Bearbeiten von Sprache in Samplitude Music Studio 17

Samariter schrieb am 28.09.2010 um 21:25 Uhr

Wir brauchen das Programm in erster Linie für die Aufnahme von Sprechtexten, zu denen in weiterer Folge Musik dazugemixt wird.

Das heisst, dass zuerst die Stimme aufgenommen und auch im Vorfeld bearbeitet wird, bevor im Hintergrund die Musikpassagen dazugelegt werden.

 

Bei diesen Textpassagen taucht meist das Problem auf, dass das "S" ziemlich scharf kommt.

Wie schafft man es am besten, diese Schärfe zu mildern ohne gleich auf zuviel Höhen verzichten zu müssen?

 

Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen von Euch etwas dazu ein . . . . .

 

LG

der Samariter

Kommentare

kkutte schrieb am 29.09.2010 um 08:29 Uhr

Was habt Ihr denn für ein Mikro? Ein halbwegs vernünftiges Mikro solltet ihr dafür schon benutzen, dann noch einen Pop Blocker davor dann klappt das auch besser. schaut mal auf die THOMANN Seite dort gibt es günstige komplett Angebote. Spätere Bearbeitung geht natürlich immer auf Kosten der Qualität. Zischen bekommt man halt nur über Reduzierung der Höhen einigermassen weg.

gruß

Musikmaschine schrieb am 29.09.2010 um 09:46 Uhr

Hi,

 

Ein paar Informationen zu deinem Mikro inkl. Signalkette wären wirklich hilfreich. S-Laute nur mit einem EQ zu eliminieren wird ziemlich schwierig.

Wie du erkannt hast, wird sehr viel von der Gesamtbrilliance weggenommen.

 

Eine Möglichkeit nur mit einem EQ zu arbeiten ist aber ein sogenanntes FFT-Filter. Hier hat man eine sehr große Anzahl an fixen Frequenzbändern, mit denen man sehr enge EQ-Einschnitte bewerkstelligen kann um die Frequens des "Zischens" abzusenken.

Somit kann man in einem Mix, wenn die S-Laute nicht zu extrem sind, oftmals das Problem schon lösen.

Ohne andere Sounds als die Sprache hört man aber unter Umständen trotzdem, dass da etwas nicht so ist, wie es sein soll.

 

Glücklicherweise bist du aber nicht der einzige Mensch auf der Welt mit dieser Problematik und deshalb gibt es auch spezialisierte Werkzeuge: der De-Esser.

 

Dies ist, einfach beschrieben, eine Mischung aus einem EQ und einem Kompressor. Darüber, wie ein solcher genau arbeitet, findest du genug Infos im Netz.

Hiermit bekommst du die besten Ergebnisse.

Es gibt eine Vielzahl an Plugins von kostenlos bis sehr teuer.

 

In folgendem Link findest du eine kleine, aber sehr feine kostenlose Plugin-Suite, die unter anderem auch einen DE-Esser (Spitfish) enthält, der super simpel zu nutzen ist und dabei sehr gute Ergebnisse liefert. Die Plugs sind zwar schon ein bisschen was älter, was ihnen aber keinen Abbruch tut:

 

http://www.digitalfishphones.com/main.php?item=2&subItem=5

 

 

Das dient jetzt aber nur der Nachbearbeitung. Deswegen schreib mal ein bisschen was zu deiner Signalkette und dann schauen wir weiter, wie wir bei dir schon ein gutes Signal in den Rechner bekommen, denn bedenke den alten und niemals sterbenden Spruch des Recordings:

 

"Garbage in, Garbage out"   ;)

 

Hoffe geholfen zu haben,

 

die Musikmaschine

 

Samariter schrieb am 04.10.2010 um 18:47 Uhr

Vielen Dank für Eure Antworten und Tipps.

 

Hier noch ein paar Eckdaten:

Mkirophon: t.bone SC 400 mit Pop-Blocker

Zusatz-Hardware: Edirol USB Audio Capture

 

Natürlich wären wir froh, wenn wir auf die Nachbearbeitung in dem Ausmass verzichten könnten und schon ein feines Signal auf den Rechner bekommen könnten.

 

Ich schau mir jetzt mal den De-Esser aber trotzdem an ;-)

 

LG

Samariter schrieb am 08.10.2010 um 21:33 Uhr

. . . . und weil ich gerade dabei sitze . . . . . ich schaffe kein Monitoring über Kopfhörer . . . . . *grmbl*

Musikmaschine schrieb am 12.10.2010 um 18:23 Uhr

Hi Samariter,

 

mich hatte es leider vollkommen flach gelegt, deswege antworte ich dir erst jetzt.

 

Leider gilt auch hier wieder der Satz: wer billig kauft, kauft zweimal.

