Ein allgemeines Posting zum Thema "PC-Kaufberatung" für Vdl/Pro X

Ehemaliger User schrieb am 22.04.2017 um 04:44 Uhr

Hallo Gemeinde,

nein, dies soll jetzt keine Frage zu einer Kaufberatung für einen neuen Rechner sein, sondern eine Kaufberatung ansich. Auch wenn ich selbst erst wenige Monate hier im Forum aktiv bin, so ist mir aufgefallen, dass von "PC-Laien" in schöner Regelmäßigkeit immer wieder Fragen kommen getreu dem Motto: "Welche Hardware soll ich mir kaufen / Welche Hardware benötige ich für Video deluxe / Pro X" usw. Dabei wende ich mich hier jetzt nicht an absolute Profis, sondern eher an Einsteiger und die zuvor genannten "PC-Laien", die sich vor dem Kauf eines neuen Rechners nicht von irgendwelchen "windigen" Verkäufern rückwärts durch die Hecke ziehen lassen möchten, die einem nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen und/oder vielleicht auch selbst keine Ahnung in Bezug auf die Erfordernisse beim Videoschnitt haben, diese Inkompetenz aber gut zu überspielen vermögen. Zum erfahrenen Anwender selbst diesbezüglich wird man dann nach gewisser Zeit und regelmäßiger Nutzung eh von ganz allein.

Auch ist diese "Kaufberatung" lediglich meine eigene Meinung und beruht auf meinen Erfahrungen. Sie hat also nicht zwingend und unter allen Umständen eine Allgemeingültigkeit, sollte aber zumindest einen groben und ersten Anhaltspunkt bieten in Bezug dessen, was man denn überhaupt so braucht und worauf man u. U. auch (zunächst/vorerst) verzichten kann. Und bevor jetzt "böse Kommentare/Antworten" kommen: Ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass diese "Beratung" in vielen Teilen auf ein einfaches und vielleicht auch "sportliches" Niveau runtergebrochen ist, aber es geht ja auch nur um grundsätzliche Dinge, die vielleicht den einen oder anderen Neuling interessieren könnten. Also an die "Freaks" und "Nerds" hier im Forum: Bitte nix für ungut.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass Videoschnitt/-bearbeitung durchaus schon eine gewisse "Königsdisziplin" in Bezug auf die Anforderungen an den Rechner darstellt. Aber keine Angst an dieser Stelle: Die Leistungsfähigkeit moderner Computer nimmt exponentiell immer mehr zu und auch die Preise sinken (im Mittel betrachtet) entsprechend, so dass es gewiss keines High-End-Systems für 5.000 EUR benötigt, allerdings ist andererseits ein sogenannter "Einsteigerrechner/Office-PC" für nur 300-400 EUR incl. Monitor i. d. R. deutlich unterdimensioniert. Zwar kann man auch mit einem solchen System arbeiten, aber das macht nun wirklich keinen Spaß und lässt bestimmt bereits nach kurzer Zeit Frust aufkommen. Was also braucht man in Bezug auf den Stand heute, Frühjahr 2017?

Nun, das hängt in erster Linie davon ab, welches Filmformat man hauptsächlich bearbeiten will, also in welcher Auflösung/Qualität das Ausgangsmaterial vorliegt, also SD, HD (720p), FullHD (1080i/p), 4K/UHD oder noch höher und mit welchen nachträglichen Effekten man dabei arbeiten will/muss in Bezug z. B. auf Farbkorrekturen, Schärfe, Bildstabilisierung, Filmeffekte, Überlagerungen, Masken usw. Viele, viele Kombinationen dieser Effekte zur gleichen Zeit in einem 4K-Video zwingen dann selbst einen derzeit gut 1.500 EUR teuren Intel i7 6950X zeitweise in die Knie. Standart dürfte aber heutzutage noch der HD/FullHD-Standart sein, auf den ich mich im weiteren Verlauf beziehe. 4K/UHD ist derzeit noch nicht sooo das Thema und dürfte wohl erst in 3, 4 Jahren weitere und damit nennenswerte (Massen-)Verbreitung gefunden haben.

Brauche ich unbedingt einen sogenannten Gaming-PC?

Das hängt davon ab, wie man diesen Begriff definiert. Ein Gaming-PC (oder -Laptop) ist mehr oder weniger tatsächlich auf hohe Spieleleistung ausgelegt, also auf eine hohe FPS-Zahl (Bildwiederholungsrate) mit möglichst exakten Details und Effekten in der Bildwiedergabe. Für reine Videobearbeitung ist aber eher ein sogenannter Workstation-Rechner die bessere Wahl.

Was bzw. wo ist der Unterschied?

Ein Gaming-PC hat im Prinzip schon eine gute, aber nicht unbedingt sooo schnelle und hochwertige CPU, weil die für Gaming oftmals nicht zwingend erforderlich ist. Hier kommt es eher auf eine schnelle Grafikkarte und schnellen RAM-Speicher an. In Bezug auf den RAM genügen für Gaming derzeit meistens 8 GB, maximal aber 16 GB, dann aber bitte auch in der Version DDR4-3000 oder besser. Anders ist es bei einer Workstation, u. a. zur Videobearteitung, zumindest bei Verwendung von Magix Video deluxe / Pro X. Hier kommt es auf eine schnelle CPU und möglichst viel RAM an. Will sagen, min. 16 GB RAM sollte man sich beim Neukauf/Umrüstung schon gönnen, wobei hier die Geschwindigkeit nicht so von Bedeutung ist. Es reicht diesbezüglich schon die "Einsteigerversion" bzw. der Basistakt mit DDR4-2133 oder 2400.

Und was ist mit der Grafikkarte?

Tja… Braucht man für Vdl/Pro X eine sogenannte dedizierte Grafikkarte, also eine "zusätzliche" Karte im PCIe-Slot zu der in modernen CPUs integrierten GPU (iGPU)? Die klare Antwort darauf lautet Jein. Magix unterstützt derzeit keine aktuellen dedizierten GraKas, insbesondere beim Rendern/Encodieren. Allerdings kann eine solche GraKa dennoch sinnvoll sein – insbesondere bei der Bearbeitung (nicht Rendern(!)) von FullHD-Filmen oder höher, wenn man im Vorschaufenster/Arranger keine Reduzierungen bei der Wiedergabe haben möchte/einstellt. Das hängt aber andererseits auch alles von der Leistungsfähigkeit der iGPU ab, dem verwendeten Bildmaterial, den nachträglichen Effekten usw. Anders gesagt: Mit einer zusätzlichen dedizierten GraKa macht man grundsätzlich nichts falsch, aber es muss keinesfalls ein "Leistungsmonster" für viele hundert Euro sein. Ich selbst habe eine GraKa mit Nvidia 1060-Chipsatz und 6 GB RAM verbaut und kann im Bearbeitungsmodus unter FullHD 50p keinen nennenswerten Unterschied zu der in meiner im i7 6700K verbauten iGPU erkennen. "Notfalls" also erst einmal einen Rechner ohne dedizierte GraKa kaufen und dann selbst testen, ob das System schnell genug ist bzw. den eigenen Ansprüchen genügt. Wenn nicht, dann muss es keinesfalls eine High-End-GraKa für viele hundert Euro sein. Mehr als 150-200 EUR sollte man hier nicht investieren, denn mehr ist rausgeworfenes Geld, sofern man auch sonst kein "Gamer" ist. Dieser Punkt der mangelhaften Unterstützung von dedizierten GraKas seitens Magix ist übrigens auch eine Sache, die oftmals in vielen Fachzeitschriften stets bemängelt wird. Das können andere Programme wie z. B. Adobe Premiere Elements oder PowerDirector deutlich besser, aber dafür haben diese Schnittprogramme auch wieder andere Nachteile.

Also auf eine schnelle CPU setzen?

Klares Ja. Magix setzt sowohl bei der Bearbeitung als auch beim Rendern inzwischen quasi fast nur noch ausschließlich auf die CPU-/iGPU-Leistung. Je schneller, desto besser. Zwar werden (beim Rendern) auch noch einige ältere GraKas unterstützt (z. B. CUDA-Algorithmus), aber die sind inzwischen im Handel quasi nicht mehr erhältlich, nur noch gebraucht.

Und welche CPU soll ich dann kaufen?

Möchte man beim Rendern/Encodieren ebenfalls ein flottes System haben, dann bleibt derzeit nur der Griff zu Intel. Die in modernen/aktuellen Intel-CPUs verbauten iGPUs haben den sogenannten Intel Quick Sync-Algorithmus als Hardware-Beschleunigung integriert, der auch von Magix unterstützt wird. Dabei scheiden sich unter "Experten" allerdings die Geister, ob die Verwendung dieses Codecs nicht, abhängig vom verwendeten Container (also dem Ausgabeformat) mit einem Qualitätsverlust des Bildmaterials verbunden ist usw. Ich persönlich finde diese Frage nach diversen Tests eher akademisch, aber na ja. Auf jeden Fall rendert dieser Codec in modernen/aktuellen Intel-CPUs bzw. iGPUs sehr schnell und ist meiner Erfahrung nach diesbezüglich kaum noch von CUDA oder APP zu unterscheiden. Was dann die Wahl der (Intel-)CPU selbst betrifft, so würde ich bei einer Umrüstung oder Neuanschaffung nicht mehr unter einem i7 6700(K), i7 7700(K) oder i7 6800(K) anfangen. Diese CPUs kosten derzeit ca. zwischen 300 und 400 EUR und bieten m. E. ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, wobei die K-Versionen dieser CPUs in Verbindung mit einem passenden Mainbord und – ganz wichtig dabei! – guter Gehäuse- und CPU-Kühlung auch für den Alltagsgebrauch bis zu ca. 20% übertaktet ("Overclocking" OC) werden können, was sich insbesondere bei der Renderzeit deutlich bemerkbar macht. OC einer CPU hat dabei aber auch Nachteile wie z. B. einen höheren Stromverbrauch (auf das verbaute Netzteil achten), höhere CPU- und Systemtemperaturen (bei nicht ausreichender Kühlung) sowie eine geringfügigere Lebensdauer der Komponenten und man sollte ganz allgemein darauf achten und wissen, was man da tut und wie man was einstellen muss. Wer davon keine Ahnung hat, der sollte davon auch die Finger lassen oder sich vorher gut erkundigen. Bei YT z. B. gibt es etliche Videos, wie man OC gefahrlos betreiben kann. Bei AMD-CPUs – auch der gerade erschienenen Ryzen-Serie – gibt es seitens Magix keine HW-Beschleunigung, aber vielleicht wird sich das mit einem der kommenden Updates auch ändern?

Was brauche ich an Festplattenspeicher?

