Hallo,
nachdem mein erstes Projekt mit VDL2013 fast fertig ist (vorher habe ich mit VDL 2008 und 16 auf alter HW ähnliche Projekte erstellt), möchte ich meine Erfahrungen mit VDL sowie mit meiner neuen Hardware teilen bzw. zur Diskussion stellen. Ich hoffe, dass dieses den Forenmitgliedern hilft, die auf der Suche nach geeigneter HW sind oder ihren PC aufrüsten möchten.
Zunächst mein System:
- Core i7 3770K, 32 Gb RAM,
- Graka 660GTX,
- Systemplatte Samsung SSD830 256GB,
- Video-Schnitt-Rohmaterial auf einer zweiten Samsung SSD830 256GB.
- Als Datensenke eine Seagate 3TB Platte.
- Windows 7 64 Prof.
- VDL 2013 auf neuestem Patchlevel.
Angaben zu Mainboard und BIOS Versionen spare ich mir, allerdings sollte man m.E. ein Mainboard wählen, welches ausreichend viele -mehr als zwei- SATA3 Ports bietet. Ansonsten, obwohl es immer wieder bei Problemberichten erfragt wird, sollte das Mainboard und die BIOS Version für das Gesamtsystem keine große Bedeutung haben.
Die Auslagerungsdatei hatte ich zunächst auf der Seagate Festplatte angelegt, dazu später mehr (alle Messwerte allerdings bereits mit inaktivierter Auslagerungsdatei).
Das Projekt:
- 13 Spuren mit Bild und Ton,
- Quellmaterial ca 70% HDV und der Rest H264 in 1280x720, 25p und teilweise 50p,
- Rohdatenmenge ca 190 GB,
- Länge des Projektes 45 min.
- Effekte: Farbänderung&Sättigung an fast allen Objekten, Gamma-Anhebung, Einige Alphamasken&chromakeys, vielfach Kamerafahrt, harte- und Kreuzblenden, Zeitraffer und -Lupe an einigen Objekten.
In erster Linie waren mir kurze Ladezeiten und flüssiges Editieren wichtig, die Geschwindigkeit von downmixes war zweite Prio.
Nun zu den Performancedaten:
Laden:
Ladezeit des Gesamtprojektes inklusive Start von VDL: 20 Sekunden (Zeit von Doppelklick auf das Projektfile, VDL noch nicht gestartet, bis zum Aufbau der Timeline, allerdings ohne die kleinen Thumbnails in den einzelnen Filmstreifen).
CPU-Auslastung:
Datenträgeraktivität (E: ist die SSD mit sämtlichen Rohdaten des Projektes):
Editieren (Messwerte während des Abspielens im Vorschaufenster mit halber Auflösung):
Downmix mpeg 1280x720, 25p, Dauer 1h5min
Downmix mp4, 1280x720, 25p, Dauer 1h10min
Fazit:
Beim Laden und Editieren scheint das Hyperthreading des i7 nicht wirklich ausgelastet zu sein, lediglich der mp4 downmix profitiert sichtbar (lt Taskmanager) davon. Vermutlich bringt ein i5 mit ähnlich hohem Takt fast gleiche Leistung. Auf das „K“ hätte ich ebenfalls verzichten können, wobei, wer weiss ob man's nicht doch noch braucht. Ansonsten sind während des Editieren keinerlei Performanceprobleme zu berichten. Gut, dass ich mir nicht in einem Anfall von Verschwendungssucht den 6-Core zugelegt habe. Seltsam ist nur, dass die Thumbnails in der Timeline doch noch immer etwas dauern, dabei wird weiter stark auf die DatenSSD zugegriffen. Ich hätte hier ein caching vermutet, offenbar werden die Vorschaubildchen aber immer frisch aus den Rohmaterialien gezogen.
Insgesamt ist mir nicht ganz klar, warum der Prozessor beim downmix nicht voll ausgelastet ist (zumindest die physischen Kern, oder ein Kern je nach Software) und gleichzeitig auch die SSD deutlich hinter ihren Leistungswerten zurückbleibt. Dieses, so vermute ich, kann nur daran liegen, daß VDL aus einer großen Datei sehr viele, verstreut liegende kleine „Takes“ lesen muss und die SSD/die IO Baugruppe da nicht hinterherkommt. Eigenartig, denn auch bei „random IO“ ist die SSD830 sehr performant getestet worden (z.B. bei Tomshardware).
Die Auslagerungsdatei sollte bei großem Speicherausbau wie bei meinem System völlig inaktiviert sein, da Windows sonst ständig sowohl beim Editieren als auch downmix Daten auslagern will (sprich ständig unnötige I/O Last erzeugt, die das System bremst). Speziell beim downmix führte dieses zu deutlich merkbaren Verzögerungen.
Mein Speicherausbau ist unnötiger Luxus, die Speicherauslastung war in keinem Zustand höher als 6 GB. Ob man allerdings bei z.B. 8GB Hauptspeicher schon die Auslagerung abschalten kann, und das System stabil bleibt, kann ich nicht sagen.
VDL2013 läuft insgesamt völlig problemlos, das konnte ich von den Vorversionen, die ich benutzt habe, nicht behaupten. Diese kamen beim Editieren ähnlich großer Projekte an Grenzen, allerdings war die HW auch deutlich schwächer (XP, 4GB Hauptspeicher, 6800GT Graka). Während der Arbeit stürzten alte VDL zuverlässig ab, sobald 1,8 GB zugesicherter Speicher erreicht wurden. VDL 2013 ist im Verlauf der Arbeit an dem neuen Projekt kein einziges Mal abgestürzt, MAGIX hat hier hervorragende QA geleistet. Zur Abwärtskompatibilität (besser: der teilweise problematischen) wird hier im Forum ausreichend berichtet, daher spare ich mir Einlassungen hierzu. Faustregel: Ein Projekt komplett mit einer Version fertigstellen. Nach einem Upgrade (bei dem man alte Versionen -obwohl ich bisher keine Probleme hatte- laut Forum besser nicht mitschleppt) ist das editieren alter Projekte mit mehr oder weniger vielen Schwierigkeiten verbunden (je nach Effektnutzung).
SSDs sind für derart große Projekte fast ein Muss. Allerdings würde ich zukünftig lieber eine größere SSD (anstelle zwei kleinerer wie in meinem Fall) nehmen und diese partitionieren.
Das war's auch schon,
viel Spaß,
Kai