Beim Kauf eines Video-Editing Rechners müssen viele Merkmale in Betrachtung gezogen werden.
Persönlich achte ich auf folgendes:
Festplatte HDD
Festplatten eignen sich hervorragend für die Archivierung und Sicherung großer Datenmengen, auf die nicht ständig zugegriffen werden muss, aber ich würde auf Grund der geringere Lese/Schreibe -Geschwindigkeit nicht empfehlen, eine HDD als aktives Speichergerät für Ihr Filmmaterial zu verwenden.
Gute Festplatten gibt es in der Regel von Seagate oder Western Digital, z. B. die Seagate Barracuda Series oder die Western Digital Blue oder Red Series.
Sie können HDDs in Größen bis zu 18 TB kaufen, m.M.n. der beste Preis/GByte-Verhältniß liegt irgendwo bei 8 TB.
Festplatte SSD
Ein SSD-Laufwerk (SATA) ist in der Regel etwa viermal so schnell wie eine Festplatte und beschleunigt das Lesen Ihres Materials erheblich.
Die Samsung 870 QVO oder EVO, die es zu vernünftigen Preisen in Größen von 256 GB bis zu 4 TB gibt, sind großartige SSDs mit High-End-Leistung. Diese Platten können auf Hauptplatine mit SATA anschluss montiert werden.
Noch besser wäre die Nutzung eines NVMe-SSD. NVMe SSD (Non-Volatile Memory Express) Solid State Drives sind sowass wie SSDs auf Steroiden. Sie verwenden einen anderen Anschluss und Bus auf der Hauptplatine und können viel höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als eine normale SATA-SSD erreichen.
Tolle NVMe-SSDs sind die Seagate FireCuda 530 und die Samsung 980 PRO, die es in Größen von 250 GB bis zu 4 TB gibt. Die Platten können bei sequentiellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten mehr als 10 Mal schneller sein als SSDs und machen das Lesen von umfangreichem Filmmaterial zu einer leichten Aufgabe. Es heißt, dass NVMe-SSDs sogar RAW-Filmmaterial in 4K+-Auflösungen in Echtzeit lesen können.(zugegeben, ich habe diese SSDs nie selbst probiert).
Videobearbeitungsprojekte enthalten auch Effekte, dafür benötigen Sie eine maximale Core-Clock Menge.
Die Effekte werden in hierarchischer Reihenfolge berechnet, und meisten können sie nicht auf mehreren Kerne ausgelagert werden, was bedeutet, dass ein Kern alle Zahlen für alle Effekte berechnet.
Gewiss können andere Kerne mit der Arbeit an den Effekten anderer Frames beginnen, aber einige Effekte sind nicht nur pro Frame, sondern auch zwischen den Frames voneinander abhängig.
Eine hoch getaktete CPU würde also bei Projekten mit vielen Effekten sehr vorteilhaft sein.
Eine gute Wahl sind hier der Intel i9 12900K mit 5,3 GHz Turbo-Boost-Takt, der AMD Ryzen 5950X (4,9 GHz Boost), oder der AMD Ryzen 5900X mit 4,8 GHz Boost-Takt.
Aber natürlich müssen Sie auch die Art des Materials berücksichtigen, das Sie verwenden werden.
Wenn Sie hochauflösendes Filmmaterial verwenden, sollten Sie eine CPU mit hoher Kernanzahl verwenden, um schnell rendern zu können.
RAM
Der Arbeitsspeicher(RAM) ist mittlerweile so schnell, dass Sie auch den schlechtesten Arbeitsspeicher kaufen könnten und er wäre immer noch schnell genug für fast alle Bearbeitungsanforderungen.
Entscheidend beim Kauf von RAM ist nur, dass Sie genug davon haben.
Aber wie viel ist genug?
Win 10 verbraucht etwa 3 GB RAM nur zum Starten.
Chrome verbraucht bis zu 2 GB und Outlook oder Thunderbird(Email software) nutzen etwa 200 MB RAM.
Die meisten Rechner verbrauchen im Schnitt bis zu 7GB RAM, ohne dass eine Videoschnitt-Software überhaupt läuft.
Daher setze ich jetzt mal willkürlich 8 GB RAM als Basiswert fest. Wie viel RAM Sie letztendlich benötigen, hängt dennoch stark von Ihrem Filmmaterial ab.
Die Frage ist also mit welcher Auflösung und Bittiefe arbeiten Sie, und auf was ist Ihr Projekt eingestellt?
Diese infos sind wichtig, weil ein wichtiger Anwendungsfall für RAM in Videobearbeitungssoftware (abgesehen von der Ausführung des Programms) die Zwischenspeicherung von Vorschaudateien ist.
Zwischenspeichern bedeutet, dass Effekte und Ebenen, also alles, was Sie in Ihre Timeline eingeben, in einer gerenderten Vorschau vor-verarbeitet/berechnet werden, die Sie dann effizient bearbeiten und in Echtzeit wiedergeben können.
Diese Vorschau befindet sich im Arbeitsspeicher Ihres Systems und wird bei Bedarf wiedergegeben.
Dies geschieht in der Regel automatisch sobald Sie die Leertaste drücken oder durch Ihre Timeline scrollen.
Logischerweise Eine 720p 8bit-Vorschau benötigt deutlich weniger Arbeitsspeicher als eine 4K 10bit Videovorschau.
Meine Erfahrungswerte (Direkte und indirekte)diesbezüglich sind:
8 GB RAM: Reicht nur aus, wenn Sie Projekte mit weniger als 1080p bearbeiten und andere Programme, die im Hintergrund viel RAM verbrauchen, schließen können. 16 GB RAM: Gut für die Bearbeitung von 1080p - 4K 8bit Projekten, mit geringer Nutzung von Hintergrundprogrammen 32 GB RAM: Gut für jede Art von Bearbeitung mit starker Nutzung von Hintergrundprogrammen, z. B. die Bearbeitung großer Bilder in externen Photo-Editor(falls Sie Bilder und Video vermischen) 64 GB oder mehr: Diese Menge wird empfohlen, wenn Sie 4K-8K-Material in 8-10bit oder mehr bearbeiten und stark darauf angewiesen sind, mehrere Programme gleichzeitig geöffnet zu haben.
Die Wahl der Grafikkarte ist wiederum ein Thema für sich, auch und besonders Angesicht der horrenden Preise die man zurzeit feststellen muss.
Dafür gibt es auch einige Posts im Forum und viele Moderatoren können auch viel mehr Erfahrungen mit Grafikkarten vorweisen als ich.
@Torsten-Steffenhagen Wie @MAGIX_Mod geschrieben hat, werden gerade bei Graphikkarten im Einzelverkauf derzeit Mondpreise aufgerufen. Bei Komplettsystemen bekommt man sie oft günstiger. Unter Komplettsystemen sind auch selbst konfigurierte Geräte zu verstehen, die dann "aus einer Hand" kommen. Ich habe mir mein System (s. Signatur) im Sommer zusammengestellt und als Komplett-Rechner beim Händler geholt und bin sehr damit zufrieden. Quellen sind bei mir in 4K (Drohne, Osmo Pocket und Handy), FHD (Sony Nex VG 900) und Photos. Ziel in der Regel FHD, Ausgabe sowohl als File, wie auch als DVD / BR.
Weitere Angaben zum Händler gebe ich gerne per PN weiter, ich will hier keine offene Werbung betreiben.