Pah… ebenfalls so ein zweischneidiges Schwert. Speicherplatz kann man bekanntlich nie genug haben, denn gerade beim Videoschnitt fallen sehr große Datenmengen an. Abhängig davon, was sonst noch so alles auf dem Rechner an Programmen installiert ist, sollte man schon eine rund 250-500 GB große SSD installiert haben, eventuell noch eine zweite 1-2 TB große SATA-HD und eine oder (im Laufe der Zeit dann) mehrere externe USB-Platten als Backup- bzw. Archivierungsmedium. Aber das hängt natürlich auch von der Intensität des Videoschnitts ab. Wer nur 1-2x im Jahr ein 10-minütiges Urlaubsvideo schneidet und dazu vielleicht noch den jährlichen Geburtstag von Oma und Opa, der kommt mit einer 2 TB HD sicher ein paar Jahre aus. Wer jedoch deutlich mehr filmt – und das auch noch in 4K/UHD – der kann gar nicht genug Speicherplatz haben. Hängt also auch alles von den persönlichen Bedürfnissen ab – obwohl… eine SSD ist bei knappem Budget eigentlich auch nicht sooo zwingend erforderlich, denn im Prinzip reicht auch eine einfache SATA-HD, womit ich beim nächsten Punkt angelangt bin:

Wieviel muss ich denn jetzt eigentlich mindestens investieren?

Soll der Schnitt, die Bearbeitung und das Rendern/Encoding in FullHD-Qualität in zumindest halbwegs ordentlicher Zeit und Qualität erfolgen, dann kommt man derzeit bei Bestellung der Einzelkomponenten, die auch aufeinander abgestimmt sind, unter 700-750 EUR für einen Desktop-PC (ohne Monitor, Tastatur und Maus), der dann aber noch in Eigenregie zusammengeschraubt werden muss, nicht davon. Braucht man unbedingt einen in der Leistung vergleichbaren Laptop, dann beginnen die Preise so bei grob 1.500 EUR. Ich will an dieser Stelle mal ein (eher Low-Budget-)System zusammenstellen, das für den Schnitt in FullHD (Stand heute) gut geeignet ist:

  • Gehäuse ca. 50-100 EUR
  • Netzteil 400W ca. 50-70 EUR
  • Mainbord ca. 100 EUR
  • CPU (i7 6700) ca. 300 EUR
  • CPU-Kühler ca. 20-30 EUR
  • 16 GB DDR4-2133 RAM ca. 100 EUR
  • 2 TB SATA HD ca. 70 EUR
  • DVD-LW ca. 20 EUR
  • Multi-Kartenleser ca. 10-15 EUR

Das macht dann in der Summe gut 750-800 EUR, wobei man am Mainbord und dem Netzteil (und eigentlich auch beim Gehäuse) nicht zu extrem sparen sollte. Hinzu kommen, wie schon weiter oben erwähnt, noch die Kosten für einen Monitor (ca. 120-130 EUR für FullHD) und Tastatur/Maus, wobei man dann in der Summe bei knapp/rund 1.000 EUR liegt. Deutlich darunter geht es derzeit einfach nicht. Der größte "Sparfaktor" wäre noch bei der CPU, wenn man sich statt eines i7 auch mit einem i5 (minus rund 100 EUR) zufrieden gibt und auch den sogenannten "Boxed-Lüfter" akzeptiert bzw. man mit dessen Geräuschkulisse leben kann.

Wie dem auch sei: Je mehr man investieren kann/will/möchte, desto besser für das Arbeiten mit Vdl/Pro X. Man sollte sich aber dennoch grundsätzlich darüber im Klaren sein, dass man mit dem Erwerb dieser Software für gerade einmal gut 50 EUR, knapp/gut 100 EUR oder im Falle von Pro X rund 400 EUR (oder wie auch immer die Angebotslage seitens Magix gerade gestaltet sein mag) keineswegs eine absolute Profi-Software erwirbt, die unter allen Belangen und Umständen stets einwandfrei und fehlerfrei funktioniert. Wer unter allen Umständen unbedingte Profiqualität erwartet und fordert, der sollte sich auch in den entsprechenden Regionen umschauen – so einfach ist das.

Um jetzt zum Schluss zu kommen: Ich weiß, wie eingangs schon erwähnt, dass diese "Kaufempfehlung/-beratung" nur sehr grob ist und noch viele Lücken enthält, aber es soll ja auch nur ein gaaanz, ganz grober Überlick sein, was für den Videoschnitt so überhaupt an Minimalkonfiguration benötigt wird. Wenn Ihr noch Ergänzungen habt, dann bitte gerne her damit. Vielleicht ist dieses Posting auch ein Thema, das von Magix ganz allgemein als mehr oder weniger hilfreich betrachtet und entsprechend verschoben (aber hoffentlich bitte nicht gelöscht?) wird.

Gruß, Jürgen

Edit/Ergänzung Nr. 1 vom 23.05.2017: Vielen, vielen Dank für die inzwischen 14 "Dankeschön" für dieses Thema. Ich fühle mich geehrt und habe eine solche positive Reaktion nicht erwartet. Aber: Bitte lest auch mein Posting #22 in diesem "Fred" (vom 20.05.2017 um 00:35 Uhr) zu diesem Thema, wo ich mal einen Performance-Test zwischen meinem auf 4,6 GHz übertakteten i7 6700K und der "Billigheimer-CPU" in Form eines Pentium G4560 durchgeführt habe. Das Ergebnis hat mich selbst komplett überrascht und erstaunt - und ich muss meine Kaufempfehlung in diesem Posting für alle Budget-Freunde daher in gewisser Weise korrigieren, aber lest bitte selbst, danke.

Kommentare

Ehemaliger User schrieb am 22.04.2017 um 05:55 Uhr

Hallo Jürgen,

das war bestimmt viel Arbeit, aber jetzt hat man mal eine gute Übersicht die auch Laien verstehen.

Danke, Stefan

 

PS. Nur ein Klick auf dem DANKE-Button war mir definitiv zu wenig.

Ehemaliger User schrieb am 22.04.2017 um 08:06 Uhr

Danke für die Blumen 😉

Dieses Posting war mir einfach mal ein Bedürfnis, denn wenn ich sehe, wie manche Anfängerfragen hier von einigen "Experten" mit Fachtermini/"Fachchinesisch" quasi "übergebügelt" werden und mit denen der Fragesteller dann auch verständlicherweise nichts anfangen kann oder sich teilweise auch "angepisst" und niedergemacht fühlt (ob zu Recht oder zu Unrecht, das sei an dieser Stelle mal dahingestellt) und sich dann auch nicht mehr meldet, das erschreckt mich immer wieder. Haben diese Menschen (und selbsternannten "Experten") etwa vergessen, dass sie selbst mal bei Null angefangen haben und in dieser autodidaktischen Phase für jede vernünftig und einfach verständlich formulierte Hilfe dankbar waren? Ich habe hier im Forum schon sehr, sehr viel mitgelesen und möchte daher auch keine Namen/Pseudonyme nennen, aber es ist teilweise wirklich erschreckend anzusehen, mit was für einer geradezu Arroganz und Überheblichkeit stellenweise auf (Foren-)Neulinge eingegangen wird. Und wer sich jetzt angesprochen fühlt, den meine ich dann auch. Aber hinter der Tastatur kann man sich ja bekanntlich sehr gut verstecken… na ja.

Zurück zum Thema: Wem dieses Posting/Kaufberatung gefällt oder hilfreich erscheint, dem danke ich für ein Danke 😊. Und wer als Anfänger/Einsteiger Fragen zum Thema Overclocking (OC) hat, dem helfe ich selbstverständlich auch sehr gerne und natürlich auch in einfacher, verständlicher Form. Zum "Experten" wird man danach dann im Laufe der Zeit von ganz alleine.

Gruß, Jürgen

jantuch1 schrieb am 22.04.2017 um 08:39 Uhr

Vielen Dank für die übersichtlichen Informationen zu einer PC Kaufberatung.Ich zähle zu den Foren-Neulingen und bin jetzt endlich mal gut informiert und nicht bevormundet.Meist wurde man immer von oben herab beraten,nach dem Motto " wie kannst du solche Fragen stellen", die wir doch schon hundertmal beantwortet haben.

Vielen Dank sehr informativ. Jotu

marion51 schrieb am 22.04.2017 um 15:57 Uhr

@jürgen

ich würde den Beitrag gerne in den Tutorials sehen.

Dort geht er nicht so schnell unter und kann schneller verlinkt werden.

Danke + Gruß

Thomschi schrieb am 22.04.2017 um 17:47 Uhr

Hallo Jürgen,

da ich gerade auch am überlegen bin ob ich meinen Computer aufrüsten soll, kam dein Beitrag genau richtig.Vielen herzlichen Dank für die große Mühe die du dir gegeben hast.

Ich lese auch jeden Tag im Forum und mir konnte schon oft geholfen werden, doch ich muss zugeben, dass ich als Laie auch nicht immer verstehe, was ich jetzt machen soll.

Als Physiotherapeut versuche ich meinen Patienten immer alles auf deutsch zu erklären, denn was nützt es mir von einer Bursitis olecranie statt einer Entzündung des Schleimbeutels im Ellenbogen zu reden. Das hört sich vielleicht gescheit an, doch der Patient weiß nicht wovon ich rede.

So ist es auch öfters hier im Forum. Ich denke auch, ob derjenige, der eine Antwort gibt, sich vorstellen kann, dass es da draußen Leute gibt, die einfach nicht verstehen was er meint. Dabei kommt auch m.E. öfter eine gewisse Überheblichkeit zum Vorschein. Ich denke nicht dass es diesen Leuten gefällt, wenn der Physiotherapeut mit ihnen in lateinischer Fachsprache redet und sie spüren lässt wie einfältig sie doch sind, weil sie nicht verstehen was er sagt.

Trotzdem finde ich dieses Forum sehr, sehr hilfreich und ich lerne immer wieder dazu.

Deshalb auch ein Dankeschön an all die Leute die sich sehr bemühen zu helfen.

Danke und Grüßle

Thomas

Windows 10 Pro. Version 22H2 (Build 19045.3155) 64 Bit Betriebssystem. Intel Core i7-8700CPU @3,2GHz. Arbeitsspeicher 16GB.

NVIDA GeForce GTX 1650. Video-Kamera: Sony FDR AX 53. Foto-Kamera: Canon PowerShot SX730 HX. VDL Premium 2023 Version 22.03.172 (UPD 3)

Sarotti50 schrieb am 23.04.2017 um 21:02 Uhr

Hallo Jürgen,

ganz große Klasse für deine Arbeit diese Kaufempfehlung zu schreiben. Das hat mir, der doch eher der Anwender ist, vor einem teuren Grafikkarten Fehlkauf bewahrt. Vielen Neulinge, aber auch Anwedern wie mir, bist du damit eine extrem gute Hilfe. Ganz großes Dankeschön dafür!!!!!

