Austausch AMD RX 480 gegen RTX 2060: Bringt das Vorteile beim Rendern?

Don1977 schrieb am 18.01.2019 um 09:25 Uhr

Hallo liebe Community,

für meine bisherigen Renderings in Video Pro X verwende ich meinen Intel i7 8700k mit AMD-RX-480-Grafikkarte, was bei 1-minütigen 4k30p-Filmen nicht selten zu 30 Minuten reiner Render-Zeit beim Hevc-Format führt.

Nun glaube ich irgendwo gelesen zu haben, dass Video Pro X lediglich die Verwendung von Nvidia Grafikkarten unterstützt.

Nun zu meinen Fragen:

1. Werden die neuen RTX 2060-Grafikkarten auch unterstützt, oder sollte man besser zu einer GTX1070 Ti greifen??

2. Wie viel Zeit spart man sich in der Praxis durch die Verwendung einer solchen Grafikkarte in etwa? Reden wir hier von 5% oder ist der oben beschriebene Film dann schon in 10 Minuten fertig??

3. Auf welche Bereich des Programms wirkt sich die Verwendung einer unterstützten Grafikkarte besonders aus? Nur auf das Rendern oder auch auf den Import bzw den eigentlichen Videoschnitt samt Vorschau??

 

Vielen Dank schon mal vorab!

Beste Grüße

 

Kommentare

newpapa schrieb am 18.01.2019 um 12:56 Uhr

Hallo,

was über HEVC-Encoding zu lesen ist, kann ich nicht einordnen.

Mein Test: HEVC-Export 3840x2160 25p , Einstellung ausgewogen. Material 3840x2160 25p (aus HD generiert), Projekt eine Minute Filmzeit, Kreuzblenden, alle Objekte mit einem Effekt belegt.

Zeiten:

Ohne Hardwarebeschleunigung 9 Min / mit Hardwarebeschleunigung auf GTX 970 2:10 min / mit Hardwarebeschleunigung interne Intel-Grafik HD530 2:20 min

Die MAGIX-Veröffentlichung habe ich bisher so verstanden, dass die Beschleunigung bei HEVC nur mit einer neueren NVIDIA Grafikkarte funktioniert (Empfehlung GTX 1050). Jedenfalls ist das bei mir auch ohne diese Bedingung möglich. Evtl. ist ja eine neue NVIDIA noch schneller. Für mich jedenfalls kein Grund, eine teurere Grafikkarte zu kaufen.

@Don1977

Bei mir greift das H.265-Encoding auf die Grafikkarte zu. Deaktiviere ich die, wird die Intel-Grafikeinheit für die Hardwarebeschleunigung verwendet. H.264-Encoding hingegen funktioniert mit Hardwarebeschleunigung nur mit der Intel-Grafik. Kannst ja mal testen, ob bei dir die Intel-Grafik ebenfalls das HEVC(H.265)-Encoding hardwarebeschleunigt.

Ehemaliger User schrieb am 19.01.2019 um 14:09 Uhr

Und es gilt zu bedenken: der HEVC - Codec kann nicht alles exportieren. Beispielsweise kein 5.1 Surround - ton.

Wer den will, kommt nicht in den Genuss des schnelleren Renderns

Don1977 schrieb am 21.01.2019 um 09:54 Uhr

Vielen Dank schon mal für die Antworten!

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bringt die Hardwarebeschleunigung schon etwas an Zeitersparnis.

Wäre das bei mir auch der Fall, wenn eine RX 480 verbaut ist und ich dann die Hardware-Beschleunigung trotzdem aktiviere oder wird die RX 480 dann als "nicht geeignet" erkannt und das Programm rendert den Film ohne die Grafik-Einheit des i7-8700K-Chips (trotz aktivierter Hardwarebeschleunigung)??

Muss ich das Programm ggf. in den Einstellungen anweisen, nicht auf die AMD-Grafikkarte zuzugreifen?

newpapa schrieb am 21.01.2019 um 12:03 Uhr

Hallo,

gehe davon aus, dass Du den Standard-Encoder verwendest. Der greift bei Hardwarebeschleunigung auf die Intel-Grafik zu. Das Problem liegt woanders: Wenn du die Intelgrafik aktivierst, musst du wahrscheinlich auch einen Monitor an der Intel-Grafik angeschlossen haben,sonst ist die Grafikeinheit evtl. nicht aktiv. Ich habe das so gelöst, dass ich den zweiten Eingang meines Monitors an der Intelgrafik angeschlossen habe.

