So luxuriös das "Magix Video deluxe 15 Plus" - Programm gestaltet ist und sicherlich mehr zu leisten vermag, als der durchschnittliche Familienvideofilmer benötigt, so überraschend ist es, dass für grundsätzliche Dinge, wie die Aufnahme eines analogen Films auf die Computerfestplatte, keine "gescheiten" Voreinstellungen oder gar Beschreibungen in der Anleitung oder der Programmhilfe zu finden sind (Das gilt auch für „Wissen & Workshops“).
Die Qualität eines VHS-Videofilms (max. 448 x 336 px) ist im Vergleich zur heute gewohnten TV-PAL-Bildqualität (max. 768 x 576 px) oder HDTV-Bildqualität 1920x 1080 px) recht schlecht. Ein wenig besser ist das SVHS-Format (max. 576x432 px), das aber nur neuere VHS-Geräte verwenden können und das bei der Datenübertragung ein weiteres SVHS-Kabel erfordert.
Das Wissen um die geringe Qualität ist insofern wichtig, da eine unnötig hohe Aufnahmequalität nicht nur kein besseres Bild erzeugt, sondern auch viel Speicherplatz und später beim Umwandeln in das endgültige, z. B. für DVD-Recorder lesbare Format auch noch unglaublich viel Rechnerzeit benötigt. Deshalb ist es sehr schade, dass der unerfahrene MAGIX-Nutzer wenig Hilfe bei der Wahl der Aufnahmequalität bekommt.
Bei MAGIX werden bei der Videoaufnahme unter Aufnahmequalität natürlich zuerst die MAGIX-Videoformate vorgeschlagen, also MXV: VHS oder MXV: S-VHS. Nach dem Drücken des roten Aufnahmeknopfs kam die verstörende Meldung: "Das komprimierte Aufnahmeverzeichnis wird nicht zur Aufnahme empfohlen! Wollen Sie trotzdem fortfahren?" Keine Ahnung, was man bei "NEIN" machen soll, also habe ich erst einmal die höchste Auflösung gewählt. Die Warnmeldung kam immernoch.
Am Ende der Aufnahme informiert das Programm, dass noch zusätzlich neue Bilder eingefügt wurden, da mein 8 mm Video Camcorder zu wenige Bilder an den Computer weiter gibt. Die Bilder ruckelten.
Laut Internet soll man mittels MPEG2 das Analogvideo aufnehmen. Gelesen und getan. Zumindest kommt dann nicht der verunsichernde Hinweis auf das beschränkte Aufnahmeformat. Tatsächlich handelt es sich auch beim MPEG-Format schon um eine Einschränkung, die aber ein Laie und die ich als Anfänger schon gar nicht beurteilen können. Tatsächlich macht das Format bei 640x480 eine gute Aufnahme ohne dropped Frames und ohne Einfügen von Zusatzbildern. So weit so gut.
Die Bearbeitung, d. h. Schneiden, Szenenverschiebung, Überblendeffekte und Titeleingabe mit MAGIX machte dann Spaß.
Das Exportieren eines 90 min - Videos in das MPEG4-Format dauert viele Stunden. (Ich habe das Verfahren erst einmal mit 7 min Aufnahmen geübt). Jedoch ist die Qualität sehr ordentlich.
Danach war ich neugierig auf das MAGIX-Videoformat (S-VHS, 480x288 px – eigentlich keine S-VHS Auflösung!).
Erst einmal ist mir das Seitenverhältnis misslungen. Das Aufnahmevideo zeigte alle Personen ziemlich breit. Unter Konfiguration konnte ich das Seitenverhältnis von dem voreingestellten 5:3 auf das richtige Verhältnis von 4:3 ändern. Natürlich kam beide Male die oben genannte Warnmeldung. Ich habe immer "JA" gedrückt. Die Bildqualität im Bearbeitungsmodus war immer sehr pixelig und ließ nichts Gutes ahnen. Zumindest waren keine Zusatzbilder eingefügt worden und die Bewegungen waren flüssig.
Aber nach dem Exportieren ins MPEG4 Format kam die dicke Überraschung: Das über das MXV-Format aufgenommene Video zeigte leichte optische Vorteile gegenüber dem MPEG2-Aufnahmeformat! Und das bei einer kleineren Aufnahmeauflösung!
Da mein Urlaub jetzt zu Ende geht, werde ich mit meinem erarbeiteten Ergebnis weiterarbeiten. Dennoch bleiben die Fragen, die vielleicht ein erfahrener MAGIX-User beantworten kann:
Habe ich jetzt das Optimum bei MAGIX erreicht?
Warum lässt sich die Auflösung nicht auf die S-VHS Qualität anpassen?
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08.01.2010 22:52
Hallo geschi,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Bei der geringen Aufnahmeauflösung gab es keine Füllbilder. Vermutlich war das System mit der hohen Auflösung überlastet. Ich werde meine Rechnerleistung überprüfen.
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08.01.2010 23:00
Hallo robert-graunke,
vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!
Tatsächlich weisen meine Computerkenntnisse Lücken auf, die ich durch dieses Wissensforum schließen möchte.
Die Warnmeldung hat mir also mitgeteilt, dass meine Harddisk komprimiert ist und es für die Bildverarbeitung besser wäre, eine nicht komprimierte Harddisk zu verwenden.
Das werde ich auch so einrichten.
Leider kann ich Deinen Tipp zum Hilfe-Menü nicht nachvollziehen. Es wird dort auf die konfigurierten Aufnahmeformate verwiesen (beim MPEG-Format ist es flexibel, wie ich ausprobiert habe). Gibt es eine Möglichkeit bei einer analogen Aufnahme auch über MXV die Auflösung auf z. B. 448 x 336 px verändern?
S-VHS Videos digitalisieren: Mit welcher Aufnahmeauflösung?
rdoose
schrieb am 08.01.2010 um 17:44 Uhr