Gruß

Rüdiger

Ehemaliger User schrieb am 24.04.2017 um 02:35 Uhr

Hallo Gemeinde,

zunächst einmal einen ganz herzlichen Dank für den positiven Zuspruch zu meinem Posting. Hätte ich so schnell und so zahlreich nicht erwartet. In diesem Zusammenhang danke ich auch ganz herzlich den Mods/Admins dieses Forums, dass sie dieses Thema der Kaufberatung in den Bereich "Wichtige Beiträge" verschoben haben. Ich fühle mich geehrt, denn sowas kommt ja so oft nicht vor. Und vielleicht schafft auch dieses Thema "Overclocking/Übertakten" diesen Sprung/diese Hürde? Na ja, mal abwarten.

Mich haben dieses Wochenende jedenfalls auch 2 Anfragen per PN zum Thema Übertakten (Overclocking) erreicht, wie man das eigentlich macht, was das in der Praxis überhaupt bringt, wie gefährlich das ist usw.

Um jetzt mal bei Intel-CPUs zu bleiben – denn nur die sind für den Einsatz mit Vdl/Pro X sinnvoll – ist ein OC nur mit CPUs der sogenannten K- und X-Serie möglich, wobei , einfach ausgedrückt, die K-Serie eher den Consumer-Markt bedient und die X-Serie schon für High-End-Anwender gedacht ist, die "extreme" CPU-/Rechenleistung benötigen.

Zu dem Thema Overclocking (OC) findet man bei Youtube zahlreiche Videos, wie man das manuell im BIOS/UEFI am besten einstellt, welche Werte man dabei keinesfalls überschreiten sollte usw. Ein paar Links zu m. E. gut gemachten Videos zu diesem Thema findet Ihr am Ende dieses Postings. Von den diversen Mainbordherstellern gibt es auch ab Werk/auf der mitgeleiferten CD/DVD oder zum Download bereitgestellte Tools, mit denen man quasi via "Ein-Klick" ein OC betreiben kann, aber davon sollte man die Finger lassen – zumindest dann, wenn das OC auch mit vernünftigen Einstellungen laufen soll. Wichtig beim Thema OC sind dabei in erster Linie 3 Dinge: Kühlung, Kühlung und Kühlung. Mit einem sogenannten Boxed-Lüfter, also einen CPU-Kühler, welcher der Verpackung der CPU beiliegt, kann man OC vergessen. Diese Dinger sind dafür viel zu unterdimensioniert und reichen gerade mal so für eine halbwegs ausreichende Kühlung im Non-OC-Betrieb – und machen dabei oftmals auch noch quasi einen Höllenlärm, wenn sie unter Last auf Maximaldrehzahl laufen (müssen). Von daher sollte man eigentlich, auch wenn man kein OC betreiben will, den Boxed-Lüfter auf jeden Fall gegen ein besseres Exemplar tauschen. Die Montage sollte dabei auch für Laien kein Problem darstellen, aber auch zur Montage eines anderen Lüfters gibt es bei YT zahlreiche Videos. Diese gibt es bereits ab 20-30 EUR, z. B. einen be quiet! Pure Rock/(Slim), Alpenföhn Brocken Eco usw. Für nennenswertes OC reichen diese Lüfter allerdings nicht, wenn die CPU-Temperatur unter Last dann nicht über 80°C steigen soll, denn deutlich mehr ist auf Dauer nicht gut. So grob ab 40-50 EUR gibt es dann schon gute und einfach zu installierende Kühler/Lüfter, die dann auch die Temperaturen im Zaum halten, aber mehr dazu auch in den verlinkten Videos. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Verwendung/das Auftragen einer guten Wärmeleistpaste (WLP) zwischen CPU und Kühler, aber auch das ist alles kein Hexenwerk. Ich selbst bin diesbezüglich vom Thermalright Macho Rev. B (ca. 40-45 EUR) überzeugt, der m. E. einen sehr gelungenen Kompromiss zwischen guter Kühlung und geringer Lautstärke darstellt, allerdings passt dieser Kühler aufgrund seiner Bauhöhe auch schon nicht mehr unbedingt in alle PC-Gehäuse, insbesondere Mini-Tower und mATX-Mainbords. Selbst bei Maximaldrehzahl ist dieser Kühler bzw. der Lüfter quasi nicht zu hören, wobei mein gesamter PC bzw. das Gehäuse mit insgesamt 3 Gehäuselüftern selbst unter Last ohnehin schon flüsterleise ist – Ein be quiet! Silent Base 800. Aber das alles soll jetzt keine Werbung sein. Andere Mütter haben schließlich auch schöne (und leise) Töchter 😉. Wer die Temperaturen noch weiter absenken will, der kann z. B. auch zu einem be quiet! Dark Rock Pro 3, Noctua NH-D15 oder vergleichbaren Exemplaren greifen (sofern diese noch ins Gehäuse passen) und/oder zusätzlich die CPU auch "köpfen" (und jetzt wird’s wirklich "hardcore-nerdig"), also den Heatspreader vom PBC trennen, die werksseite (und vermutlich eingetrocknete) WLP vom Innenleben des Heatspreaders und des DIE entfernen und gegen im "Extremfall" eine Flüssigmetall-WLP tauschen und das Ganze dann wieder neu in den Sockel einsetzen, was dann in Verbindung mit einer guten Luft- oder Wasserkühlung nochmals ca. 15-20° Temperatursabenkung bedeuten dürfte – Aber verlassen wir an dieser Stelle mal gleich wieder den "Nerd-Bereich", zumal das Köpfen einer CPU auch ein gewisses handwerkliches Geschick voraussetzt, zumindest bei aktuellen Skylake- und Kaby Lake-CPUs, denn diese kann man damit auch sehr schnell sofort zerstören, obwohl… Es gibt inzwischen auch auch gute Werkzeuge, mit denen das gefahrlos möglich ist. Ihr merkt an der Länge dieses Absatzes sicher schon, wie wichtig das Thema Kühlung bei OC ist, aber weiter:

Ebenfalls wichtig ist dann ein gutes Mainbord mit qualitativ ordentlichen Komponenten, insbesondere der Spannungswandler. Mit einem Mainbord für 50 EUR kann man stabiles OC vergessen, selbst wenn das Borad das unterstützen sollte. Man braucht zwar auch keine 300 EUR ausgeben, aber so in der Preisklasse zwischen 100-150 EUR sollte man schon anfangen, keinesfalls (deutlich) darunter. Gute Bordhersteller in dieser Hinsicht mit einem dann erdorderlichen Z- oder X-Chipsatz (je nach CPU) sind meiner Erfahrung nach z. B. Asus, Gigabyte und MSI.

Auch das Netzteil ist dabei (und allgemein überhaupt) seeehr wichtig – und wird leider oftmals unterschätzt und vernachlässigt. Von irgendwelchen NoName-"Chinakrachern" für 30, 40 EUR sollte man ebenfalls die Finger lassen, da diese Netzteile meistens nicht einmal ansatzweise die angegebene Ausgangsleistung liefern. Welches Netzteil bzw. welche Leistung man für das eigene System benötigt, kann man z. B. prima auf der Webseite von be quiet! errechnen. Gewöhnlich reichen 400-500W, damit das Netzteil dann im Betrieb unter optimalen Bedingungen läuft. Aber weniger als 50-60 EUR sollte man für ein gescheites Netzteil nicht ausgeben.

Gefährlich für die Hardware ist OC auch nicht, wenn man ein paar Dinge beachtet, aber das seht Ihr dann in den verlinkten Videos. Prinzipiell ist OC (unter Last) aber immer mit höheren Temperaturen verbunden (daher Kühlung, Kühlung und Kühlung), einem etwas höheren Stromverbrauch (sofern die paar Watt im Jahr jemanden interessieren) und einer etwas kürzeren Lebensdauer der Komponenten, wobei dieser Punkt, sofern man es nicht extrem übertreibt, sicher relativ ist. Ist eine CPU z. B. auf eine Lebensdauer von vielleicht 10 Jahren ausgelegt, dann verkürzt man diese damit aufgrund der i. d. R. dauerhaft erforderlichen höheren CPU-Spannung ("Core-Voltage"/Vcore) auf vielleicht 8-9 Jahre, aber wer nutzt einen Rechner schon so lange?

Leistungsmäßig spürt man ein OC quasi im Verhältnis 1:1. Will sagen, ein OC der CPU von 10% verkürzt auch die Renderzeit um rund 10%. Bei 15% sind es dann 15% usw., wobei mehr als ca. max. 20% für/im Alltagsbetrieb gewöhnlich und zusammen mit einer guten Luft- oder Wasserkühlung nicht möglich sind, will man die CPU nicht mit flüssigem Stickstoff kühlen und/oder insbesondere Grenzwerte überschreiten, die dann sehr deutlich auf die Lebensdauer des Gesamtsystems gehen. Das OC kommt also nur dann spürbar zum Tragen, wenn die CPU-Last bei mehr als gut 90% liegt. Im Alltagsbetrieb jedoch wie bei Office-Anwendungen, Surfen im Internet, E-Mail usw. merkt man in der Praxis davon rein gar nichts. Da läuft die CPU eh gewöhnlich/meistens quasi nur im "Leerlauf" ("Idle-Betrieb") mit minimal möglicher Taktfrequenz. Zwar kann man diesbezüglich auch in Windows noch ein paar Einstellungen vornehmen, aber das führt an dieser Stelle zu weit und bringt in der Praxis vielleicht nochmal nur 1-2%.

So, und nun zu den angesprochenen Videos. Hier findet Ihr jetzt ein paar Links, wo OC mit all seinem "Drum und Dran" nochmal ausführlicher erklärt wird. Viel Spaß dabei an dieser Stelle an alle OC-Interessenten.

Natürlich gibt es zu dem Thema OC noch seeehr, sehr viel mehr Videos und auch zu sagen, aber für den Anfang sollte das (hoffentlich) erst einmal genügen. Also viel Spaß beim OC Eurer (Intel-)K- oder X-CPU.

