Performance Pro-X3 versus S1 (Lost Asio Buffers)

hanspeter-bergmann schrieb am 11.12.2018 um 16:04 Uhr

Da ich mich schon sehr lange über die "Lost Asio Buffers" (LAB) in Pro-X3 ärgere, hier mal 2 Snapshots eines mit gelieferten Demo- Projekts in PRO-X3 (mit 38 aktiven Mixerspuren) versus einem Demoprojekt in Studio One (74 aktiven Mixerspuren).
Ich weiß, dass dies keine richtiger Vergleich ist, da es sich um unterschiedlichen Content handelt.
Man sieht aber m.E., dass die CPU- Belastung (Bild1) bei Pro-X3 irgendwie unausgeglichener erscheint und vom Durchschnittswert höher ist (ca. 25% versus 15%). Unten rechts wieder die obligatorischen LAB´s in Pro-X3. Diesmal "nur" 2, manchmal am gleichen als auch viel kleineren Projekten >10.
Auch die Latenz ist bei Pro-X3 bei gleicher ASIO-Einstellung der Audiokarte (256/ 24bit) etwa doppelt so hoch. X3 = 14 ms versus S1 =7,3 ms.

Mein System besteht aus einem i7-7700K (4.20GHz) und 32 GB schnellen Arbeitsspeicher mit EVO-SSD usw.!

 

 

Kommentare

Roland-Schabel schrieb am 12.12.2018 um 22:39 Uhr

@hanspeter-bergmann

An der CPU Auslastung scheint es in Deinem Fall nicht zu liegen (im Gegensatz zu meinem Fall). Auffällig sind allerdings die Peaks bei den Netzwerkzugriffen und die vielen harten Fehler beim Datenzugriff, die bei mir ebenfalls auftreten und dann auch das System zum Kippen bringen und zu den Aussetzern bei der Wiedergabe führen. Bei mir treten auch immer wieder Zugriffe auf die System-SSD auf, die das System zusätzlich belasten, obwohl eigentlich alles im Hauptspeicher geladen sein sollte.

Puffer mit 256 Samples scheinen mir etwas knapp bemessen. Erhöhe lieber mal die Puffergröße und verringere die Anzahl der Puffer. Könnte sich positiv auswirken und sollte auch nicht weiter stören, wenn Du für das Monitoring die Einstellung "Hardware Monitoring/Hybrid Engine" verwendest und Dein Audiointerface hardwareseitig Direct Monitoring unterstützt. Schaue auf jeden Fall auch mal nach den aktuellsten ASIO-Treibern für Dein Audio Interface und den Netzwerktreiber.

So ein Vergleich verschiedener DAWs hilft wirklich nur, wenn man gleiche Voraussetzungen schafft. S1 hat z.B. keine 64/32 Bit Bridge für die Plugins und ein ressourcenhungriger Simulator wie Vandal lässt sich auch nicht unbedingt mit einem einfachen Kompressor oder Delay vergleichen.

Hat mir trotzdem weitergeholfen, den Ursachen meines Problems ein Stück näherzukommen und zu verstehen wie sich Pro X auf anderer HW verhält.

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Ich habe mittlerweile noch etwas herumprobiert. Bei mir sind es tatsächlich die Plug-Ins, die das System zum Kippen bringen. Ich habe dazu einen Loop über den Bereich gelegt, an dem die Aussetzer am stärksten oder am häufigsten auftreten und dann einzelne Kanäle stummgeschaltet oder Plug-Ins ausgeschaltet oder aus dem Kanal entfernt. Es scheinen tatsächlich die üblichen Verdächtigen zu sein, die den Unterschied machen.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder irgendeine Rangfolge:

Bei den Instrumenten: NI Kontakt5, und Independence ...

Bei den Simulatoren: Vandal, NI Guitar Rig5 und PRS Super Waves ...

Bei den Effekten: iZ Vocal Doubler , Filtrox und Ozone8 ...

Der "DSP Max" Wert liegt da bei einem einzelnen Effekt/Kanal gleich mal ca. 20% höher und kommt dadurch bei mir öfters über die 100%. Kein Problem, solange das ein kurzer Peak ist und der ASIO-Buffer das noch halten kann. Passiert das gleichzeitig, dauerhaft auf mehreren Kanälen oder ist der Puffer zu klein, bzw. der CPU Kern der den Vorgang bearbeitet zu langsam, kommt es zu den Aussetzern (Lost ASIO Buffers).

Fazit: Die Spuren mit den ressourcenhungrigen Plug-ins Freezen wenn sie gerade nicht bearbeitet werden und damit die Echtzeit Verarbeitung reduzieren. Immerhin bietet Samplitude ja eine komfortable Freeze/Unfreeze Funktion. Oder alternativ dann halt doch die HW aufrüsten und mehr CPU-Power bereitstellen ...

Die Software hat sich in den letzten 5 Jahren weiterentwickelt, mein i3 Prozessor mit 3300 MHz, 2 physischen Kernen und 4 Threads leider nicht.

