Kodierqualität

Burglinster schrieb am 04.09.2023 um 16:05 Uhr

Hallo, es kann sein dass ich diese Frage schon mal gestellt habe. Aber ich kann mich nicht an die Antwort erinnern.

Wenn ich einen Film rendern will, kann ich bei Formatbeschreibung "erweitert..." klicken. Dann kann ich bei der Kodierqualität ausgewogen, gut, besser, schneller etc. wählen. Was passiert da genau? Was wird geändert?

Bei Level kann ich 4.0, 4.1, 6.2 etc. wählen. Was bedeutet das? Was ändert sich?

Danke

Berthold

 

Kommentare

Matthes2 schrieb am 04.09.2023 um 16:10 Uhr

Je nach Bitrate und Auflösung sollten die passenden Level eingestellt werden / sein.
Eine genaue Übersicht findest du z.B. hier.
Ich hoffe, dass diese zugegebenermaßen knappe Antwort dennoch hilfreich ist.

Von vorne herein zu sagen "geht nicht" gibt´s nicht, man hat es halt noch nicht (richtig) versucht!
VDL seit 2003/2004, derzeit VDL und Pro X in den jeweils aktuellen Patchleveln
PC: AMD Ryzen 7 5800X mit 32GB RAM, GeForce RTX3060 und genügend HDD-Kapazität; BS: Win 11 64 Bit Professional; Camera: Sony NEX VG 900 mit SELP 18200, SEL2870 und Leica R-Objektiven (21, 35, 50, 60, 80 - 200, 100 mit Balg und 350 mm); DJI Mini 4 Pro, DJI Pocket 2

Marc-Goder schrieb am 04.09.2023 um 18:04 Uhr

@Burglinster

So erklärt es Chat-GPT. Die Presets bei X264 sind genau das Selbe, wie die Einstellungen von Magix.

Im Zusammenhang mit dem x264-Videocodec beziehen sich die Begriffe "Preset" auf vordefinierte Einstellungen, die die Balance zwischen Codierqualität und Codierungsgeschwindigkeit festlegen. Die Wahl des richtigen Presets hängt von Ihren speziellen Anforderungen ab. Hier sind einige der gängigsten Presets und ihre Bedeutung:

Ultrafast: Dieses Preset ist auf maximale Codierungsgeschwindigkeit ausgelegt, jedoch auf Kosten der Codierqualität. Es eignet sich am besten für Anwendungen, bei denen die Qualität nicht so wichtig ist, wie beispielsweise Echtzeit-Streaming oder Aufnahmen von Bildschirmen.

Superfast: Superfast bietet eine gute Balance zwischen Geschwindigkeit und Qualität. Es ist eine vernünftige Wahl für die meisten Anwendungsfälle, bei denen Sie schnelle Codierung benötigen, ohne die Qualität erheblich zu beeinträchtigen.

Veryfast: Dies ist ein häufig verwendetes Preset und bietet eine noch bessere Codierqualität als Superfast, obwohl die Codierung etwas langsamer ist. Es wird oft für Videokonvertierung und Streaming verwendet, bei denen eine gute Qualität erforderlich ist, aber auch die Geschwindigkeit wichtig ist.

Faster, Fast, Medium: Diese Presets bieten eine immer höhere Codierqualität auf Kosten der Geschwindigkeit. Je weiter Sie sich in dieser Liste nach unten bewegen (von Faster zu Medium), desto besser ist die Qualität, aber die Codierung dauert länger.

Slow, Slower, Veryslow: Diese Presets sind auf höchste Codierqualität ausgerichtet, aber die Codierung ist sehr langsam. Sie werden in professionellen Anwendungen eingesetzt, in denen die Qualität von größter Bedeutung ist, wie beispielsweise bei der Videobearbeitung oder Archivierung.

Die Wahl des richtigen Presets hängt von Ihren spezifischen Anforderungen ab. Wenn Sie eine schnelle Codierung benötigen und die Qualität nicht so entscheidend ist, wählen Sie ein schnelleres Preset. Wenn Sie jedoch die bestmögliche Qualität wünschen und die Zeit keine Rolle spielt, können Sie ein langsames Preset verwenden. Es ist wichtig, die richtige Balance zwischen Qualität und Geschwindigkeit zu finden, die Ihren Anforderungen am besten entspricht.

 

 

Bei Level kann ich 4.0, 4.1, 6.2 etc. wählen. Was bedeutet das? Was ändert sich?

Ein Hardware oder Software Decoder, sollte alle Level abspielen können, bis zum ihm höchsten bekannten Level.

Da wäre dann bei 8K Material, bei einem Player Schluss, der nur Level 4.2 oder 5.1 kann.

Auch die FPS spielen da eine rolle. Das steht auch alles im WIKIPEDIA Eintrag von @Matthes2.