Übrigens: Sofort "kaputt machen" könnt Ihr eigentlich nichts, was auch immer für "absurde" Werte Ihr im BIOS/UEFI einstellt. Wenn der PC im Betrieb nicht stabil läuft und Ihr einen sogenannten "Bluescreen" bekommt oder der Rechner auch erst gar nicht ins Windows startet, dann geht wieder ins BIOS/UEFI und ändert die vorgenommenen Einstellungen wieder auf "humane" Werte. Ich weiß, das sagt sich leicht, denn wer sowas noch nie gemacht hat, der sitzt dann möglicherweise beim ersten Mal mit Herzklopfen und schweissnassen Händen vor dem Rechner. Aber wie gasagt, keine Angst, es kann i. d. R. nichts passieren in Bezug auf unmittelbare Beschädigung der Hardware. Und bitte auch nicht enttäuscht sein, falls Eure CPU in Bezug auf OC und unter Einhaltung gewisser Einstellungsgrenzen auf die Lebensdauer bezogen nur wenig "Freude" zeigt. Dann habt Ihr möglicherweise halt einfach eine CPU erwischt, die sich diesbezüglich im Rahmen der werksseitigen Fertigungstoleranzen am unteren Ende bewegt – Oder auch ein Mainbord, das sich wenig "OC-freundlich" zeigt… Oder ein (Billig-)Netzteil, das keine stabilen Spannungen liefert, oder einer Kombination daraus, oder, oder, oder. Das ist dann halt einfach Pech. Also einfach mal ausprobieren, testen und sich jeweils in kleinen Schritten an die Grenzen ranwagen. Und… ach ja… wenn Ihr eine neue CPU kauft, die Ihr auch übertakten wollt, dann nehmt bitte keine sogenannte Retail-Version, die nur in einer Blisterverpackung geliefert wird. Dabei handelt es sich nämlich oftmals um Rückläufer, die zwar technisch völlig ok sind, sich aber in Bezug auf OC als "Gurken" erwiesen haben. Kauft also lieber eine neue, ungeöffnete "Boxed-Version" (mit Intel-Lüfter, den man ja ersetzen kann und auch sollte). Die sind preislich in etwa eh indentisch mit den Retails und Ihr lauft nicht Gefahr, hier mehr oder weniger tatsächlich ein "schlechtes" Exemplar erwischt zu haben.

In diesem Sinne noch viel Spaß beim OC (wer es denn betreiben möchte und kann) und wer weitere Fragen dazu hat, gerne her damit, auch als PN.

Gruß, Jürgen

Floian001 schrieb am 26.04.2017 um 11:10 Uhr

Hallo und danke danke für die beiden Beiträge...

endlich wurde in verständlicher Form (bin selbst kein EXPERTE :-) ) zu grundlegenden Fragen der Hardware, insbesondere zu RYZEN etwas geschrieben und vor allem ERKLÄRT!!!!!

(warum findet man soooo wendig im Net zur Frage wie VDL mit RYZEN umgehen kann???? )

man bin ich froh über diesen Beitrag!!! hatte mir schon Gedanken zum Umstieg von I7 6700 K auf Ryzen gemacht

nochmals vielen Dank und WEITER so

Ehemaliger User schrieb am 28.04.2017 um 01:29 Uhr

(...) insbesondere zu RYZEN etwas geschrieben und vor allem ERKLÄRT!!!!! (...)

Hierzu noch eine Ergänzung: Die AMD-CPUs, auch die derzeit aktuelle Ryzen-Serie, hat keine GPU/iGPU (bei AMD als APU bezeichnet) integriert. Hier ist also eine dedizierte GraKa auf jeden Fall Pflicht, was dann den etwas günstigeren Preis gegenüber Intel auch wieder relativiert oder gar komplett zunichte macht bzw. man im Endeffekt sogar noch drauflegt, wenn einem die Intel-GPU reicht. Ryzen-CPUs mit APU sollen erst im Laufe dieses Jahres erscheinen, aber auch das ist alles derzeit noch mehr oder weniger nur ein Gerücht/eine Spekulation und selbst wenn es so sein sollte, dann ist es immer noch fraglich, ob Magix diese APUs dann auch in zukünftigen Updates unterstützen wird.

Daher an dieser Stelle nochmal zur Verdeutlichung: Wer auch beim Rendern/Encodieren mit dem Standart-Encoder die Hardwarebeschleunigung (also Quick Sync) nutzen möchte, dem bleibt bei Verwendung von Vdl/Pro X derzeit nur der Griff zu Intel-CPUs mit integrierter Intel HD Grafics V.xxx. Eine recht gute Übersicht, welche Intel-CPU welche iGPU integriert hat, findet man z. B. bei Wikipedia. Und bei Videoschnitt-/Bearbeitung bitte keinesfalls unter einem i5 oder (besser) i7 anfangen. Die i3- und Pentiumserie ist definitiv nur für sogenannte Office-PCs geeignet.

Übrigens - und das an dieser Stelle nur am Rande - habe ich bei mir auch mal einen Vergleichstest mit dem Standart-Encoder und Quick Sync und dem Encodieren unter Nutzung des MainConcept mit aktiviertem CUDA-Algorithmus auf meiner GeForce 1060 durchgeführt. Die Verwendung des Quick Sync (also das Rendern auf der iGPU) ist auf meinem System ca. 15-20% schneller als das Encoding auf der dedizierten GraKa unter Verwendung des MC-Codecs mit aktiviertem CUDA-Algorithmus, wobei ich mir allerdings die Frage stelle, ob CUDA bzw. die dedizierte 1060 dabei überhaupt so wirklich genutzt wird, denn die Auslastung der 1060 beim Rendern liegt gerade mal rund 10-15% über dem Idle-Status, also dem "Leerlauf" der GraKa. Ein sozusagen komplettes Rendern auf der dedizierten GraKa scheint also ohnehin nicht stattzufinden bzw. wird nicht unterstützt, egal was man da diesbezüglich im MC einstellt. Aber der MC-Codec ist ja ohnehin veraltet und vielleicht werden moderne GeForce-GraKas auch gar nicht mehr so richtig unterstützt. Im Netz findet man dazu leider kaum (aktuelle) Informationen.

Smashegg schrieb am 01.05.2017 um 19:13 Uhr

Vielen Dank für Deine Ausführungen, Jürgen. Der Leser sollte sich allerdings auch im klaren darüber sein, dass der Kauf eines schnellen Rechners noch lange nicht garantiert, dass die Magix Produkte ordentlich laufen. Gerade das seit bereits mehr als 10 Jahren bemängelte Ruckeln ist einfach nicht weg zu bekommen.

Ich habe nun in den 10 Jahren mittlerweile den 4.ten Rechner, mehrere Video De Luxe Varianten (2007, Premium VDL 15, 17, VDL 2014 und Pro X) und egal, welches dieser Programme ich mit welchem Rechner und wenigen Effekten verwende (Kreuzblenden, mal die Helligkeit oder Farbe angepasst), die Vorschau ruckelt oder hat Lags.

Es kann doch nicht sein, dass Magix nicht in der Lage ist, ein solches Problem irgendwann einmal zu lösen, vor allem, wenn in der Werbung groß getönt wird, dass alles ruckelfrei bearbeitet werden kann! Stattdessen wird immer gerne der schwarze Peter auf die angeblich zu schwache Hardware geschoben.

Nun, mein neuer Rechner ist ein Intel i7 7700K, 4,2 GHz, 16 GB RAM, 8 GB (GDDR5) Grafikkarte GeForce GTX 1070, WIN 7 Prof. auf einer SSD, sowie eine separate SSD ausschließlich für die Videobearbeitung. Und dennoch ruckelt die Vorschau desöfteren dermaßen, dass man kaum damit arbeiten kann. Mit Edius läuft alles absolut reibungslos, schnell und flüssig.

Gut, eine andere Preisklasse. Aber es kann doch nicht sein, dass Magix einfach nicht in der Lage ist, diesen gravierenden Fehler nicht mal in der PRO X in den Griff zu bekommen. Ich werde den Versprechungen nicht mehr glauben und lieber mehr investieren. Die Performance ist der entscheidende Grund, denn sonst ist das Programm sehr intuitiv und gut, wenngleich der Workflow natürlich besser sein könnte.

Grüße

Torsten

JK-Video schrieb am 03.05.2017 um 21:35 Uhr

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine ausführlichen Ausführungen!

Lt. Auskunft von Magix basiert die aktuelle Videosoftware auf Intels Quick Sync Technologie. Diese wird aber nach meinen Recherchen nicht vom i7 6800K unterstützt.

Ehemaliger User schrieb am 04.05.2017 um 01:17 Uhr

Lt. Auskunft von Magix basiert die aktuelle Videosoftware auf Intels Quick Sync Technologie. Diese wird aber nach meinen Recherchen nicht vom i7 6800K unterstützt.

Hallo JK-Video,

stimmt, denn der i7 6800K hat keine iGPU (also keine in der CPU integrierte Grafikkarte) und ist daher quasi mehr oder weniger auf die reine CPU-Leistung angewiesen. Dafür hat der i7 6800K allerdings auch 6 Kerne und 12 Threads. Ob und wie diese von Magix wann, wie und wo unterstützt werden, dass entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Bin ja auch nich allwissend ;-).

@Smashegg : Ja, das ist halt das Problem. Letztenendes - und so blöd das an dieser Stelle klingen mag - ist es immer eine Frage des Geldes und was einem warum wichtig ist. Magix Vdl/Pro X bietet einen für den Preis sehr großen Funktionsumfang, dafür muss man dann aber an anderer Stelle Abstriche, im Fall von Magix beim Workflow, machen. Ich selbst finde den folgenden Effekt auch irgendwie "seltsam": Spielt man ein mit Effekten versehenes Video mittels "Play" im Arranger/Vorschaufenster ab, dann ruckelt und zuckelt es teilweise mehr oder weniger. Nutzt man aber den Abspielmarker und zieht den Film von Hand mit der Maus in etwa in der gleichen Geschwindigkeit ab (erfordert etwas Übung), dann läuft der Film absolut flüssig - zumindest bei mir. Scheint auch wieder so ein "Geheimnis" von Magix zu sein. Aber hier soll es ja nicht um tiefergehende Kritik an der Software selbst gehen, sondern um allgemeine HW-Fragen, also bitte nix für ungut.

Übrigens - und um jetzt wieder auf das Thema Hardware zu kommen: Leider kann ich mich jetzt gerade nicht mehr an Details erinnern und auch die genaue Quelle habe ich wieder vergessen, aber AMD soll beim Videoschnitt mit dem aktuellen Top-Modell der Ryzen 7-Serie (1800X) selbst einen i7 6950X um rund 30% übertreffen und auch der Ryzen 7 1700X soll einen vergleichbaren i7 7700K spürbar hinter sich lassen. Natürlich wurde dieser "Test" von AMD selbst durchgeführt, aber es würde mich im Laufe der Zeit doch einmal interessieren, ob hier im Forum jemand diesen Leistungsvorsprung in der Praxis auch in Bezug auf Magix bestätigen kann und worauf er basiert.

