Music Maker (Gratisversion) als "Musiker" benutzen - geht das?

VOXS schrieb am 12.01.2019 um 18:57 Uhr

Hallo in die Runde,

habe mir die neuste Free-Version von Music Maker geladen, um festzustellen, ob sich irgendwas verändert hat und ob ich damit ähnlich produzieren kann, wie gewohnt - mit deutlichen Abstrichen natürlich.

Zum Setup: Windows 10 Home, 32 GB RAM, i7-8700 CPU, 2 TB Festpaltte, Motu UltraLite Mk.4 Audiointerface, Line 6 Helix Gitarren-Audioprozessor, Akai MPK mini 2 Keyboard (via USB).

1. MuMa gestartet, Grundeinstellungen vorgenommen - alles funktioniert. Gut.

2. Erste Testaufnahmen gemacht - auch mit Midi-Keyboard - alles Bestens.

3. Kurz Programm geschlossen und danach wieder aufgerufen - keine Reaktion, Startbild wird gezeigt, sonst passiert nichts. Mhmmm - komisch. Laut Tastmanager hängt das Programm immer noch im Speicher nach dem Schließen!

4. Workarround: Windows Firewall mitteilen, dass es bei MuMa eine Ausnahme machen soll - funktioniert nach Rechnerneustart.

5. Midi-Import einer Drumspur mit "Vita Pop-Drums" via Drag & Drop (Workarround, da kein Importfilter vorhanden ist - weil Free Version). Allerdings verkleinert sich das Programmfenster nur teilweise - ein wenig schieben muss man schon. Warum aber irgendwann z.B. die Toms im Stück lauter werden, entzieht sich meiner Kenntnis (...ist nicht im Midi-Original vorhanden!)

6. Per Midi-Keyboard und dem VST-Instrument "Vita Percussion" ein paar Breaks und Gimmiks eingespielt. Klappt.

7. Bassloop aus dem vorhandenen Soundpool importiert - via Import-Pfeil. Mörderlaut und viel zu hoch im Pegel - also absenken! Ich mache den Grundmix immer bei ca. - 12 dB / Spur sowie auch im Masterkanal. Damit die Nachbarn nicht aufwachen, könnte ein Monitorregler ganz hilfreich sein. Der vorhandene Regler senkt leider auch den Masterkanal ab!

8. Nun Vocals via Drag & Drop in eine leere Spur gezogen - Programmabsturz! Uuups...

9. Nach Neustart drei Gitarrenspuren eingespielt. Alle in Mono, obwohl Stereo ankommt. Ok - dafür muss man ggf. Funktionen zukaufen. Eine entsprechende Einstellung habe ich leider nicht gefunden...

10. Per Midi-Keyboard versucht, ein paar Akkorde einzuspielen - geht nicht, da keine Noten ankommen (Midi-Input blinkt aber). Hat MuMa vergessen, das ich ein Keyboard angeschlossen habe? Workaround: Programm auf die Grundeinstellungen zurücksetzen und alle Einstellungen (Audio/Midi) neu vornehmen :-(

11. Testsong soweit fertig (ok - nur acht Spuren, aber dafür kostet's nix) und Abmischen via Mixer. Die rudimentären Effekte machen ihren Job, allerdings wirklich nur im Basic-Bereich und soundmäßig nicht weltbewegend. Insgesamt finalisiert der Testsong mit mäßigem Sound, weil die Effekte m.E. nicht gerade feinfühlig und gezielt arbeiten bzw. einige fehlen.

Fazit: Wer mit dem gratis Music Maker eigene Musik machen will, kann das durchaus realisieren, aber eine überzeugende Demo-Qualität lässt sich damit nicht unbedingt erzielen. Dafür ist die "DAW" kostenlos und für schnelle Musikszizzen gut zu gebrauchen.

Wer mit den Soundpools arbeitet, ist da mit MuMa wesentlich besser beraten, da die Loops schon entsprechend vorbereitet sind. Eigene Einspielungen (Gitarre, Bass usw.) klingen nicht immer 100% überzeugend - trotz guter Hardware (Line 6 Helix). Da fehlt es manchmal an VST-Plugins (...können in der Gratis-Version nicht benutzt werden - warum eigentlich nicht?)

Kurz - als Musikerwerkzeug funktioniert der (Gratis) Music Maker, aber Erweiterungen sind dringend angeraten (VST-Unterstützung, Spuranzahl usw.). Wer mehr will, benuzt Samplitude Music Studio - für mich die weit bessere Wahl im gleichem Preissegment und Anforderungsprofil.

Wenn nur das Programm stabiler laufen würde, Abstürze und Programmfreezes gehen garnicht - hier muss Magix dringend nachbessern!

Wie sind Eure Erfahrungen mit Music Maker als "Musiker und Selbstspieler", die nur wenig oder gar keine Soundpools nutzen..?

 

Kommentare

VOXS schrieb am 13.01.2019 um 19:02 Uhr

@Ehemaliger User

So eine Weihnachtsaktion gibt man doch rechtzeitig in der Community bekannt 😁

Impulsantwort schrieb am 14.01.2019 um 10:30 Uhr

An Abstürze im MM muss man sich gewöhnen - vor Allem bei größeren Projekten. Wenn man nur ein paar Spuren mit Loops bastelt - kein Problem. Aber sobald man intensiv mit VSTI's und Midi arbeitet, muss man alle paar Schritte zur Sicherheit abspeichern. MM ist halt keine richtige DAW und auch nur 32 Bit. Wenn man dann 60 Spuren hat und davon 30 mit VSTI's laufen plus jede Menge Effekte, ist der Speicher schnell voll.

