Bei Aufnahme mehrerer Spuren wird die Qualität schlechter

BenT.C. schrieb am 29.01.2021 um 13:46 Uhr

Hallo Musikfreunde,

habe einen Song mit 8 Spuren aufgespielt. Die 8. Spur ist die Gesangsspur. Beim Abspielen aller Spuren ist der Gesang dann teilweise verzerrt und kratzt, schlechte Qualität. Wenn ich die anderen Spuren Mute, abschalte, dann ist die Gesangsspur sehr gut. Also ist das Programm damit überlastet oder mein PC oder? Leider ist dadurch mein neuer Song nicht brauchbar. Hat einer von euch so eine Erfahrung schon damit gemacht. Wäre euch echt dankbar über Hilfe. Benutze Windows 10

Kommentare

FormerUser schrieb am 29.01.2021 um 14:56 Uhr

Man sollte im virtuellen Mischpult so abmischen, dass die einzelnen Spuren vom Pegel her ausreichend Abstand zur -Null dB Marke- haben, wie auch der Pegel des Masterkanals immer etwas unter der -Null dB Marke- bleiben sollte.

BenT.C. schrieb am 29.01.2021 um 16:09 Uhr

Vielen Dank. Ja ich liege etwas hoch ausgesteuert aber noch im gelben Bereich. Sehe dass die E-Gitarre immer wieder Peaks im roten Bereich hat, ist aber auf einer anderen Spur. Jedenfalls hilfts, klasse und danke. Wie kann ich dann die Aufnahmen beim Exportieren lauter gestalten? Meine Aufnahmen auf YouTube sind relativ leise.

FormerUser schrieb am 29.01.2021 um 17:13 Uhr

Low Cuts , Kompression und Limiting verwenden.

VOXS schrieb am 29.01.2021 um 17:35 Uhr

@BenT.C.

Da wir heute nicht mehr auf Bandmaschinen, Cassette o.ä. aufnehmen, musst Du den Pegel nicht bis kurz vor knapp fahren. Ich pegel jede Aufnahme bei ca. -9 dB ein. Kommen nun mehrere Spuren hinzu, summiert sich das Ganze im Masterkanal deutlich. Ich erreiche aber nie den "roten Bereich".

Willst Du Deine Song bei YouTube präsentieren, musst Du bestimmte technische Vorgaben beachten. Da ich nicht weiß, wie weit Du Dich schon mit Musikproduktion / Tontechnik beschäftigst hast, lasse ich die Fachbegriffe weg. Grob gesagt:

Phase 1: Spuren im Stereopanorama verteilen, Kompressor, EQ, Reverb, Delay auf die Einzelspuren, sofern nötig

Phase 2. Setze im Masterkanal einen Kompressor ein - ca. 2:1 Kompression. Achte darauf, das der Gesamtpegel stimmt (nix rot ;-))

Phase 3. Exportiere den Song als WAV, 44,1 kHz / 24 Bit (sofer der Musik Maker das kann)

Phase 4. Neues Projekt, Song importieren und "laut" machen mit Kompressor, Limiter etc.

Das sind natürlich nur sehr grobe Anhaltspunkte und sollen nur aufzeigen, welche Arbeitschritte nötig sind. Da Du offensichtlich Gitarre spielst, noch ein Tipp am Rande: Verzerrte Gitarren brauchen nur sehr wenig bis gar keine Kompression - das Signal ist ohnehin schon komprimiert...

BenT.C. schrieb am 29.01.2021 um 18:06 Uhr

Herzlichen Dank für Eure Hilfe, hat bereits viel besser funktioniert. Ihre seid klasse

Impulsantwort schrieb am 29.01.2021 um 21:13 Uhr

Das sollte auch weiterhelfen ;)

https://www.delamar.de/faq/gain-staging-30237/

 

 

BenT.C. schrieb am 01.02.2021 um 17:43 Uhr

@BenT.C.

Da wir heute nicht mehr auf Bandmaschinen, Cassette o.ä. aufnehmen, musst Du den Pegel nicht bis kurz vor knapp fahren. Ich pegel jede Aufnahme bei ca. -9 dB ein. Kommen nun mehrere Spuren hinzu, summiert sich das Ganze im Masterkanal deutlich. Ich erreiche aber nie den "roten Bereich".

Willst Du Deine Song bei YouTube präsentieren, musst Du bestimmte technische Vorgaben beachten. Da ich nicht weiß, wie weit Du Dich schon mit Musikproduktion / Tontechnik beschäftigst hast, lasse ich die Fachbegriffe weg. Grob gesagt:

Phase 1: Spuren im Stereopanorama verteilen, Kompressor, EQ, Reverb, Delay auf die Einzelspuren, sofern nötig

Phase 2. Setze im Masterkanal einen Kompressor ein - ca. 2:1 Kompression. Achte darauf, das der Gesamtpegel stimmt (nix rot ;-))

Phase 3. Exportiere den Song als WAV, 44,1 kHz / 24 Bit (sofer der Musik Maker das kann)

Phase 4. Neues Projekt, Song importieren und "laut" machen mit Kompressor, Limiter etc.

