Hallo Leute,
trotz wochenlanger Suche in allen möglichen Foren und endloser Mühen von Dr. Goog (z.B. hier) finde ich zwar viele Hinweise, aber keine Lösung dieses Problems:
Ich versuche krampfhaft mit "Video deluxe 2017" (Vdl) Videos meiner HDV-Kamera Canon HV20 (benutzt Mini-DV-Kassetten, liefert HDV2-Daten der Auflösung 1440*1080 über Firewire) so auf den PC zu überspielen, dass Aufnahmedatum/-zeit nicht verloren gehen. Ich habe sehr viele Videoaufnahmen von Bauabläufen u.a., wo der genaue Aufnahmezeitpunkt eine entscheidende Rolle spielt.
Eine direkte Aufnahme in Vdl über "Datei>Aufnahme Audio/...>HDV-Kamera" liefert mir zwar die Video-Daten der angeschlossenen Kamera in Form einer mpg-Datei. Bei Bearbeitung in Vdl geben die Titelvorlagen "Vorlagen>Timecode Basic>Aufnahmedatum & zeit" aber nur Striche von sich, die anderen Vorlagen darin haben mit dem Aufnahmedatum eh nichts zu tun. Die anstelle der Titelvorlagen getestete Vdl-Funktion "Datum als Titel einblenden..." blendet sowieso nur Datum/Zeit des Import-Moments ein.
Um festzustellen, ob die Kamera wirklich die gewünschten Daten liefert, habe ich ein steinzeitliches Tool von 2007 namens "HDV Data Monitor" bemüht. Es zeigt den über Firewire eingehenden Datenstrom direkt an und man sieht, dass sehr wohl Metadaten (Aufnahmedatum/-zeit, Blende, Belichtungszeit u.a.) von der Kamera geliefert werden. Dummerweise kann dieses Programm die gelesenen Daten nicht als Datei ablegen.
Das wiederum leistet ein noch älteres Programm namens "HDVSplit" aus dem Jahre 2006. Es erzeugt AVCHD-Transportstream-Dateien im m2t-Format, keine mpg-Dateien. Der "HDV Data Monitor" kann auch die Dateien von "HDVSplit" analysieren und findet darin tatsächlich die gewünschten Daten.
Nun sollte doch Vdl wenigstens diese m2t-Dateien von "HDVSplit" incl. Metadaten importieren, wenn es schon bei den über Firewire gelieferten Daten dazu nicht in der Lage ist.
Also die "Datei>Aufnahme Audio/...>AVCHD" gewählt und siehe da, unter "Erweiterte Einstellungen" findet sich die hoffnungsvoll stimmende Option "Datum der Videoclips: Aufnahmedatum erhalten".
Vdl importiert daraufhin anstandslos die m2t-Datei und stellt sie auch in der Timeline korrekt dar.
Aber,... ich habe den langen Text nicht geschrieben, um die Forumsleser zu nerven, sondern um Hilfe zu bitten, denn auch der beschriebene Weg bringt nicht das gewünschte Resultat.
Kennt jemand eine Möglichkeit??
Gruß
Golter
PS.
Muss man nicht lesen, beschreibt nur die Notlösungen zur Umgehung des obigen Problems. Mit beiden geht man notgedrungen zurück auf den Stand der Analog-Video-Aufnehmerei:
1. Mehrere Programme verwenden
- Mit "HDVSplit" Videodaten incl. Metadaten von Kamera lesen, als *.m2t speichern
- *.m2t-Datei in "DVMP PRO 7" einlesen, Aufnahmedatum/-zeit auswählen und in Datei "einbrennen", diese z.B. als *_BurnIn.mp4 speichern
- Original-Importdatei in Vdl so bearbeiten, z.B. mit *_BurnIn.mp4 kombinieren (z.B. Effekt "Stanzformen" oder "Ausschnitt"), dass in der gewünschten Videodatei Aufnahmedatum/-zeit sichtbar wird.
- Export aus Vdl auf gewünschtes Medium
2. Spezielle Kiste verwenden
In der c't 09/20 S.166 sind Geräte beschrieben, die das von einem digitalen Camcorder üblicherweise verfügbare HDMI-Signal abgreifen und den Videostream über USB 3.0 weiterleiten können. Wenn an der Kamera Aufnahmedatum/-zeit angezeigt wird, ist es dann auch in der gespeicherten Datei enthalten. Weitere Metadaten sind allerdings mit dieser Methode nicht verfügbar.
Beispielgeräte:
"Intensity shuttle" (https://www.blackmagicdesign.com/de/products/intensity)
"Elgato Cam Link" (https://www.elgato.com/de/gaming/cam-link-4k)
Alternativen mit Amazon-Suche nach "capture card usb" .