 

Wenn man das nicht möchte, dann kann man halt nur versuchen aus dem Bestehenden das bestmögliche raus zu holen, was aber in vielen Fällen trotzdem nicht den Ansprüchen oder Zielen entspricht. Das ist leider bei Technik und gerade im untersten bis unterem Preissegment so.

 

Natürlich ist dein Mikro besser als ein dynamisches 20-€-Plastikteil und deine Soundkarte frisst jede Onboard-Karte in Sachen Klang und Treibern, doch ändert sich dadurch nichts an der Tatsache, dass das untere Ende der Fahnenstange viel viel näher zu erreichen ist als das Obere ;)

 

Man sollte sich ab und zu bewusst machen, dass das eigene Ohr "verwöhnt" ist. Durch TV, Musik, prof. Hörbücher etc. ist man an einen bestimmten Klang von Stimmen/Sounds gewöhnt, ohne dass jetzt hier im detail psychoakustisch ausklamüsern zu wollen, doch ist man dadurch an genau dem Punkt, wo es dann zu Hause schwierig wird.

 

Man hat weder das Budget, noch die Technik und vor allem nicht das Know How, will aber trotzdem den Klang der "Großen".

 

Das beisst sich leider/zum Glück extrem und man ist beim nächsten Punkt:

 

Was will ich erreichen, wo ist mein Ziel und wieviel bin ich bereit dafür an Zeit, Geld und Lernbereitschaft zu investieren.

 

Wenn man sich diese Fragen beantwortet, kann man versuchen sich aus der Essenz der Antworten sein Ziel zu definieren und demntsprechend versuchen das bestmögliche umzusetzen.

 

Leider gibt es aber auch hier einen Treshold (Schwellwert), denn man braucht schon ein gewisses Minimum um überhaupt den Punkt des qualitativ Guten (objektiv betrachtet, also dass, was die unbedarfte Mehrheit für gut befinden würde und ihr nicht auf den ersten Blick auffallen würde, dass die Produktion nicht zu 100 % super High End ist, wenn du verstehst, was ich meine?!) zu erreichen und da bist du imho leider mit deinem vorhandenen Equipment schon raus.

 

Natürlich wirst du deine Ergebnisse bei guter Aufnahmetechnik, also wie deine Stimme in den Rechner wandert, durch anschliessend gezielte Bearbeitung und einem netten "Mastering"-Finish verbessern können, aber ich befürchte leider, dass du auch dann nicht zu wirklich guten Ergebnissen kommen wirst. Zumindest nicht objektiv betrachtet (s.o.).

 

Ergo: Besser: ja, viel besser: unwahrscheinlich, richtig gut: nein.

 

Selbst hinter solch kleinen Geschichten steckt viel mehr, als man denken würde und ich könnte hier jetzt noch Stundenlang ausführen, warum dass so ist und was man dagegen machen kann, aber es ist einfach so, wie es ist.

 

Aber vielleicht reicht für das Ziel was du vor Augen/Ohren hast ja scon eine gewisse Verbesserung aus und du bist zufrieden und darauf kommt es ja letztendlich an. Sollten aber deine Ansprüche höher sein, so wirst du um das Anlegen eines gewissen Wissens und das Auslegen eines gewissen Budgets nicht herum kommen.

 

Ich hoffe ich habe dich nicht desillusioniert, aber man muss den Weg kennen um das Ziel zu erreichen. Abgedroschen, aber wahr :)

 

Wenn du Fragen hast, dann frag einfach.

 

 

 

LG, die Musikmaschine

Samariter schrieb am 16.10.2010 um 15:39 Uhr

Danke für Deine ausführlichen Zeilen. Hoffe, Du hast Dich einigermassen wieder gefangen ;-)

 

Fact ist, dass ich mit wesentlich "schlechteren" Mics schon besseres hinbekommen habe. Und schlimm ist, wenn ich die Ausrüstung verbessere, dass das Ergebnis nicht proportional besser wird.

Wie auch immer - mit dem de-esser vom fish-fillet geht's recht gut.

Mein Problem zur Zeit ist jetzt: ich bekomm kein Monitoring zustande. Das Signal geht zwar in den PC, aber ich kann's nicht hörbar machen ;-(

Mein hörbares Signal endet am Edirol, an dem ich einen Kopfhörer anschliessen kann. Ist aber irgendwie witzlos, weil ich ja am PC die Stimme dementsprechend modifizieren möchte . . . . .

 

Ich hab' mir gedacht, vielleicht fällt Dir etwas G'scheites dazu ein?

Samariter schrieb am 22.10.2010 um 19:19 Uhr

Keiner  von Euch eine Idee zwecks Monitoring?

Wir haben's zwar geschafft, ein Signal auf den Kopfhörer zu bekommen - aber nur auf einem Kanal mit einer fürchterlichen Verzögerung - und so kann man nicht arbeiten!