Wave - richtiger codec fürs Recording

Marcimo schrieb am 09.08.2021 um 23:55 Uhr

Guten Tag,

ich habe eine Frage bezogen auf die Aufnahmequalität.

Vor kurzem habe ich meine Gitarre direkt über mein Audiointerface in Samplitude 2019 aufgenommen. Ich musste feststellen das bei Audiodateien selbst bei kurzen Aufnahmen von etwa 20 Sekunden etwa 60 Megabyte zusammenkommen. Soweit ich das bis jetzt richtig mitbekommen habe, sind 60 MB etwa die Größe eines gesamten unkomprimierten Musikprojekts. Ich verstehe das nicht ganz?

Ich habe mich schon an anderer Stelle versucht zu informieren. Ich denke das ich bloß nicht die richtigen Fragen stelle. Vielleicht hilft mir jemand auf die Sprünge.

Ich bedanke mich schon einmal.

Freundliche Grüße

Marco

Kommentare

SP. schrieb am 10.08.2021 um 00:28 Uhr

@Marcimo Hallo!

Für 60 MB in 20 Sekunden müsstest du etwa mit 384 000 Samples pro Sekunde mit einer Bittiefe von 32 Bit und Stereo-Sound aufnehmen. Das ist schon seltsam, da Music Studio meines Wissens nur maximal 96 000 Samples pro Sekunde und 24 Bit aufnehmen kann. Das wäre etwa 11,5 MB pro 20 Sekunden bei einer Stereo-Aufnahme.

Prüfe die Datei mal mit Mediainfo: https://mediaarea.net/de/MediaInfo nach Samplerate und Bitrate

FormerUser schrieb am 10.08.2021 um 09:14 Uhr

@Marcimo

 

Ich musste feststellen das bei Audiodateien selbst bei kurzen Aufnahmen von etwa 20 Sekunden etwa 60 Megabyte zusammenkommen.

24 Bit / 96 KHz, Stereo: Das sind ungefähr 36 MB in der Minute bzw. ungefähr 2 GB in der Stunde.

24 Bit / 96 KHz, Mono: Das sind ungefähr 18 MB in der Minute bzw. ungefähr 1 GB in der Stunde.

24 Bit / 48 KHz, Stereo: Das sind ungefähr 18 MB in der Minute bzw. ungefähr 1 GB in der Stunde.

24 Bit / 48 KHz, Mono: Das sind ungefähr 9 MB in der Minute bzw. ungefähr 0,5 GB in der Stunde.

Die Daten sind gerundet und sollen nur einen groben aber dennoch relativ realistischen Überblick verschaffen.

Soweit ich das bis jetzt richtig mitbekommen habe, sind 60 MB etwa die Größe eines gesamten unkomprimierten Musikprojekts.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Hängt ja nicht zuletzt von Auflösung und Länge ab . . .

 

PS: Vielleicht speichert Sam / Music Studio ja noch zusätzliches Audio als Backup oder so.

Marcimo schrieb am 10.08.2021 um 09:50 Uhr

Guten Morgen,

danke für die raschen Antworten.

Langsam komme ich dahinter das es auch mit den Backupdatein zusammenhängt. Kann man derartige backups auch abschalten?

Bleibt nur noch die Frage in welcher Qualität/Auflösung es ratsam wäre im Homestudio aufzunehmen. Ich bin derzeit noch mit Wave, unkomprimiert unterwegs.

Freundliche Grüße

Marco

 

SP. schrieb am 10.08.2021 um 10:29 Uhr

@Marcimo

Hast du denn eine Datei, die nach 20 Sekunden 60 MB groß ist, oder geht es hier nur um den Projektordner? Der kann im Laufe der Zeit natürlich ordentlich anwachsen.

 Ich bin derzeit noch mit Wave, unkomprimiert unterwegs.

Für gewöhnlich sollte eine unkomprimierte WAV mit einer Samplerate von 48000 Hz mit einer Bittiefe von 24 Bit super ausreichen. Einige Plugins liefern bei höheren Sampleraten wie 96 000 Hz saubere Ergebnisse. Dann müsstest du dafür mal die Projekteinstellungen anpassen bevor die Effekte berechnet werden.

Um Speicherplatz freizugeben gibt es die Funktion Datei > Aufräumen > Unbenutzte Samples löschen Damit wird ALLES in deinem Projektordner gelöscht, was aktuell nicht in deinem Projekt genutzt wird.

FormerUser schrieb am 10.08.2021 um 11:13 Uhr

@Marcimo

 

Bleibt nur noch die Frage in welcher Qualität/Auflösung es ratsam wäre im Homestudio aufzunehmen. Ich bin derzeit noch mit Wave, unkomprimiert unterwegs.