Das sind natürlich nur sehr grobe Anhaltspunkte und sollen nur aufzeigen, welche Arbeitschritte nötig sind. Da Du offensichtlich Gitarre spielst, noch ein Tipp am Rande: Verzerrte Gitarren brauchen nur sehr wenig bis gar keine Kompression - das Signal ist ohnehin schon komprimiert...

Danke dir, hat mir geholfen und ich habe einen sauber Sound, jedoch jetzt insgesamt relativ leise. Phase 1, 2 und 3 möglich auch als WAV. Wenn ich das Ganze jetzt jedoch neu importiere und mit Kompressor lauter mache, komme ich doch wieder in roten Bereich oder? Da komme ich irgendwie nicht weiter. Klar bin Musiker aber leider kein Soundtechniker :-)

VOXS schrieb am 01.02.2021 um 18:22 Uhr

@BenT.C.

Der letzte Arbeitsschritt ist das sog. "Mastering". Hier bekommt Dein Song den letzten Schliff. Auch hier wieder nur grobe Anhaltspunkte:

1. EQ für den Klang, den Du anpeilst (...nach Musikgenre durchaus verschieden)
2. Evtl. Stereobreite mit Stereotools (...schau im Netz) verändern
3. Kompressor um den Sound "zu verdichten" und etwas "lauter" zu machen (bitte nicht übertreiben und immer schön im grünen Bereich bleiben)
4. Brickwall-Limiter als letztes einsetzen (-1 dB für Streamingdienste, -0,3 dB für CD)

Wichtig: Du darfst auch hier nie den roten Bereich erreichen - das sollte aber der Brickwall-Limiter ohnehin verhindern - einfach ausprobieren. Wie immer: nicht übertreiben!

Weitere Infos findest Du hier: https://www.delamar.de/mastering/mastering-tipps-die-8-wichtigsten-fuer-besseren-klang-4813/

 

FormerUser schrieb am 02.02.2021 um 05:39 Uhr

@BenT.C.

. . . Wenn ich das Ganze jetzt jedoch neu importiere und mit Kompressor lauter mache, komme ich doch wieder in roten Bereich oder? Da komme ich irgendwie nicht weiter.

Grob gesagt gibt zwei Arten von Pegeln. Einmal den Durchschnittspegel und die Pegelspitzen. Verantwortlich für die Lautheit ist der Durchschnittspegel. Kompressor und Limiter regeln die Spitzen runter, sodass der Gesamtpegel dann erhöht werden kann, ohne dass die Pegelspitzen in den roten Bereich kommen, wobei sich dann zwangsläufig auch der Durchschnittspegel erhöht und das ganze so lauter wird.

BenT.C. schrieb am 02.02.2021 um 10:31 Uhr

@BenT.C.

. . . Wenn ich das Ganze jetzt jedoch neu importiere und mit Kompressor lauter mache, komme ich doch wieder in roten Bereich oder? Da komme ich irgendwie nicht weiter.

Grob gesagt gibt zwei Arten von Pegeln. Einmal den Durchschnittspegel und die Pegelspitzen. Verantwortlich für die Lautheit ist der Durchschnittspegel. Kompressor und Limiter regeln die Spitzen runter, sodass der Gesamtpegel dann erhöht werden kann, ohne dass die Pegelspitzen in den roten Bereich kommen, wobei sich dann zwangsläufig auch der Durchschnittspegel erhöht und das ganze so lauter wird.

Yes so langsam verstehe ich die Sache dank deiner Erklärungen. Habe den Song jetzt einmal so bearbeitet und siehe da er ist etwas lauter. Es fehlt aber etwas mehr die Dynamik, die entsprechende Steigerung beim Chorus usw. Denke das ist so wie du eben beschrieben hast mit dem Limiter. Nach öfterem Vergleich hört sich die Version ohne Komp/Limiter dynamischer an. Ist zwar etwas leiser aber ich lerne vielleicht damit zu leben. Wem mein Song gefällt, der dreht halt etwas mehr an der Lautstärke. Besten Dank Mr. F3Ldxxxxxx ;-)

FormerUser schrieb am 02.02.2021 um 13:10 Uhr

@BenT.C.

Natürlich grenzen Kompressoren und Limiter die Dynamik ein. Dadurch kann man halt eine höhere Lautheit erreichen. Es kommt nun auf den "Toningeneur" an, Kompressoren und Limiter so einzusetzen, dass nicht alles vermatscht wird. Ferner muss ein Chorus messtechnisch nicht unbedingt lauter sein. Eine "gefühlte" höhere Lautstärke im Chorus erreicht man eher durch ein dichteres Arrangement und einer expressiveren Performance, sodass der Chorus einfach voller klingt.