 

 

Magix Video Deluxe 2022 Premium (2.138)

Rechner: MSI Leopard GP76 , Intel I7-10870H,

NVidia RTX 3060 Mobile (TDP=130 Watt) (6GB),
Treiber-Version 31.0.15.5222

Arbeitsspeicher RAM 16GB,

Intel HD 630 On-Board I-GPU= deaktiviert.

Windows 10 (Auto-Update + Manuell)

Weitere Video Software: CAPCUT
Konverter: Handbrake

Since 03.02.2024 experementil successfull with K-Lite-Codec Pack.
( Zum Import von ProRes Material mit Bild und Ton auch in 4:2:2 )

( Windows 11 kann ich nicht. Krieg ich Blähungen und Bluthochdruck von )

 

Burglinster schrieb am 05.09.2023 um 16:33 Uhr

Danke an @Matthes2 und @Marc-Goder für die Antworten.

Mir ist schon klar dass es um die Balance zwischen Geschwindigkeit und Qualität geht. Übrigens rendere ich immer in HEVC, also H.265. Aber die Antworten wären wohl ähnlich.

Mir sind die Antworten ein wenig zu vage. Was passiert, wenn ich die Qualität auf Kosten der Geschwindigkeit erhöhe. An welchen Parametern wird gedreht?

Danke noch mal.

Berthold

 

Marc-Goder schrieb am 05.09.2023 um 18:09 Uhr

An welchen Parametern wird gedreht?

An der kompletten Komplexität des Algorhitmus. Soweit ich weiß sind das z.B

Vorausschau der B- Frames,

B-Pyramid Aufbau,

Anzahl der Anteile in der das Bild zerlegt wird (4X4 , 8X4 , 8X8 , 16X16) und

Genauigkeit der Nachkommastellen ( wie genau wird gerundet ). Je genauer desto länger die Renderzeit.

Da wird nicht an einer "Stellschraube" gedreht, sondern am kompletten Algorithmus.

Je höher die Komplexität, je länger die Renderzeit.

Desto weniger Artefakte und Bildfehler bei aber ungefähr gleicher Datei-Größe.

Magix Video Deluxe 2022 Premium (2.138)

Rechner: MSI Leopard GP76 , Intel I7-10870H,

NVidia RTX 3060 Mobile (TDP=130 Watt) (6GB),
Treiber-Version 31.0.15.5222

Arbeitsspeicher RAM 16GB,

Intel HD 630 On-Board I-GPU= deaktiviert.

Windows 10 (Auto-Update + Manuell)

Weitere Video Software: CAPCUT
Konverter: Handbrake

Since 03.02.2024 experementil successfull with K-Lite-Codec Pack.
( Zum Import von ProRes Material mit Bild und Ton auch in 4:2:2 )

( Windows 11 kann ich nicht. Krieg ich Blähungen und Bluthochdruck von )

 

vdl-user-v19 schrieb am 05.09.2023 um 19:41 Uhr

https://www.magix.info/de/forum/was-passiert-bei-kodierqualitt--1286005/ ist die Frage, die Du am Anfang erwähnt hast @Burglinster,

Dies hier: https://www.vcodex.com/hevc-an-introduction-to-high-efficiency-coding/ fand ich ganz interessant hinsichtlich der Funktionsweise von HEVC allgemein erstmal.

(insbesondere ab Punkt 4 incl. den nachfolgenden Abbildungen)

Burglinster schrieb am 07.09.2023 um 09:40 Uhr

Magix hat mir folgendes übermittelt:

Intel und die meisten SDK habe diese Einstellung. Ausgewogen heisst bei gegebener Bitrate: mittlere Qualität und mittlere Encodiergeschwindigkeit. Man kann jetzt in Richtung langsamer aber höhere Qualität, oder eben schneller und geringere Qualität drehen.

Macht aber meistens keinen extremen Unterschied (Abhängig vom Material).

Genauer heißt das: Beispielsweise sucht der Encoder immer ein paar Frames in der Zukunft und in der Vergangenheit, ob es ein ähnliches Bildteil schon einmal gab. (Bsp. Nachrichtensprecher vor statischen Hintergrund). Dreht man jetzt in Richtung mehr Qualität, durchsucht der Encoder zb. statt der letzten 3 Videoframes eben 5. Die Encoder zerlegen das Bild in kleine Blöcke. Hat man jetzt zB. einen Schwenk, kann so ein Block auch um einen halben Pixel verschoben sein und gefunden werden. Bei höherer Qualität testet der Encoder dann auch noch 1/4 Pixel Verschiebung. Er sucht also intensiver nach Ähnlichkeiten und kann dann bei gegebener Bitrate mehr Qualität produzieren.

 

Das finde ich eine sehr anschauliche und nützliche Info.

Zuletzt geändert von Burglinster am 07.09.2023, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.

Desktop: Windows 11 Pro, Intel i7 13700 2.10 GHz, RAM 48 GB, NVIDIA RTX 4060
Software: Magix Pro X16, Vasco Da Gama 16 HDPro
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