Heute ist der 450. Geburtstag von Johannes Kepler. Er war ein Vertreter des kopernikanischen Weltbilds und fest davon überzeugt, dass nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt des Universums steht. Kepler versuchte in seiner ersten Veröffentlichung „Weltgeheimnis“ von 1596 die Abstände der Planeten mit den platonischen Körpern darzustellen. Dadurch wurde der Deutsche als Astronom bekannt. Anno 1600 ging Kepler auf die Prager Burg und nahm eine Stellung als Assistent des kaiserlichen Hofmathematikers Tycho Brahe an. Der Däne vertrat allerdings ein eigenes Weltbild, und er konnte mit Keplers mathematischen Fähigkeiten keineswegs mithalten. Erst nach Brahes Tod 1601, und nach einigen Diskussionen mit dessen Erben, durfte Kepler endlich die gesammelten Beobachtungsdaten in Augen-schein nehmen. Nur durch diese Zusammenführung, Brahes exakte Daten plus Keplers Intellekt, war die Bahn frei für neue grundlegende Erkenntnisse! Kepler wusste ohnehin, dass sein Modell von 1596 nicht ganz mit den Beobachtungen übereinstimmt. Die Korrektur wurde schließlich 1609 in seinem Werk „Die neue Astronomie“ veröffentlicht. Kepler hatte auf der Basis des von ihm neu interpretierten kopernikanischen Weltbilds mittels Brahes Datensammlung seine ersten beiden Planetengesetze errechnet. Das Erste besagt, dass sich die Himmelskörper nicht auf Kreisbahnen bewegen, sondern auf Ellipsen! Das war eine komplett neue Erkenntnis - nicht einmal die alten Griechen sind jemals auf diese Idee gekommen. Das zweite Gesetz beschreibt exakt die Änderungen der jeweiligen Geschwindigkeit auf der elliptischen Bahn! Erst zehn Jahre später erschien die „Weltharmonie“, in der Kepler sein drittes Planetengesetz beschrieb (siehe unten). Dieses stellt einen direkten Zusammenhang zwischen den mittleren Entfernungen der Planeten zur Sonne und ihrer jeweiligen Umlaufszeiten um die Sonne her! Alle drei Gesetze gelten bis auf winzige Verfeinerungen auch heute noch. Somit ist auch Johannes Kepler ein wichtiger Wegbereiter der modernen Wissenschaft.
Der Maler des Porträts ist mir ein Rätsel. Ich weiß nur, dass das Gemälde nicht zu Keplers Lebzeiten entstanden ist. Passend zur Thematik wollte ich möglichst relativ ruhige und geheimnisvolle Klänge darbieten. Kaum zu glauben: alle Zutaten stammen wieder aus dem KK „Dubstep Volume 1“. Wünsche angenehmes Lauschen.