ungeübten schwer, die Frequenzen heraus zu hören, die noch nicht stimmen. Ich benutze immer den "HOFA IQ-Analyzer" im Masterkanal (vor dem Export) um zu herauszufinden, was noch nicht stimmt. Hier ein Screenshot:

Die blaue Kurve zeigt meinen Mix, die grüne, wohin die Reise gehen soll. Natürlich gibt es noch viele andere Analyser, die ähnlich arbeiten. Dieses Tool sollte in keiner PlugIn-Sammlung fehlen. Was man nicht hören kann, kann man sehen ;-)))

Einfach mal im Netz umsehen, was es (auch kostenlos) gibt.

Disapointed schrieb am 07.09.2022 um 14:13 Uhr

Der Mix Checker Pro scheint ein interessantes Kontrollwerkzeug zu sein, allerdings schlägt es mit ca. 150 Tacken zu Buche und ich persönlich bräuchte das Tool eher nicht. Ich höre per Audio Interface über zwei Monitorboxen von JBL ab, wobei ich aber als alternative Abhöre auch noch den internen Soundchip mit zwei sehr kleinen und minderwertigen Computer-Lautsprechern zur Verfügung habe.

Da ein saturierter Bass mehr Obertöne hat, macht es ihn natürlich auf kleineren Lautsprechern etwas durchsetzungsfähiger. Generell könnte man den Klang auf kleineren Lautsprechern auch mit Plugins wie z.B. Waves Bassmax verbessern, wovon der Klang aber auch auf "normal grossen Lautsprechern" profitiert.

P.S.: Plugins zum Saturieren, Overdrive oder gar Distortion gibt es zuhauf von verschiedenen Herstellern und einige gute sogar gratis.

 

leslie schrieb am 07.09.2022 um 14:50 Uhr

@Disapointed kleiner Tipp von mir - habe gestern die kleine Version vom Mix Checker mit 12 Abhörvarianten für 79 € gekauft für mich reicht es.