P.S.: Ich habe mich einige Tage nicht mehr hier gemeldet, weil ich meinen Rechner ein wenig umbegaut habe. In meinem ab Werk ohnehin schon recht flüsterleisen be quiet! Silent Base 800 habe ich die 3 Gehäuselüfter gegen nochmals spürbar leisere PWM-Lüfter getauscht sowie (jetzt wirds wirklich "nerdig") die CPU geköpft, die völlig vertrocknete WLP zwischen Heatspreader und DIE gegen ein Pendant aus Flüssigmetall ersetzt, diese "Liquidmetal-WLP" auch zwischen Heatspreader und CPU-Kühler verwendet - und der Effekt ist wirklich Wow! Die Temperaturen sind im Mittel um weitere 10-15° gesunken, so dass ich das OC meiner i7 6700K jetzt völlig stabil bei 4,8 GHz, 1,35Vcore und max. Temperaturen unter Dauervolllast bei 65°C betreiben kann, und das auch mit einem "nur" Mittelklasse-CPU-Kühler. Allerdings hat das erneut erforderliche "Feintuning" einige Stunden in Anspruch genommen, aber na ja. Man hat ja sonst nicht anderes zu tun ;-).

Gruß, Jürgen

PumaOnIce schrieb am 04.05.2017 um 12:42 Uhr

Hallo Jürgen, ich nutze Magix video Deluxe 2016 Premium seit einem guten Jahr. Mein PC ist jetzt gute 7Jahre alt und es wird jetzt zeit für einen neuen. Videos lassen sich zwar bis 1080p gut verarbeiten ab 2,7K kommt er an seine Grenzen ( im Arranger läuft die wiedergabe nur noch mit Ruckeln) ab 4k geht dann so gut wie gar nichts mehr.

Allerdings beim Export dauert es selbst beim 1080p eine halbe ewigkeit.

Ich hätte gerne eine Rechner der zumindestens 4K ansatzweise verarbeiten kann da meine Gopro Hero 5 Black das liefert und ich gerne auch kurzfilme damit erstellen möchte. Mit etwas längere Wartezeiten beim Exportieren kann ich leben ich möchte aber schon die Videos einigermaßen Ruckelfrei bearbeiten und anpassen können.

Würde die von dir Empfohlene Hardware Komponenten das abdecken oder muss ich da noch eine Preisklasse drüber greifen?

 

Gruß Christian

wabu schrieb am 04.05.2017 um 14:42 Uhr

PumaOnice hast du es schon mal mit Proxy versucht?

Mein Rechner (Signatur) ist sechs Jahre alt und ich schneide (auch) 4k

wabu ...............der nie auslernt

Der Rechner  Installierter physischer Speicher (RAM) 32,0 GB / Prozessor Intel(R) Core(TM) i7-9700K CPU @ 3.60GHz, 3600 MHz, 8 Kern(e), 8 logische(r) Prozessor(en),

Intel® UHD Graphics 630 aktiviert

NVIDIA Geforce GTX 1650 HDMI ; 2x DVI ; VGA, PCIe

Samsung (SSD) HD103SJ F3 1 TB Sata 7200 / 2x LG GH22NS SATA schwarz

Betriebsystem Microsoft Windows 10 Home Version 10.0.18362 Build 22H2

geschnitten wird seit 2007 mit Magix immer aktuell VdL und ProX

gefilmt mit Panasonic SDT 750 und FZ 1000 sowie Pentax K30 (Mist) und einer Q500k und SJ 1000 und Hero7

fotografiert mit Pentax K10 und K30 (Super)/Sigma 10-20 und 18-200; Fisheye und 500mm Spiegeltele

Mein Kanal: youtube

Ehemaliger User schrieb am 07.05.2017 um 04:46 Uhr

@PumaOncle: Leider hast Du nicht beschrieben, wie Deine derzeitige HW-Ausstattung aussieht. Vom daher ist eine Analyse Deines Problems grundsätzlich sehr/eher schwierig. Der von wabu genannte Schnitt via Proxy-Dateien bietet zweifelsfrei gewisse Vorteile bei nicht so performanter Hardware, hat aber andererseits auch wieder Nachteile, weil dadurch deutlich größere Datenmengen entstehen (durch die zusätzlich entstehenden Proxy-Dateien) und die Kontrolle des Bildes im Arranger/Vorschaumodus auch nicht mehr soooo gegeben ist, insbesondere in Bezug auf Korrekturen im Bereich Bildschärfe usw. Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten.

Wenn Du nähere Infos (nicht nur von mir) wünschst, dann poste bitte unbedingt nähere Infos zu Deinem PC/Laptop bzw. der Hardware.

Ehemaliger User schrieb am 07.05.2017 um 06:15 Uhr

An dieser Stelle mal eine "Budget-CPU-Empfehlung" von mir:

Wer von einem "uralt-System" kommt und seinen Rechner gerne auf ein aktuelles System updaten möchte, dabei unbedingt auf das vorhandene Budget achten muss und eventuell auch sonst dazu bereit ist, so hier und da zumindest gewisse Abstriche inkauf zu nehmen, dem sei ein Update auf den Intel Pentium G4560 (Kaby Lake) empfohlen. Diese CPU ist zwar kein "Überflieger", bietet aber mit 2 Kernen, 4 Threads (also 4 "simulierten" Kernen), interner Intel HD Grafics GPU 610 und natürlich auch Quick-Sync-Unterstützung für derzeit gerade einmal 55-60 EUR ein geradezu unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. Selbst ein rund doppelt so teurer i3 7100 (Kaby Lake) ist in der Praxis gerade einmal max./rund 5% schneller. Dem Pentium G4560 fehlt lediglich der AVX-Befehlssatz, der aber in diesem Zusammenhang keine größere Rolle spielt. Die nächst "größere" CPU in Bezug auf Intel wäre der i5-Prozessor, der aber in der "Einstiegsversion" (i5 7400) auch schon knapp/rund das 3-4-fache des Pentium G4560 kostet. "Dazwischen" gibt es von Intel derzeit einfach nichts, was preis-/leistungsmäßig dem G4560 das Wasser reichen könnte. Da hat sich m. E. Intel selbst ein "Ei ins Nest gelegt", um es mal so "sportlich" zu formulieren. Und nicht umsonst erfreut sich der G4560 einer sehr großen Beliebtheit im Budget-CPU-Segment, denn wie gesagt, der/die G4560 kostet gerade einmal 55-60 EUR.

Diese "Kaufempfehlung" im Budget-Bereich kommt auch nicht von "irgendwo her", denn ich habe es selbst getestet, als ich u. a. in den letzten Tagen einen neuen "Low-Budget-Gaming-PC" für meinen 11-jährigen Sohn zusammengestellt habe. Zwar kommt der/die Pentium G4560 natürlich nicht an die Performance eines i7 6700(K) oder i7 7700(K) ran (also mit ebenfalls integrierter iGPU und damit Quick-Sync-Unterstützung), aber es ist dennoch mehr als nur erstaunlich, was diese CPU für den ausgerufenen Preis zu leisten vermag - Hut ab, ehrlich!

Wer also bei der Auf-/Umrüstung seines Systems unbedingt auf jeden Euro achten muss oder will, dem sei ein Blick auf diese CPU empfohlen. Zwischen dem Pentium G4560 und dem leistungsmäßig (entscheidend) dann doch deutlich besserem i5 7400 liegen rund 150 EUR, wobei bitte auch jeder für sich selbst entscheiden möge, ob dieser Preis-/Leistungsunterschied gerechtfertigt ist. Ein i3-Prozessor der aktuellen Generation ("Kaby Lake") ist unter diesen Umständen m. E. jedenfalls rausgeworfenens Geld... sorry - sofern man den AVX-Befehlssatz nicht in Anspruch nimmt/benötigt natürlich.

In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, das "ältere" Mainbords mit einem "nur" B-150-, H-110-, H170-, Z170-Chipsatz/BIOS usw. i. d. R. mittels eines BIOS-Updates auf die Verwendung der aktuellen Intel Kaby Lake-CPUs geupdatet werden können.

In diesem Sinne... Grüßle...

Jürgen

Ehemaliger User schrieb am 13.05.2017 um 13:07 Uhr

Hallo Jürgen,

da ich gerade auch am überlegen bin ob ich meinen Computer aufrüsten soll, kam dein Beitrag genau richtig.Vielen herzlichen Dank für die große Mühe die du dir gegeben hast.

Ich lese auch jeden Tag im Forum und mir konnte schon oft geholfen werden, doch ich muss zugeben, dass ich als Laie auch nicht immer verstehe, was ich jetzt machen soll.

Als Physiotherapeut versuche ich meinen Patienten immer alles auf deutsch zu erklären, denn was nützt es mir von einer Bursitis olecranie statt einer Entzündung des Schleimbeutels im Ellenbogen zu reden. Das hört sich vielleicht gescheit an, doch der Patient weiß nicht wovon ich rede.

So ist es auch öfters hier im Forum. Ich denke auch, ob derjenige, der eine Antwort gibt, sich vorstellen kann, dass es da draußen Leute gibt, die einfach nicht verstehen was er meint. Dabei kommt auch m.E. öfter eine gewisse Überheblichkeit zum Vorschein. Ich denke nicht dass es diesen Leuten gefällt, wenn der Physiotherapeut mit ihnen in lateinischer Fachsprache redet und sie spüren lässt wie einfältig sie doch sind, weil sie nicht verstehen was er sagt.

Trotzdem finde ich dieses Forum sehr, sehr hilfreich und ich lerne immer wieder dazu.

Deshalb auch ein Dankeschön an all die Leute die sich sehr bemühen zu helfen.

Danke und Grüßle

Thomas

Mich wundert es nicht! Ist teilweise auch die Menschheit hier in unserer Gesellschaft! (Arroganz, Überheblichgkeit und denken man hat 100Jahre was studiert und ist Professor und kann so mit dem gegenüberligenden reden)

Kann da wirklich ganz viele Beispiele euch erzählen, werde aber keine Namen und so nennen!

Ich arbeite an ein er bekannten Musik Schule! Dort lerne ich ständig ganz viele ,,studierte Musiker,, kennen und mache so oft die Erfahrung, dass Leute die z.b. eine Sache jahrelang studiert haben, mit denen kannst du nicht wirklich arbeiten, weil Sie einfach alles wie aus dem Buch machen und umsetzen wollen. Die Leute wiederum die sich alles Autodidaktisch beigebracht haben und das aus Leidenschaft erlernt haben, mit dem ist man viel Flexibler und offener für neue Projekte etc...

Wie Akebono das schon gesagt hat, alle haben mit NULL angenfangen

Mal so am Rande!

