Jenseitsgeburt
Geboren aus jenseitiger Welt,
dem Glanz der uns einst erhellt,
dem Licht uns ward beschienen,
uns des irdisch zu bedienen.
Wieder und wieder kommt die Zeit,
in der für die Prüfung sind bereit,
in der zu lieben größte Pflicht,
in der zu leben, Menschgesicht.
Wir sind geboren, Gottes Sohn,
wir sind Teil von seinem Thron,
wir sind Teil seiner ewig Liebe,
wir sind Teil der ewig bliebe.
Wäre da nicht unser Ich,
eigentlich ganz unwesentlich,
eigentlich zu kurz da,
in der Dimension, die uns so nah.
Wäre da nicht Wirklichkeit,
wäre da nicht alle Zeit,
wäre da nicht Gegenwart,
die hier ist und stets verharrt.
Sind da die Engel d´roben,
in den Himmel sind verschoben,
von des Menschbewußtsein so naiv,
spielen Harfe hoch und tief.
Sind die Geister in der Zwischenwelt,
zwischen Erd und Himmelszelt,
wissen nicht, daß sie längst tot,
kommen nach dem Abendrot.
Sind es all´s nur Ammenmärchen,
Kind im Arm mit Teddybärchen,
jähes Ende, aus und vorbei,
Mensch gewesen , sei wie es sei.
Soviel Arbeit, soviel Müh,
Mensch geschaffen und auch Vieh,
mitgegeben Seele, Geist,
damit es letzlich Friedhofserde speist.
Wäre da nicht uns Verstand,
wäre da nicht großer Geist,
in dem transversalen Land,
der es ewiglich bereist.
Keine Grenzen, keine Zäune,
keine noch so hohen Bäume,
halten Seelenreisen auf,
die Erkenntnis nimmt ihren Lauf.
Sind wir alle Teilchen, Schwingung,
sind wir all Gott´s Bedingung,
für den freien Menschenwillen,
Verlangen denken, und auch stillen.
Gestorben in jenseitige Welt,
dem Glanz der uns einst erhellt,
dem Licht uns ward beschienen,
uns des wieder des irdisch zu bedienen,
nicht mehr zu kommen, wenn´s beliebt,
da es mehr als einen Himmel gibt.
Hartmut Alt