Wie mische und mastere ich ein Lied richtig?

MusicComposer schrieb am 20.10.2008 um 20:13 Uhr

Ich komponiere für mein Leben gern doch ich habe von meinen Freunden erfahren das man aus einem Musikstück noch viel mehr herausholen kann.

Mein Methode was bisher. eine Spur aufnehmen einen Echtzeiteffekt drüberlegen und die nächste Spur. Ich habe auch gehört das ich FX Kurven einzeichnen kann.

Bedeutet das ich auch VST Effekte mit einbinden kann ?

Kommentare

XXMerosticXX schrieb am 21.10.2008 um 11:25 Uhr
Mit Funatyc hast du hier auf jeden Fall einen Experten an der Hand, der dir weiterhelfen kann

Er hat aber Recht, pauschal schwierig zu sagen.

Ich kann dir ein paar Tipps aus meiner Erfahrung nennen, bin aber kein guter Masterer...

Drums
Prinzipiell habe ich damit angefangen, die Drums nicht mehr in einer Spur zu programmieren. Der Grund ist, dass ein Effekt auf der Snare nicht unbedingt auch der HiHat gut tut.

Ergo: Für differenzierte Bearbeitung für Anfänger (Profis können das sicher auch an einer Spur) ist es keine schlechte Idee, für das Drumkit mehrere Spuren zu belegen. Eine für die Bassdrum, eine für die Snare, eine für die Toms, eine für die HiHat, eine für die Crash und eine für weitere Sounds (Ringshots o.ä.)

Dann kannst du am Ende die Lautstärke zwischen den einzelnen Elementen viel besser anpassen. Mehr noch: Du kannst z.B. via EQ und Frequenzeinstellungen die Bassdrum tief, dunkel und druckvoll machen, während Snare & Co. klar bleiben.


Gitarren
Wenn du Gitarren einspielst, empfiehlt sich das doppeln (vierfachen, achtfachen....).
Spiele eine Spur ein und schiebe die komplett auf den linken Kanal. Danach spielst du das selbe Schema nochmal ein (nicht kopieren! Neu einspielen. Klingt authentischer) - diesmal schiebst du den Kanal aber komplett auf die rechte Box. Schon hast du einen bedeutend druckvolleren Sound. Natürlich sollten die beiden Spuren in Time gespielt sein, also sprich, exakt gleich aufgenommen sein. Kann bei schweren Parts manchmal etwas dauern.

Ich persönlich gehe da einen Schritt weiter und spiele die Gitarre in der Regel mehrfach ein. Dazu nutze ich verschiedene PickUp Einstellungen. So sind zum Beispiel zwei Spuren (eine links, eine rechts) ziemlich basslastig, die nächsten zwei recht Höhenlastig und die nächsten zwei haben den Sound den ich erreichen möchte. Nun mische ich die beiden "Supportspuren" (Basslastig und Höhenlastig) möglichst leise unter und erreiche so einen ganz guten "Teppich" an Klang.

Gesang
Es empfiehlt sich, die Parts einzeln zu singen. Also Strophe, Refrain etc. nicht in einem Take.
Aber: Wenn der Refrain mehrmals vorkommt  - was ja i.d.R. so ist - dann solltest du die Spuren kopieren. Es klingt doch komisch, wenn ein Refrain anders klingt als der andere.

Zudem solltest du aufpassen, dass der Frequenzbereich des Gesangs sich nicht mit dem Rest des Songs "schneidet". Wenn du "nur" einsingst und die Spur reinpackst, klingt der Gesang aufgesetzt. Erst mit Frequenzregelung via EQ und gewissen, feinen Anpassungen (z.B. einen sehr leichten Hall, der kaum als solcher hörbar ist, die Stimme aber weniger steril scheinen lässt).

Speziell Refrains dürfen gern zweistimmig sein....selbst wenn du nur den Gesang oktaviert singst (z.B. eine Oktave tiefer) und das leise drunter mischt klingt das recht gut.

EQ
Spiel etwas mit dem EQ rum....Drums können ruhig etwas fetter klingen, manche Gitarren brauchen Frequenzen unterhalb eines bestimmten Wertes nicht, da sie dann oft mit dem Bass kollidieren etc.

Left/Right
Nicht alle Spuren sollten direkt von der Mitte (Center) knallen. Ausnahmen sind z.B. Gitarren (oben beschrieben). Auch kleinere Effekte können gerne mal etwas weiter links stehen. Das einzige, was bei mir eigentlich immer aus dem Center kommt, ist der Bass.

Lautstärke
Wichtig: Man sollte nie Spuren "ausbalancieren" in dem man sie einfach lauter macht. Dann hast du irgendwann den Gesang lauter als die Gitarren, damit man sie hört, klatscht die Drums rauf und machst die lauter etc. Lieber einen Song leise produzieren. Wenn die Pegel beim Abspielen des Gesamtwerkes in den roten Bereich fallen, läuft was schief

Wie gesagt, bin kein Profi und sicher kann man einige Sachen besser machen als hier beschrieben. Das ist einfach meine Erfahrung, die ich bisher gesammelt habe.

Ach:
Der "BabaSikander" hat da zudem einen ziemlich geilen Workshop verfasst. Du findest den HIER (klicken).

Grüße,
Lethal