Ehemaliger User schrieb am 16.05.2017 um 02:07 Uhr

So, eine weitere Ergänzung:

Es gibt Neuigkeiten an der Intel- und AMD-Front. Beide Hersteller werden in den kommenden Wochen und Monaten neue CPU-Generationen vorstellen. Ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen, denn schließlich handelt es sich derzeit noch mehr oder weniger um Gerüchte und Vermutungen, wird Intel im Juni/Juli eine Core i9-Serie rausbringen, die bis zu 12 physische Kerne und 24 Threads (logische Kerne) haben soll. Die neue i9-Serie wird (vermutlich) wie folgt aussehen:

  • i9 7800X, 6 Kerne, 12 Threads, 3,5 GHz (Turbo 4,0 GHz), 8,25 MB L3-Cache, 28 PCIe-Lanes, 140W TDP
  • i9 7820X, 8 Kerne, 16 Threads, 4,3 GHz (Turbo 4,5 GHz), 11 MB L3-Cache, 28 PCIe-Lanes, 140W TDP
  • i9 7900X, 10 Kerne, 20 Threads, 4,3 GHz (Turbo 4,5 GHz), 13,75 MB L3-Cache, 44 PCIe-Lanes, 140W TDP
  • i9 7920X, 12 Kerne, 24 Threads, Taktrate noch unbekannt, 16,5 MB L3-Cache, 44 PCIe-Lanes, 140W TDP

Preise sind ebenfalls noch nicht bekannt, wobei das teuerste Modell, der i9 7920X, sicher locker um die 1.000 EUR kosten dürfte, vermutlich aber wohl deutlich mehr, so wie derzeit der i7 6950X, der momentan für rund schlappe 1.700 EUR erhältlich ist. Auch konnte ich bis jetzt noch nicht in Erfahrung bringen, ob diese neuen CPUs ebenfalls mit einer iGPU (Intel HD Graphics) ausgestattet sein werden, aber davon ist wohl eher nicht auszugehen, so wie es derzeit bei der aktuellen Skylake-X(treme)-Serie der Fall ist. Die neuen CPUs benötigen wohl auf jeden Fall ein Mainbord mit Intel X299-Chipsatz und Sockel LGA2066. Ob und inwieweit diese neuen Rechenknechte in Bezug auf Magix Vdl/Pro X beim Rendern einen aktuellen i7 7700(K) mit iGPU und damit Quick Sync-Unterstützung übertrumpfen können, das entzieht sich leider meiner Kenntnis und ich konnte dazu auch noch nichts in Erfahrung bringen.

Auch bei AMD tut sich derzeit und in den nächsten Monaten sehr, sehr viel. AMD will im Consumerbereich ebenfalls eine neue Ryzen-9-Serie mit bis zu 16 physischen Kernen auf den Markt bringen – und das zu Preisen, die bei Intel erhebliche Schweissperlen auf der Stirn verursachen dürften. Die Ryzen 9-Serie könnte der Gerüchteküche nach wie folgt aussehen:

  • R9 1955, 10 Kerne, 20 Threads, 3,1 GHz (Turbo 3,7 GHz), TDP 125W
  • R9 1955X, 10 Kerne, 20 Threads, 3,6 GHz (Turbo 4,0 GHz), TDP 125W
  • R9 1956, 12 Kerne, 24 Threads, 3,0 GHz (Turbo 3,7 GHz), TDP 125W
  • R9 1956X, 12 Kerne, 24 Threads, 3,2 GHz (Turbo 3,8 GHz), TDP 125W
  • R9 1976X, 14 Kerne, 28 Threads, 3,6 GHz (Turbo 4,1 GHz), TDP 140W
  • R9 1977, 14 Kerne, 28 Threads, 3,2 GHz (Turbo 3,7 GHz), TDP 140W
  • R9 1977X, 14 Kerne, 28 Threads, 3,5 GHz (Turbo 4,0 GHz), TDP 155W
  • R9 1998, 16 Kerne, 32 Threads, 3,2 GHz (Turbo 3,6 GHz), TDP 155W
  • R9 1998X, 16 Kerne, 32 Threads, 3,5 GHz (Turbo 3,9 GHz), TDP 155W

Die neue Ryzen 9-Serie benötigt dabei ein Bord mit Sockel AM4 und X390-Chipsatz. Dabei hat AMD (gerüchteweise) angekündigt, dass die Top-CPU (R9 1998X, wenn sie denn so heißen wird) maximal um die 1.000 EUR kosten soll/wird, damit wohl deutlich unter dem Preis des i9 7920X liegen wird und diesen (auf dem Papier) auch noch leistungsmäßig relativ deutlich übertrifft. Aber auch hier gilt, dass wohl zunächst erst abgewartet werden muss, wie sich die neue R9-Serie beim Rendern unter Vdl/Pro X im Vergleich zu einem aktuellen i7 7700(K) mit Quick Sync schlagen wird.

Auf jeden Fall tut sich derzeit auf dem Prozessormarkt jede Menge und wer sein System um-/aufrüsten will oder auch eine Neuanschaffung plant, der sollte vielleicht noch ein paar Wochen oder wenige Monate warten, so bis Juli/August, bis sowohl Intel als auch AMD ihre neuen CPUs auf den Markt gebracht haben und man praxistaugliche Vergleiche sowohl in Bezug auf die reine Leistung als auch Preis/Leistung anstellen kann.

Und an dieser Stelle noch ein anderes Thema, nämlich Arbeitsspeicher bzw. RAM-/SSD-Speicher ganz allgemein: Seit gut einem Jahr steigen die Preise für Speicherchips im PC-Sektor schnell an. Das hat ganz allgemein damit zu tun, dass die Nachfrage derzeit größer ist als das Angebot. Hat man vor einem Jahr für z. B. 16 GB DDR4-RAM noch so 70, 80 EUR bezahlt, so liegt der Preis dafür momentan bei ca. min. rund 120 EUR – und die Preise steigen weiter. Ein Ende ist derzeit auch nicht abzusehen, obwohl Marktanalysten behaupten, dass spätestens im 4. Quartal 2017 das Ende der Preissteigerung erreicht sein soll. Aber in dem Wort "Analyst" steckt ja schon "Anal" drin und das weiß man auch gleich, wie man solche Aussagen/Expertisen bewerten sollte bzw. wo man sich sowas hinstecken kann, na ja. Mein Tipp daher an dieser Stelle: Wer unbedingt zeitnah seinen RAM aufrüstungen oder auf eine SSD umsteigen will/muss, der sollte das jetzt tun. "Billiger" wird’s in den kommenden Monaten wohl nicht, sondern eher noch teurer.

Um jetzt zum Schluss zu kommen: Wer dazu bereit ist, für eine neue CPU nebst Mainbord ein paar hundert Euro zu investieren, der sollte in diesen Tagen vielleicht noch ein wenig warten, denn der Markt gerät aufgrund der vor wenigen Wochen neu erschienenen AMD Ryzen-CPUs (R5 und R7) und insbesondere der kommenden R9- bzw. i9-Serie derzeit deutlich in Bewegung, so wie schon seit relativ langer Zeit nicht mehr. Dabei bleibt natürlich, wie schon weiter oben erwähnt, abzuwarten, wie sich diese neuen CPUs bei der Videobearbeitung unter Vdl/Pro X schlagen werden, ob und wie diese von Magix - wenn überhaupt - unterstützt werden und inwieweit das was bringt. Es kommen jedenfalls spannende Zeiten auf uns zu.

Ehemaliger User schrieb am 16.05.2017 um 05:36 Uhr

Und noch ein Posting von mir in Bezug dessen, ob sich ein Umstieg/eine Aufrüstung von einem i7 6700K auf den i7 7700K lohnt, denn auch dazu hat mich eine PN erreicht:

Eine m. E. klare Antwort lautet NEIN – zumindest unter Betrachtung/Berücksichtigung des Preis-/Leistungsverhältnisses – und das trifft auch auf jeweils vergleichbare "leistungsschwächere" CPUs der i5- und i3-Serie in Bezug auf die z. B. Skylake- und Kaby Lake-Architektur zu, also i3-7xxx/i3-6xxx, i5-6xxx/i5-7xxx. Mit dem "Umstieg" von Skylake auf die aktuelle Kaby Lake-Reihe ist die Prozessor-/Rechenleistung "durch die Bank weg" und in der Gesamtheit betrachtet seitens Intel um jeweils gerade einmal rund 10% gestiegen bzw. verbessert worden. Und diese Steigerung beruht im Wesentlichen lediglich auf einer Erhöhung der jeweiligen Taktrate, zumindest so grob. Ob dies eine in Bezug auf den i7 7700K (vom 6700K kommend) Investiton von rund 350 EUR rechtfertigt, das möge bitte jeder für sich selbst entscheiden, wobei man den dann "alten" i7 6700K derzeit sicher noch für mehr oder weniger knapp 300 EUR auf dem Gebrauchtmarkt verkaufen kann.

Der einzige Vorteil des i7 7700K gegenüber dem i7 6700K liegt in seiner relativ etwas besseren Möglichkeit der Übertaktung. Der 6700K mit einem Basistakt von 4,0 GHz und einem Turbo von 4,2 GHz lässt sich i. d. R. gut bis 4,4 - 4,5 GHz übertakten, ohne dass es dafür eines erheblichen Aufwands in Form einer mehr oder weniger extrem hochwertigen Luft- oder gar Wasserkühlung bedarf. Da reicht schon ein CPU-Kühler in der 30-40 EUR-Preisklasse. Die Verwendung des sogenannten Boxed-Lüfters scheidet bei OC eh grundsätzlich aus. Wer einen "guten" 6700K erwischt hat, der schafft auch stabile 4,6 oder sogar 4,7 GHz mit einer dann aber aufgrund der deutlich höheren Temperaturen doch schon erforderlichen, erheblich besseren CPU- und Gehäusekühlung, guter WLP und noch moderaten CPU-Kernspannungen (Vcore) unter 1,4V. Diesbezüglich zeigt sich der 7700K aber wesentlich freundlicher. Der 7700K hat einen Basistakt von 4,2 GHz bei einem Turbo von 4,5 GHz und lässt sich mit moderatem Kühlungsaufwand und einem entspannten Vcore deutlich unter 1,4V gewöhnlich locker auf min. 4,8 GHz übertakten. Gute Exemplare, wenn man im Rahmen der Fertigungstoleranzen ein solches erwischt hat, denn jede CPU ist anders, schaffen es auch auf bis zu 5,0 - 5,1 GHz bei max. 1,4Vcore, dann aber bitte auch mit einer hochwertigen Luft- oder besser noch Wasserkühlung. Wer also – in Bezug auf den Alltagsgebrauch – "extremes" OC betreiben will und diesen Leistungsgewinn auch häufig benötigt/abruft, für den lohnt sich der Umstieg auf einen 7700K gewiss. Ansonsten aber – und das dürfte bestimmt auf 80-90% aller 6700K-Besitzer zutreffen – ist ein Umstieg/eine Umrüstung nicht wirklich lohnenswert.

Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich an dieser Stelle wiederhole: Wer seine CPU, den RAM, das Bord usw. übertakten will, egal ob Intel oder AMD, der braucht dafür unbedingt als Basis auch eine entsprechende "Rahmenhardware" in Form eines ordentlichen Mainbords, guten Netzteils, vernüftiger Kühlung und Kühlkörper für CPU, Gehäuse, Spannungswandler usw. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass (nicht nur diesbezüglich und insbesondere auch in Bezug auf OC) grundsätzlich die Punkte Mainbord und Netzteil bei vielen Anwendern/Käufern eines PC's eine mehr oder weniger eher untergeordnete Rolle spielen, aber gerade und genau bei diesen Dingen sollte man nicht zu sehr auf das Geld schauen, denn genau dies sind die Komponenten, die einen stabilen, langlebigen und sicheren Betrieb des Gesamtsystems gewährleisten. Von Sonderangeboten (ggfs. im Abverkauf) mal abgesehen: Ein vernünftiges, qualitativ gutes Mainbord im ATX-Format gibt es nicht deutlich unter 100 EUR, ein mATX-Bord nicht unter 60-70 EUR (wer stabiles OC betreiben will, muss hier jeweils nochmal 30, 40-50 EUR drauflegen), ein leises, stabiles und sicheres 400-450W-Netzteil, dass die angegebene Nennleistung unter Last auch wirklich dauerhaft und stabil liefert, nicht unter 40-50 EUR und einen vernünftigen, guten und ebenfalls auch unter Last leisen CPU-Kühler nicht deutlich unter 30 EUR, sofern man kein OC betreiben will natürlich.

Um jetzt (auch hier) zum Schluss zu kommen: Spart bitte nicht zu sehr an den "Basics" Eures Systems. Wer hier (zu) billig kauft, der kauft bekanntlich am Ende zweimal. Investiert lieber in eine gute Basis, die Ihr dann später relativ preiswert und ohne großartigen (Schrauber-)Aufwand auch noch aufrüsten könnt, ohne dabei dann quasi in ein komplett neues System investieren zu müssen. Das fängt schon beim Gehäuse an – so blöd das jetzt klingen mag. Wer nur 20, 30 EUR für ein "Billigcase" investiert, der schneidet sich an den möglicherweise schon rasiermesserscharfen Blechkanten der Innereien die Finger auf und muss, wenn man z. B. nur einen "popeligen" Gehäuselüfter nachrüsten/austauschen will (sofern überhaupt möglich), das ganze Gehäuse bis auf die letzte Schraube zerlegen… wobei… Das Zerlegen ist dabei ja noch die einfachere Aufgabe. Der richtige "Spaß" kommt dann ja erst beim Zusammenschrauben… *lol*. Wenn also unbedingt gespart werden muss, dann lieber/besser bei einer eher kleineren/"langsameren" HDD, SSD (der Geschwindigkeitsunterschied ist bei modernen/aktuellen SATA-Laufwerken in der Praxis eh oftmals von eher geringerer Bedeutung), einem günstigeren DVD-/BluRay-LW (braucht man gewöhnlich eh nicht soooo wahnsinnig oft)… und vielleicht, gerade am Anfang/als "Einsteiger"… eventuell muss es bei nur gelegentlicher Nutzung/Schneiden von Videos auch nicht unbedingt die "High-End-CPU" sein? Reicht statt eines Core i7/Ryzen 7 zunächst einmal vielleicht auch "nur" ein i5/Ryzen 5, den man dann später, falls erforderlich, ganz einfach austauschen kann? Wenn ich kein "(Hardcore-)Gamer" bin (auf einem 4K-Monitor), brauche ich dann wirklich eine Grafikkarte in Form einer Nvidia GTX 1060/1070/1080(ti) oder AMD RX 480 für viele hundert Euro - oder reicht mir zunächst nicht auch locker eine "popelige" GTX 1050(ti)/RX 460 für gut 100 EUR, die auch Videos in 4K locker darstellt?

So, jetzt ist aber wirklich Schluss. Und an dieser Stelle verweise ich nochmals darauf: Investiert, wenn Ihr aufs Geld achten müsst, zunächst lieber in eine gute, zukunftsträchtige Systembasis (Gehäuse (Kühlung), Mainbord und Netzteil), was Ihr dann später auf- und umrüsten könnt. Und wenn Ihr OC betreiben wollt, dann gilt dieser Grundsatz umso mehr.

Ehemaliger User schrieb am 18.05.2017 um 04:53 Uhr

Hallo Gemeinde,

ich hatte heute Abend bzw. diese Nacht die Möglichkeit, den Leistungsunterschied zwischen der Quick Sync-Performance der Intel HD Grafics 530 (in einem i7 6700K) und der HD Grafics 630 (in einem i7 7700K) zu testen. Tja, was soll ich sagen? Der Unterschied ist – bei identischen CPU-Taktraten – quasi Null und beläuft sich wohl nur auf kleine Messtoleranzen. Ich habe beide CPUs auf einer fest eingestellten Taktrate von 4,6 GHz (in beiden Fällen also mehr (i7 6700K) oder weniger (i7 7700K) "leichtes" OC) laufen lassen. Beim Rendern/Encodieren unter der aktuellen Version von Vdl ist dabei kein Unterschied festzustellen. Beide CPUs haben den 15-minütigen Testfilm bei jeweils 5 Durchläufen im Mittel in nahezu der exakt gleichen Zeit gerendert. Das lässt m. E. die Vermutung zu, dass Intel bei der aktuellen i7 7700(K)-CPU lediglich nur den Namen von HD Grafics 530 auf 630 geändert hat, aber keinerlei technische Updates vorgenommen wurden. Dies bestätigen u. a. inzwischen auch diverse andere Benchmarks, die bei YT zu sehen sind.

Dieses Ergebnis fundiert daher meine Vermutung, dass sich ein Umstieg in Angesicht des Preis-/Leistungsvehältnisses von einem i7 6700(K) auf einen i7 7700(K) in der Praxis nicht wirklich lohnt.

In den nächsten Tagen werde ich auch nochmal den gleichen Test auf einem Pentium G4560 (Kaby Lake) durchführen, denn von dieser CPU für gerade einmal knapp 60 EUR, die quasi fast die gleiche Leistung bietet wie ein rund doppelt so teurer i3 7100, bin ich einfach nur begeistert, auch wenn sie natürlich nicht mit einem höherwertigen (und erheblich teureren) i5 oder gar i7 zu vergleichen ist, aber "schaun mer mal". Ich werde jedenfalls weiter berichten.

JK-Video schrieb am 18.05.2017 um 12:09 Uhr

Hallo Jürgen,

ich finde es toll, dass Du das Thema Hardware so ausführlich behandelst. Es findet bestimmt viel Interessenten.

Nun hast Du Vergleichsmessungen zwischen Prozessoren gemacht und möchtest noch weitere machen. Dabei frage ich mich, wie gut ist mein System. Schön, wenn Du einen Faktor = Renderzeit/Testfilzeit benennen könntest. Mir ist dabei schon klar, dass das kein absuluter Vergleichswert ist weil es noch viele andere Einflüsse gibt, aber ein Anhaltswert.

Ich erreiche mit meiner CPU i7-3770 3,4 GHz einen Faktor von 0,9 bis 1,2.

Ehemaliger User schrieb am 20.05.2017 um 00:35 Uhr

Hallo (u. a. an @JK-Video) Gemeinde,

so, ich habe inzwischen den Render-/Encodier-Performancetest zwischen dem Pentium G4560 (Kaby Lake) und dem i7 6700K mit OC auf 4,6 GHz feststellen können. Und ich kann an dieser Stelle schon eines verraten: Das Ergebnis wird so manchen hier sicher überraschen.

Aber der Reihe nach: Ausgangsmaterial war ein zusammengeschnittener Film im Aufnahmeformat AVCHD 1080p. Geschnitten wurde der Film ebenfalls in 1080p, wobei bei rund 90% der Sequenzen auch die Bildstabilisierung proDAD Mercalli V2 als einziger und auch rechenintensiver Effekt zum Einsatz kam, damit während des Renderns nicht nur die iGPU, sondern auch die CPU zu jeweils im Mittel rund 95% ausgelastet wurde. Die Gesamtfilmlänge betrug 18:04 Minuten.

Zunächst habe ich den Film 5x auf meinem Rechner (siehe Signatur) encodieren lassen. Einstellungen bei Vdl siehe Bilder:

Die durchschnittliche Zeit dafür betrug rund 19:40 Minuten, was einem Verhältnis von ca. 1 : 1,1 entspricht. Dann habe ich den gleichen Test unter den exakt den selben Bedingungen und Einstellungen auf dem "400 EUR-Low-Budget-Gaming-PC" für meinen Sohn durchgeführt, den ich gerade zusammenschraube bzw. habe:

  • Mainboard: Asus H170 Pro
  • CPU: Pentium G4560 (Kaby Lake)
  • RAM: 8 GB DDR4 2133 (2x4 im Dual-Channel-Modus)
  • GraKa: Nvidia GeForce GTX 1050 OC mit 2GB VRAM GDDR5 (obwohl eine dedizierte GraKa für Vdl ja bekanntlich in Anbetracht der Leistungsfähigkeit der aktuellen Intel HD Grafics für diesen Verwendungszweck mehr oder weniger komplett überflüssig ist)
  • HDD: 1 TB Seagate Barracuda SATA 6Gbit
  • Netzteil: be quiet! System Power 8 400W
  • Betriebssystem: Win 10 x64 V1703 (Redstone 2), alle HW-Treiber vom jeweiligen Hersteller installiert

Nach ebenfalls 5 Durchläufen auf diesem Rechner betrug die durchschnittliche Renderzeit 26:20 Minuten, was einem Verhältnis von ca. 1 : 1,45 entspricht und einen Unterschied in der Encodierzeit von gut 30% darstellt. So, und jetzt das erste "Aha-Erlebnis": Der i7 6700K lief auf allen Kernen während des Tests auf 4,6 GHz, der Pentium G4560 auf 3,5 GHz. Dieser Unterschied von 1,1 GHz beträgt damit ebenfalls rund/gut 30%. Na, fällt jemandem schon was auf?