Im Gegensatz zum Nutzer @SP. bin ich der Meinung, dass es völlig ausreichend ist, in einem "normalen" Audioprojekt, z.B. für eine AudioCD Produktion, mit einer Sample Rate von 44.1 KHz zu arbeiten. (Bei einem Soundtrack für eine Film DVD würde ich persönlich eher eine Sample Rate von 48KHz wählen).

In jedem Fall sollte eine Bit Rate von nicht unter 24 Bit verwendet werden. Beim finalen Mastering geht man dann bei Bedarf z.B. für eine AudioCD Produktion auf 16 Bit. Dabei dann nicht das Dithering vergessen.

Die einzelnen E-Gitarrenspuren würde ich jeweils immer in Mono anlegen, weil das Instrument ja selbst sowieso Mono ist. Genauso würde ich einzelne Gesangsspuren jeweils immer nur mit einem Mikrofon auf einer Monospur aufnehmen.

Schaue auch gern in mein Profil hier auf Magix.info, wo ich u.a. einige Empfehlungen zu Abtastraten (Sample Rates) gebe.

 

Marcimo schrieb am 10.08.2021 um 11:48 Uhr

@Marcimo

Um Speicherplatz freizugeben gibt es die Funktion Datei > Aufräumen > Unbenutzte Samples löschen Damit wird ALLES in deinem Projektordner gelöscht, was aktuell nicht in deinem Projekt genutzt wird.

Mit diesem Tipp sollte ich mein Problem mit der Datenflut in den Griff bekommen. Manches ist einfacher als gedacht. Da ich derzeit meine ersten Erfahrungen in Sachen Recording mache ziehe ich gerne beide Antworten in Betracht. So habe ich zur Orientierung schon mal wertvolle Anhaltspunkte.

Ich bedanke mich für eure Hilfe und wünsche eine angenehme Woche.

Marco

VOXS schrieb am 10.08.2021 um 11:55 Uhr

Ähnlich wie @FormerUser nehme ich meine Spuren mit 44.1 kHz und 32 bit float auf. Alle Gitarren-Begleitspuren sind Mono, bei Solo- bzw. Leadgitarren nehme ich gern Stereo. Mixdown dann in 44.1 kHz, 24 bit. Mastering dann angepasst an das gewünschte Endresultat (CD, MP3, Streaming usw.).

Höhere Auflösungen beim Recording sind zumindest bei einer "normalen" Musikproduktion m.E. nicht nötig - es sei denn, ein Masteringstudio / Kunde wünscht etwas anderes. Auch darf man nicht vergessen, dass man bei höheren Auflösungen ordentlich Rechenpower und entsprechendes Equipment braucht...

FormerUser schrieb am 10.08.2021 um 12:24 Uhr

@VOXS

Da mein Audio Interface mit max. 24 Bit digitalisiert, arbeite ich auch nur mit 24 Bit Projekten mit 24 Bit Aufnahmespuren. Da eigentlich jede Audio Engine einer DAW heutzutage intern mit 32Bit/F (oder einige sogar wahlweise mit 64/F) rechnet, exportiere ich dementsprechend den Mixdown dann auch mit 32Bit/F (oder wahlweise sogar mit 64Bit/F) für´s externe Mastering, bei dem dann bei Bedarf die Bitrate unter Verwendung von Dithering runtergerechnet werden kann.

PS: Ich nehme jede einzelne E-Gitarrenspur in Mono auf. Man kann ja trotzdem Stereoeffekte, wie z.B. Chorus, Delay und Reverb zumindest als Send-Effekte nutzen.

Marcimo schrieb am 10.08.2021 um 13:08 Uhr

Hallo nochmal,

für den Anfang nutze ich das Steinberg UR12 was ebenfalls lediglich mit maximal 24 Bit zu betreiben ist. Von daher bleibt mir auch nur die Möglichkeit alles in dieser Bitrate aufzunehmen.

Allerdings habe ich bis jetzt noch nicht explizit herausgefunden wie ich die einzelnen Spuren auf Mono stelle, da muss ich nochmal nachschlagen.

Vorerst noch eine letzte Frage:

Macht es Sinn seine Aufnahmen anstatt Wave im Format FLAC aufzunehmen, was habe ich davon?

Liebe Grüße und danke für die Unterstützung.

SP. schrieb am 10.08.2021 um 14:10 Uhr

@Marcimo

FLAC ist eine komprimierte WAV-Datei. Im Gegensatz zum z.B. MP3-Format verlierst du jedoch keine Qualität bei der FLAC-Komprimierung, da verlustfrei, und kannst jederzeit wieder die originale WAV-Datei daraus erzeugen. Du sparst im Gegensatz zum WAV-Format aber etwa 20%-30% Speicherplatz. Dafür verbrauchst du natürlich mehr Rechenleistung.

Marcimo schrieb am 10.08.2021 um 14:22 Uhr

Danke SP.

