Des Menschen Tage sind verflochten,
die schönsten Güter angefochten,
du wandelst einsam und verdrossen,
der Tag verschwindet ungenossen
es trübt sich auch der frei’ste Blick;
in abgesonderten Geschick.
Wenn Freundesantlitz dir begegnet,
so bist du gleich befreit, gesegnet,
Ein Zweiter kommt, sich anzuschließen,
mitwirken will er, mitgenießen;
gemeinsam freust du dich der Tat.
verdreifacht so sich Kraft und Rat.
Von äußerm Drang unangefochten,
bleibt, Freunde, so in eins verflochten,
Das Beste schaffet unverdrossen;
Wohlwollen unsrer Zeitgenossen,
dem Tag gönnet heitern Blick!
das bleibt zuletzt erprobtes Glück.
frei nach Johann Wolfgang von Goethe, Dichter & Naturforscher