Bei Deinen Ansprüchen würde doch eher zu Samplitude raten S-Studio oder gleich Pro je nach Geldbeutel.

Den MM nutze ich nur noch zum Skizzieren von schnellen Ideen, da er recht einfach zu bedienen und die Ideen recht schnell umzusetzen sind. Sobald das Grundkonzept steht, wechsel ich aber zu Sam ProX3 für das "Eingemachte" ;) Sam unterstützt zum Glück die Übernahme von MM-Projekten (einfach über den Dateimanager die MM-Projektdatei in das Spurfenster ziehen).

VOXS schrieb am 14.01.2019 um 10:56 Uhr

@Impulsantwort

Zu Deiner Info: Ich arbeite seit Jahren mit Samplitude Pro X - Pro X3 sowie seit neuestem mit Cubase 10 Pro. Ich wollte einfach mal probieren, ob einfache Projekte auch mit Music Maker zu realisieren sind.

Und Du hast recht, oft speichern ist aufgrund der Programmabstürze dringend angeraten ;-) Ein absolutes Abschusskriterium und ein NO GO für das Programm!

@Ehemaliger User

Danke für den Link, der heute noch funktioniert hat! Allerdings werden die VST2 (64bit) NICHT eingebunden - seltsamerweise funktionieren ein paar VST3 Plugins...

It's magix ;-))

VOXS schrieb am 15.01.2019 um 17:14 Uhr

@Ehemaliger User

...ist ohnehin egal, ob die PlugIns funktionieren - ich arbeite mit einem anderen Programm und wollte Music Maker einfach mal genauer ausprobieren...

magicmusic schrieb am 19.01.2019 um 10:32 Uhr

wenn man nicht viel Geld ausgeben will, für 9.99 Eur kann man sich schon die VST plugin erweiterung kaufen. damit geht dann dank VST plugin support auch wesentlich mehr zu machen. vorteil des MMM finde ich dass der einen quasi chord track hat. man kann damit einfach chord progressions ausprobieren. bei samplitude kann man zwar tonstufen einstellen beim loop import, aber es lässt sich nichts mehr ändern. wenn es in samplitude auch die möglichkeit gäbe wie im MMM würde ich samplitude nutzen

zu den abstürzen im MMM vermute ich wenn es eine 64 bit version gibt, dann geht der auch stabil. denn nach einiger benutzung verschwindet speicher. speicher verschwindet bei 64 bit zwar auch(passiert mir auch bei anderen DAWS, aber bei 64 bit gibt es kein Limit. Ich boote meinen rechner selten, weil ich standby meist nutze Wenn man im taskmanager darauf achtet, dass der MMM prozess nicht mehr als 2,2 GB belegt stürzte es bei mir noch sie ab. wenn man nach längeren benutzen die 2.2 GB grenze erreicht, dann MMM beenden und neustarten.

wie man speicherbedarf anzeigt steht hier

https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tipps-Software-Task-Manager-Tipps-11423630.html

 

 

magicmusic schrieb am 25.01.2019 um 11:08 Uhr

weniger ist mehr gilt sicherlich nicht bei Hardware. je mehr und je schneller desto besser. Mit 4 GB Ram gab es damals bei mir mit win 7 viele crashs mit music maker und ich habe schon seit langer Zeit über 8gb RAM. Aber heutzutage selbst mit SSD und 8 GB RAM, wird man wohl mit trägen Programmverhalten oder tonaussetzern leben müssen, wenn man grössere Instrumente nutzt. Schon im sample tank 3 free hat das Piano über 500 megabytes. auch die anderen sounds sind nicht gerade speichersparend. dabei braucht win 10 64 weniger RAM als win 7 weil win 10 für tablets und kleine 2 in 1 systeme optimiert wurde. es gab sogar für ein paar handies win 10. aber so gut dass win 10 auf lahmen handyprozessoren mit kleinem speicher läuft, konnten die das trotzdem nicht optimieren. daher verbreitete sich win 10 auf handy nicht

VOXS schrieb am 31.01.2019 um 09:38 Uhr

@ide

Ich befürchte, Du redest da dummes Zeug. Natürlich kann ein vernünftig laufender, halbwegs moderner Rechner die Aufgaben des MuMa locker erledigen. Im Vergleich mit "großen" DAW's (Samplitude Pro X, Cubase, Logic...) ist das ein kleines Gurkenprogramm.

Wirklich anspruchsvoll (für den Rechner) sind z.B. Projekte mit mehreren NI-Kontakt-Spuren und anderen aufwändigen Samplern.

Guten Morgen :-))

VOXS schrieb am 31.01.2019 um 11:16 Uhr

@ide

Ich glaube nicht, dass Orchesteraufnahmen mit dem Musik Maker produziert werden :-)) Das der Musik Maker ein absolutes Anfängerprogramm für sehr einfache Aufgaben und nicht mal sauber programmiert ist, wissen wir alle. Aber mehr soll das Progrämmchen auch nicht leisten. Ein paar Samplespuren, vielleicht noch ein, zwei VST-Instrumente und eine Handvoll Effekte - feddich is der Lack. Und großartig Busse routen, is auch nich...