Dann nutze ich vorerst mal FLAC als Format. Auf Ihrerm Screenshot ist in der Tat ein mono Schalter zu finden, fehlt allerdings bei mir. Das liegt wohl an meinen Einstellungen.

SP. schrieb am 10.08.2021 um 15:16 Uhr

@Marcimo Hast du im Spurenmanager die Mono-Spalte?

FormerUser schrieb am 10.08.2021 um 16:01 Uhr

-Bevor man etwas in Samplitude / Music Studio auf einer Audio-Spur in Mono aufnehmen will, sollte man diese in dessen Track Editor auf Mono stellen

-Von Aufnahmen im Flac-Format würde ich eher abraten, weil das die Performance von Samplitude / Music Studio zusätzlich schwächen kann.

- Die Bit Rate kann für´s Aufnehmen bei einem 24Bit Interface in Samplitude / Music Studio nur auf 16Bit oder auf 24Bit gestellt werden.

-Exportieren des Mixdown sollte man für das externe Mastering als 32Bit/F, was als Flac gar nicht möglich ist.

Marcimo schrieb am 10.08.2021 um 18:09 Uhr

@Marcimo Hast du im Spurenmanager die Mono-Spalte?


Ja, diese Spalte existiert bei mir. Es ist auch möglich die Spur auf mono zu schalten. Mir fehlt seltsamerweise bloß die Schaltfläche dafür. Ich mache das per Rechtsklick auf die rote Recording- taste, geht auch.

-Von Aufnahmen im Flac-Format würde ich eher abraten, weil das die Performance von Samplitude / Music Studio zusätzlich schwächen kann.

-Exportieren des Mixdown sollte man für das externe Mastering als 32Bit/F, was als Flac gar nicht möglich ist.

An FELDEFFEKT-TRANSISTOR:

Welches Format würden Sie mir stattdessen empfehlen?

 

SP. schrieb am 10.08.2021 um 18:41 Uhr

@Marcimo Mein Screenshot vom Knopf ist aus Music Studio 2021. Vielleicht ist da ein Unterschied zur Version 2019.

Das FLAC-Format geht schon in Ordnung. Du kannst in den Aufnahmeoptionen auch einstellen, wie stark FLAC komprimieren soll und damit die CPU-Last steuern. Da Music Studio sowieso nicht in 32 Bit aufnehmen kann, brauchst du dir auch keinen Kopf machen, dass FLAC nicht 32 Bit unterstützt. Du kannst das fertige Projekt dann zum Schluss trotzdem als 32 Bit-WAV-Datei exportieren, falls du es jemanden zum Weiterbearbeiten schicken möchtest, der unbedingt 32 Bit-Dateien braucht. Aber eigentlich ist das erst einmal nicht relevant.

VOXS schrieb am 10.08.2021 um 19:01 Uhr

...abgesehen davon, dass ich kein Studio oder Produzenten kenne, der im FLAC-Format aufnimmt, erschließt sich mir auch nicht, warum man in diesem Format recorden sollte. Festplatte zu klein? Egal. Jede Komprimierung erfordert Rechenleistung (...und das bitte in Echtzeit) und je nach Codec verschlechtert sich die Audioqualität.

Nach wie vor mein Tipp: 44.100 kHz / 24 bzw 32 bit (float) im WAV-Format, je nach vorhandener Hardware. Feddich ;-))

FormerUser schrieb am 10.08.2021 um 20:16 Uhr

@VOXS

@Marcimo

Mein Tip nach wie vor: 24 Bit Projekt mit 24Bit Aufnahmespuren und 32Bit / Float Mixdown Export für´s getrennte Mastering. Alles im Wave-Format. Wenn man bei 44.1KHz Sample Rate bleibt, dann wird´s mit dem Speicherplatz schon klappen . . . 😎🤓😇🤓😎

@SP.

Ich denke, mit Verlaub, manchmal solltest du dich mit deinen Vorschlägen wohl lieber zurückhalten, weil dir anscheinend die Praxis und das technische Verständnis fehlen. Auch findet man in deinem Profil keinerlei Einträge von dir und eigene Werke hast du auch nicht zu bieten . . . 🤓😇😎😇🤓

 

 

 

Marcimo schrieb am 10.08.2021 um 21:27 Uhr

So und jetzt ich...😀

Ich schätze mal das der 2019er Version einfach der eine Knopf fehlt, hoffe nicht das es sich um das einzige Zusatzfeature der 2021er Version handelt. xD

Zum Abschluss bedanke ich mich bei allen die mir hier bei meinem Einstieg in das Programm mit geholfen haben. Damit bin ich erst mal einen Schritt weiter.

Falls ich an anderer Stelle noch die ein oder andere Frage zu einem anderen Thema habe werde ich wohl noch mal was neues aufmachen damit dieser Beitrag hier nicht zu wild wird.

Vielen Dank, ihr habt mir sehr weiterhelfen können. 🤓

Beste Grüße

Marco