An dieser Stelle mal ein wenig zur CPU-Technik: Der G4560 besitzt 2 physische und 2 logische CPU-Kerne ("Threads"), kann also mit ("emulierten") 4 Kernen rechnen – und das macht er beim Rendern unter Vdl auch ganz prima. Der i7 6700K besitzt 4 physische Kerne und 4 Threads, kann also mit insgesamt 8 Kernen rechnen, aber davon macht Vdl offenbar keinerlei Gebrauch, denn sonst müsste der prozentuale Unterschied in der Renderzeit zum G4560 mehr oder weniger deutlich größer ausfallen.

Um diese These/Theorie zu bestätigen, habe ich dann den gleichen Film nochmals auf dem i7 bei ebenfalls nur noch 3,5 GHz auf allen Kernen rendern lassen (also auf der Taktrate des G4560) – und jetzt dürft Ihr 3x raten, wie lange die Renderzeit betrug. Na? Genau, nämlich dann jetzt ebenfalls knapp 26 Minuten, nämlich ca. 25:50 Minuten, also gerade einmal ca. 30 Sekunden weniger. Auch im sogenannten "Workflow", also der Bearbeitung des Films in Bezug auf den Schnitt, versehen mit Effekten usw. konnte ich nur einen gaaanz minimalen, aber keineswegs deutlichen oder gar dramatischen Unterschied feststellen. Auf beiden CPUs lassen sich Filme in FullHD 1080i/p absolut flüssig bearbeiten – und dabei liegt der Preisunterschied zwischen diesen beiden CPUs bei über 250 bis knapp 300 EUR: Der G4560 kostet gerade einmal knapp 60 EUR, der 6700K rund 330 EUR und der nur wenig schnellere, aktuelle 7700K gar 350 EUR. Würde Intel noch eine "K"-Version des G4560 auf den Markt bringen, also eine Variante, die sich auch ganz einfach über den BCLK-Multiplikator im BIOS/UEFI auf vielleicht dann 3,9 oder gar 4,0 GHz übertakten ließe, dann könn(t)en sämtliche teureren CPUs der Skylake- und Kaby Lake-Serie  in Bezug auf die Nutzung von Vdl - und damit auf das Preis-/Leistungsverhältnis - einpacken.

BTW: Eine Übertaktung "durch die Hintertür" des G4560 habe ich ebenfalls vorgenommen, indem ich den Basistakt ("Baseclock" (BCLK)) von 100 auf 105 MHz erhöht habe (mehr habe ich mich nicht getraut, weil damit das gesamte Mainboard/System übertaktet wird), was also einer auch CPU-Übertaktung von 5% entspricht – und auch diese Übertaktung merkt man dann im Renderergebnis, denn die Renderzeit des o. g. Films sank damit von 26:20 Minuten auf 25:10 Minuten.

Was also ist (zumindest meine persönliche und vorläufige) Quintessenz daraus? Magix setzt bei der Nutzung der Intel iGPU, sofern die verwendete CPU damit ausgerüstet ist, ausschließlich auf die Taktfrequenz bzw. eine hohe Taktrate. Dabei werden wohl mehr als 4 CPU-Kerne, ob nur physisch oder physisch und logisch, anscheinend nicht unterstützt. Somit ist augenscheinlich auch der Einsatz einer Intel-CPU der X-Serie mit 6, 8, 10 oder mehr Kernen, die ja bekanntlich keine iGPU besitzen und damit auch Quick Sync nicht unterstützen, offenbar mehr als nur maximal zum Fenster rausgeworfenes Geld, auch wenn das jetzt vielleicht auf ein etwas "sportliches" Niveau runtergebrochen sein mag. Diese CPUs sind dann nämlich zumindest für das Rendern/Encodieren viel zu "oversized" – Und eine dedizierte GPU in Form einer AMD- oder Nvidia-GraKa, egal mit welchem Chipsatz und welcher Preisklasse, wird eh nicht unterstützt.

Und in diesem Zusammenhang muss m. E. einfach auch folgende Frage erlaubt sein: Hier im Forum wird als Anhaltspunkt für eine erste Kaufberatung oftmals gerne die Firma Winner Dresden genannt, denn Winner Dresden verkauft nach eigener Aussage derzeit zwei Komplettsysteme, die für die Bearbeitung in/mit Vdl/Video Pro X unter FullHD bzw. 4K/UHD bestens geeignet sein sollen. Und ja, auch ich habe diese Systeme bisher als zumindest groben Anhalt empfohlen, auch wenn sie mir aus meiner Sicht in Angesicht des gesamten Preis-/Leistungsvehältnisses stets etwas überteuert erschienen. Nach meinen Erfahrungen und jetzt duchgeführten Tests ist das einfach nur kompletter Blödsinn und "einem-dem-Kunden-das-Geld-aus-der-Tasche-ziehen-wollen". Selbst ein guter, aber nicht zu billiger Budget-PC für vielleicht 400-500 EUR plus ggfs. Monitor und Maus/Tastatur ist für die Bearbeitung in FullHD völlig ausreichend. Beim Workflow gibt es keinen nennenswerten Unterschied zu Systemen, die 1.000 EUR und mehr teurer sind. Und ja, ich gebe es an dieser Stelle zu: Meine Kaufberatung im ersten Posting dieses Threads muss ich damit jetzt in gewisser Weise revidieren – mea culpa. Der aktuelle Pentium G4560 stellt für mich quasi einen "Preis-/Leistungs-Überflieger" dar und auch "nur" 8 GB RAM (wobei DDR4-Speicher derzeit ohnehin sehr teuer ist) scheinen für eine flüssige Bearbeitung völlig ausreichend zu sein. Etwas anders mag es (vielleicht) im Bereich der Bearbeitung von 4K/UHD aussehen, aber da fehlen mir die Erfahrungen, weil ich das derzeit nicht brauche und daher auch für mich (noch) uninteressant ist. In 2, 3 Jahren sieht das vielleicht anders aus.

In Anbetracht dieser Tatsache(n) kann ich es durchaus verstehen, dass viele Neueinsteiger/Neuanwender von Vdl/Pro X von der HW-Unterstützung komplett enttäuscht sind – und das nach diesem Ergebnis m. E. auch völlig zu Recht. Aber dieses Problem hat Magix ja ohnehin schon seit eh und je. Nichtsdestotrotz sollte sich Magix m. E. dieses Problems dringend annehmen… Obwohl… Wirbt Magix in der aktuellen Version von Pro X nicht damit, dass die Geschwindigkeit um den Faktor 3-5 gesteigert wurde - wo auch immer? Irgendwie habe ich da noch was im Gedächtnis. Wer hier exaktere Angaben machen kann, möge das bitte posten, danke.

Wie dem auch sei und um jetzt zum Schluss zu kommen: Wer bei der Auf-/Umrüstung seines Systems oder auch beim Neukauf auf mehr oder weniger jeden Euro achten muss/will, dem sei als CPU der aktuelle Pentium G4560 für gerade einmal knapp 60 EUR wirklich wärmstens ans Herz gelegt. Im Workflow bzw. der alltäglichen Praxis merkt man keinen deutlich spürbaren Unterschied zu einem i7 6700(K) bzw. i7 7700(K) und im Vergleich zu einem i5 dürfte dieser Unterschied nochmals geringer sein, von einem i3 der aktuellen Kaby Lake-Serie mal ganz zu schweigen. Lediglich beim Rendern/Encodieren wird der Unterschied zu einer deutlich höher getakteten CPU merklich spürbar, sofern das für einen selbst wichtig ist. Wie gesagt: der G4560 kostet gerade einmal knapp 60 EUR und wer in Bezug auf Vdl/Pro X so 30-35% mehr Leistung wünscht (und das auch nur stellenweise), der muss preislich über 300% mehr in die CPU investieren. Ob sich das lohnt, dass muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Sollte ich naher Zukunft mal die Gelegenheit haben, eine Intel-CPU der X-Version unter Vdl testen zu können, so werde ich diesen Thread natürlich entsprechend aktualisieren. Vielleicht nutzt ja jemand hier im Formum eine solche CPU und kann darüber berichten? Auch würde es mich mal interessieren, wie sich die aktuelle AMD-Ryzen-Serie unter Vdl/Pro X verhält, insbesondere der R7 1700X und 1800X.

In diesem Sinne…

Jürgen

 

Ehemaliger User schrieb am 27.05.2017 um 05:49 Uhr

So, spätestens an Pfingsten gibt es mit meinem Nachbarn ein "Magix-Video-deluxe-2017-Render-Battle" eines rund 45-minütigen und mit zu rund 90% mit proDAD Mercalli V2 versehenen FHD-Videos in der aktuellen Version zwischen meinem PC (siehe Signatur) und einem AMD Ryzen R5 1600X (6-Kerner mit 12 Threads) mit OC auf 4,2 GHz, 280mm-Wasserkühlung und einer Radeon RX 470, Mainboard MSI X370 SLI PLUS, 16 GB DDR4 3200 und 512 GB SSD. Auf das Ergebnis (mit und ohne HW-Unterstützung, Rendern mit und ohne auf GPU usw. und sofern möglich) bin ich selbst schon gespannt und werde dann entsprechend berichten.

Ehemaliger User schrieb am 29.05.2017 um 00:17 Uhr

Hallo Gemeinde,

wie nicht nur ich, sonderm vielleicht auch Ihr schon festgestellt habt, wurde dieser Thread wieder in das "normale" Forum verschoben. Wer das warum veranlasst hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis, denn ich wurde darüber nicht informiert. Das wäre m. E. zumindest höflich gewesen, aber so Tugenden wie Höflichkeit, Anstand und respektvoller Umgang miteinander spielen in unserer Gesellschaft ja eh eine leider immer geringere Rolle - was sich hier widergespiegelt hat... na ja. Auch bin ich mir keiner Schuld bewusst, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe, denn gerade die Tatsache, dass dieser Thread in den Bereich "Wichtige Themen" aufgenommen wurde und ein großes, positives Echo fand, hat mich auch dazu motiviert, dieses Thema intensiv zu pflegen und auch einige Stunden Tipparbeit darin zu investieren.

Da dieser Thread aber nun ganz automatisch in wenigen Tagen in den Versenkungen dieses Forums verschwunden sein wird und das Thema seitens der/des Mods/Admins inzwischen wohl auch als uninteressant eingestuft wird, werde ich diesen Thread ab sofort nicht mehr weiter pflegen und fortführen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Mitgliedern, die diesen Thread als hilfreich empfunden und mich durch ihre Kommentare und "Danke" auch moralisch unterstützt und motiviert haben. Wenn Ihr auch in Zukunft HW-Fragen haben solltet: Ich bin raus, sorry. Und ich gehe auch davon aus, dass dieses Posting vermutlich zeitnah und kommentarlos gelöscht werden wird.

In diesem Sinne: Machts gut und viele Grüße,

Jürgen