Roland-Schabel schrieb am 21.12.2018 um 09:32 Uhr

Nachtrag:

Ich habe mittlerweile einen der Problem-Verursacher auf meinem System gefunden: Es handelt sich um den Diag-Track Dienst in Win10, der permanent nachhause telefoniert (siehe auch c't 1/2019). Seit ich den Dienst beendet und deaktiviert habe, läuft mein System wieder deutlich runder und stabiler. Die Auslastungs-Spitzen sind weg und Lost-Buffers sind deutlich gesunken. Die CPU-Last ist ebenfalls deutlich geringer und gleichmäßiger.

Einfach über die Systemsteuerung/Computerverwaltung/Dienste und Anwendungen/Dienste/Benutzererfahrung und Telemetrie/.. den Dienst beenden und den Starttyp auf "deaktiviert" setzen. Dann sollte erst mal Ruhe sein.

Aber Achtung: Angeblich wird der Dienst durch Windows Updates von Microsoft immer wieder aktiviert. Also gelegentlich mal nachkontrollieren, wenn es wieder hakt!

 

hanspeter-bergmann schrieb am 21.12.2018 um 12:10 Uhr

@Roland-Schabel
Danke,

sicherlich ein sehr guter Hinweis nicht nur in Bezug auf das arbeiten mit einer DAW. Ein weiteres Beispiel dass unseren Zeitgeist prägt: Wir sind nie allein in unserem Kämmerlein, denn wir werden sowieso irgendwie "überwacht". Ich weiß genau, dass ich bei der WIN-Installation alles abgeschaltet hatte, was irgend etwas mit "Service" zu tun hatte.
Ich denke für Systeme, die von der Leistung her gerade so auf der Kippe stehen kann dieser Schritt ein wenig Performance-Gewinn bringen.
Bei mir hat sich da leider nichts signifikant verändert. Immer wieder hier und da das ein oder andere "Lost-ASIO-Buffer".
Werde es aber weiterhin beobachten wenn ich dann mal wieder mit X3 arbeite.

VG

rene-h schrieb am 09.01.2019 um 07:51 Uhr

Lost Asio buffers scheinen mit dem lokalen PC zusammen zu hängen. Nach der Empfehlung von Latency Monitor deaktiviere ich beim Arbeiten mit der DAW die Netzwerkkarte. Die Buffer - Meldung ist verschwunden. Das Problem verursacht eine Power-Line Verbindung. Eine andere Möglichkeit für Fehler könnte das Abstrahlen des usb-3 ports sein. Vielleicht hilft es

rh

VOXS schrieb am 11.01.2019 um 12:08 Uhr

...nach meine Einschätzung liegen die "Lost Audio Buffers" eher am Programm. Keine andere DAW als Samplitude Pro X3 produziert diesen Fehler. Und ich habe einige DAW's ausprobiert...

Rechner: Win 10 / 32 GB RAM / Motu UltraLite Mk 4 Audiointerface

hanspeter-bergmann schrieb am 11.01.2019 um 12:31 Uhr

@rene-h
Ich kann @VOXS nur zustimmen. Auch ich habe einige DAW´S ausprobiert, die bei gleicher PC- und Hardware- Konfiguration keinerlei Probleme machen - auch nicht mit eingeschalteter Netzwerkkarte usw...!

Mischa-vom-Ton schrieb am 11.01.2019 um 13:41 Uhr

bei mir läuft es dank.. Never Touch a Running System .. Win7 64 Pro .. was mir aber auffällt ist das es nach einem Windows Update immer mal zu Schwierigkeiten kommt..

rene-h schrieb am 11.01.2019 um 19:11 Uhr

@vox-HH

@hanspeter-bergmann

Danke für die Antwort :)

Wahrscheinlich beeinflussen mehrere Dinge diese Buffers. Bei mir hier ist es sicher und messbar die Powerline-Verbindung. Aber eigenartigerweise nicht nur. Nach einem Stromunterbruch im Haus und dem aktuellen Windows-Update (mein etwa 5 Jahre alter Rechner, ACER Predator, i7-3770, 3,4GHz, 16 GB Ram, W10 home, Audio: Zoom Uac8) installierte ich die 7-Tage Testversion ProX4. Totalabsturz, Neustart. ProX3 Projekte konnte ich mit x4 nicht öffnen. Absturz des 1. Projektes. Neues Projekt und o Wunder, bei geöffneter Internetverbindung konnte ich ein einfaches Aufnahme Projekt etwa 10 Spuren, aber mit midi-Guitar (vst) und independence- Instrumenten (1)fertigstellen und das bei der von midiguitar geforderten Asio- Puffer Einstellung 256/32 bit. Am nächsten Tag musste ich die Puffer auf 512 erhöhen. Dann wurde alles schlimmer als je zuvor. Resultat: Deinstallation von ProX4 und irgendwelche Doktorarbeiten um mit ProX3 wieder arbeiten zu können.

Für mich ist das Erlebte absolut unlogisch, und das deutet wiederum auf mehrere Ursachen hin. Wenn es geht, arbeite ich hier ganz vorsichtig mit Pro X3 weiter:):):).