Hallo in die Runde,
habe mir die neuste Free-Version von Music Maker geladen, um festzustellen, ob sich irgendwas verändert hat und ob ich damit ähnlich produzieren kann, wie gewohnt - mit deutlichen Abstrichen natürlich.
Zum Setup: Windows 10 Home, 32 GB RAM, i7-8700 CPU, 2 TB Festpaltte, Motu UltraLite Mk.4 Audiointerface, Line 6 Helix Gitarren-Audioprozessor, Akai MPK mini 2 Keyboard (via USB).
1. MuMa gestartet, Grundeinstellungen vorgenommen - alles funktioniert. Gut.
2. Erste Testaufnahmen gemacht - auch mit Midi-Keyboard - alles Bestens.
3. Kurz Programm geschlossen und danach wieder aufgerufen - keine Reaktion, Startbild wird gezeigt, sonst passiert nichts. Mhmmm - komisch. Laut Tastmanager hängt das Programm immer noch im Speicher nach dem Schließen!
4. Workarround: Windows Firewall mitteilen, dass es bei MuMa eine Ausnahme machen soll - funktioniert nach Rechnerneustart.
5. Midi-Import einer Drumspur mit "Vita Pop-Drums" via Drag & Drop (Workarround, da kein Importfilter vorhanden ist - weil Free Version). Allerdings verkleinert sich das Programmfenster nur teilweise - ein wenig schieben muss man schon. Warum aber irgendwann z.B. die Toms im Stück lauter werden, entzieht sich meiner Kenntnis (...ist nicht im Midi-Original vorhanden!)
6. Per Midi-Keyboard und dem VST-Instrument "Vita Percussion" ein paar Breaks und Gimmiks eingespielt. Klappt.
7. Bassloop aus dem vorhandenen Soundpool importiert - via Import-Pfeil. Mörderlaut und viel zu hoch im Pegel - also absenken! Ich mache den Grundmix immer bei ca. - 12 dB / Spur sowie auch im Masterkanal. Damit die Nachbarn nicht aufwachen, könnte ein Monitorregler ganz hilfreich sein. Der vorhandene Regler senkt leider auch den Masterkanal ab!
8. Nun Vocals via Drag & Drop in eine leere Spur gezogen - Programmabsturz! Uuups...
9. Nach Neustart drei Gitarrenspuren eingespielt. Alle in Mono, obwohl Stereo ankommt. Ok - dafür muss man ggf. Funktionen zukaufen. Eine entsprechende Einstellung habe ich leider nicht gefunden...
10. Per Midi-Keyboard versucht, ein paar Akkorde einzuspielen - geht nicht, da keine Noten ankommen (Midi-Input blinkt aber). Hat MuMa vergessen, das ich ein Keyboard angeschlossen habe? Workaround: Programm auf die Grundeinstellungen zurücksetzen und alle Einstellungen (Audio/Midi) neu vornehmen :-(
11. Testsong soweit fertig (ok - nur acht Spuren, aber dafür kostet's nix) und Abmischen via Mixer. Die rudimentären Effekte machen ihren Job, allerdings wirklich nur im Basic-Bereich und soundmäßig nicht weltbewegend. Insgesamt finalisiert der Testsong mit mäßigem Sound, weil die Effekte m.E. nicht gerade feinfühlig und gezielt arbeiten bzw. einige fehlen.
Fazit: Wer mit dem gratis Music Maker eigene Musik machen will, kann das durchaus realisieren, aber eine überzeugende Demo-Qualität lässt sich damit nicht unbedingt erzielen. Dafür ist die "DAW" kostenlos und für schnelle Musikszizzen gut zu gebrauchen.
Wer mit den Soundpools arbeitet, ist da mit MuMa wesentlich besser beraten, da die Loops schon entsprechend vorbereitet sind. Eigene Einspielungen (Gitarre, Bass usw.) klingen nicht immer 100% überzeugend - trotz guter Hardware (Line 6 Helix). Da fehlt es manchmal an VST-Plugins (...können in der Gratis-Version nicht benutzt werden - warum eigentlich nicht?)
Kurz - als Musikerwerkzeug funktioniert der (Gratis) Music Maker, aber Erweiterungen sind dringend angeraten (VST-Unterstützung, Spuranzahl usw.). Wer mehr will, benuzt Samplitude Music Studio - für mich die weit bessere Wahl im gleichem Preissegment und Anforderungsprofil.
Wenn nur das Programm stabiler laufen würde, Abstürze und Programmfreezes gehen garnicht - hier muss Magix dringend nachbessern!
Wie sind Eure Erfahrungen mit Music Maker als "Musiker und Selbstspieler", die nur wenig oder gar keine Soundpools nutzen..?