Don1977 schrieb am 22.01.2019 um 10:58 Uhr

Und das funktioniert?? Wäre ja grundsätzlich leicht möglich, ein zweites Kabel an der On-Board-Grafik und am Monitor anzuschließen. Ziehst Du dann Dein Kabel von der normalen Grafikkarte ab, um mit der On-Board-Grafikkarte zu rendern??

newpapa schrieb am 22.01.2019 um 11:12 Uhr

Hallo,

nein, bleibt alles in Betrieb. Außerdem wäre es - je nach den Örtlichkeiten - evtl. bequemer, die Grarfikkarte im Gerätemanager zu deaktivieren.

Bei mir ist es so organisiert: Monitor 1 (Hauptbildschirm) an der GTX, Monitor 2 an der GTX und an der Intel-Grafik. Die beiden Sichten GTX / Intel sind am Monitor durch Umschalten zu erreichen.

Don1977 schrieb am 22.01.2019 um 12:45 Uhr

Ok, das bekomme ich problemlos hin. Werde ich bei Gelegenheit (vielleicht heute Abend) mal ausprobieren. Wäre ja wirklich klasse, wenn ich damit auch nur ein paar Minuten an Zeit gewinnen würde.

Danke nochmal an alle!

Werde berichten, wie und ob es bei mir funktioniert hat.

Don1977 schrieb am 24.01.2019 um 09:53 Uhr

Ich habe es jetzt gestern mal ausprobiert und bin jetzt völlig verwirrt:

Gerendert habe ich einen 21,5 sek-FLog-Clip in 4k30p, Kontrast erhöht, Schäfe und Farbe erhöht, natürlich ein entsprechendes LUT drüber gelegt sowie ein- und ausgeblendet. Ergebnis beim Rendering in Hevc (4k30P) und Qualität "besser":

- ohne Hardwareencoding in der Exportmaske: 13 Min und 20 Sekunden

- mit Hardwareencoding in der Exportmaske: 13 Min und 21 Sekunden

- mit Hardwareencoding und Berechnung auf GPU (AMD RX480): 11 Min 5 Sekunden

Da stellen sich folgende Fragen:

-Warum läuft die Berechnung - trotz meines i7 8700K - so langsam(oder bilde ich mir das ein)??

-Warum machen "mit" und "ohne" Hardwareencoding keinen Unterschied??

-Und warum ist die Berechnung auf der GPU minimal schneller, obwohl ich doch eine AMD RX480 habe(die dürfte doch nicht unterstützt werden)??

@newpapa Trotz paralleler Anbindung des Monitors auch an die normale OnBoard-Grafikeinheit ist es mir nicht gelungen, den Computer dazu zu überreden, ein Signal an meinen Monitor auszugeben. Sobald ich die Grafikkarte abgesteckt habe kam einfach kein Bild mehr. Auch das Umschalten auf den zweiten Anschluss am Monitor blieb ohne Erfolg. Wsa muss ich den tun, damit das funktioniert???

Vielen Dank schon mal!!

 

newpapa schrieb am 24.01.2019 um 11:00 Uhr

Hallo,

dazu gibt es einiges zu sagen:

1. Ob "Hardwareencoding" tatsächlich wirksam ist, wird während des Encodings angezeigt. Die Einstellung in den Programmeinstellungen bzw. die Encodereinstellung ist Voraussetzung, aber keine Garantie ob das wirklich so ist.

2. Videoeffekte auf GPU berechnen ist für bestimmte Effekte wirksam und unabhängig vom Hardwareencoding. Ob das eine Beschleunigung bewirkt ist offen. Hier wurde schon berichtete, dass diese Einstellung eine Verzögerung bewirkt.

3. HEVC-Encoding greift lt. MAGIX auf neuere NVIDIA-Karten zu. Ich habe bei mir nur festgestellt, dass das Encoding hardwarebeschleunigt auch auf der GTX 970 läuft und wenn ich die deaktiviere auch auf der Intel-Grafik. Ob das nur Zufall ist - habe da sonst keinerlei Erfahrung. Um das Hardwareencoding zu testen, solltest Du es zunächst mal testweise mit H.264 probieren.

4. Überprüfe im Gerätemanager, ob die Intel-Grafik aktiv ist. Wenn ja, dann aktualisiere den Treiber. Kann mich dunkel daran erinnern, dass bei der Inbetriebnahme des PCs der Treiber gefehlt hat.

 

frankberger85 schrieb am 24.01.2019 um 11:19 Uhr

Ich versuche mal etwas Klarheit zu schaffen ;-)

- Die UHD630 Grafikeinheit aktueller Intel CPU's wird von uns generell für h264 und h265 unterstützt.
- Bei ganz aktuellen Prozessoren (i9) kann bei einigen, nicht näher genannten, Mainboards die HW-Beschleunigung der iGPU nicht korrekt angesteuert werden. Hier gibt es scheinbar Treiberprobleme die Intel gerade versucht in den Griff zu bekommen. Sollte also mit zukünftigen Treiberupdates wieder laufen. Betrifft im übrigen alle Programme die mit QuickSync beschleunigen.
- Wenn im System eine NVidia Grafik verbaut und aktiv ist, wird die zur HW-Beschleunigung für h265 (HEVC) verwendet. Das funktioniert mit Karten ab GTX 950, beworben wird offiziell ab einer GTX1050, da bestimmte mobile Varianten der Grafikeinheiten (< GTX1050) treiberseitig keine HW-Beschleunigung für h265 (HEVC) bieten.

@Don1977 für den h265 (HEVC) Export sollte Dir eine entsprechende NVidia Karte deutliche Geschwindigkeitsvorteile bringen!

Wenn Probleme mit der Hardwarebeschleunigung bestehen, wendet euch bitte an den Support. Wir optimieren ständig weiter. Daher interessieren uns besonders Randfälle, die wir in der Entwicklung nicht nachstellen können.

Danke für Eure Mithilfe!

- Frank

PS:Bei "brandaktueller" Hardware (Grafik/CPUs/…) kann es zuweilen noch mangelnde Treiberunterstützung geben, das sollte man beim Kauf beachten. Oftmals lohnt es sich tatsächlich die etwas "abgehangenere" Hardware zu verwenden ;-)

newpapa schrieb am 24.01.2019 um 11:30 Uhr

Hallo,

@frankberger85

Danke 👍und ich würde wünschen, dass das "offizielle MAGIX" hier öfters mal Flagge zeigen würde. Wäre für alle Seiten entspannend und hilfreich.

Don1977 schrieb am 24.01.2019 um 13:56 Uhr

Vielen Dank für eure Mithilfe!

@frankberger85 Vielen Dank für die explizite Klarstellung! Zwei kurze Rückfragen ergeben sich aus Deiner Antwort:

Wenn ich mir jetzt eine neue Nvidia RTX 2060 kaufe (soeben erschienen), wird dann meine letzte Version von Video Pro X (Update-Stand 09/2018) mit dieser Grafikkarte für den Hevc-Export auch wirklich umgehen können oder ist der letzte Stand meiner Pro X-Version zu alt für die neue Grafikkarte??

Und habe ich richtig raus gehört, dass ich wegen der recht langen Renderzeit und dem nicht vorhandenem Unterschied zwischen "mit" und "ohne" Hardwareencoding mal den Support konsultieren sollte??

@newpapa

Wie teste ich denn mittels H.264, ob das Hardwareencoding funktioniert und wo ist die Einblendung während des Renderns?? Mir ist da zumindest noch nichts aufgefallen.

Im Geräte-Manager ist nur die AMD-Karte angezeigt und aktiv. Die Intel-Grafik wird mir nicht angezeigt. Habe ein bisschen die Sorge, dass ich gar kein Bild mehr am Monitor erhalte, wenn ich die AMD RX 480 deaktiviere.

newpapa schrieb am 24.01.2019 um 14:36 Uhr

Hallo,

@Don1977

Wenn die Intel-Grafik im Gerätemanger nicht angezeigt wird, ist sie im BIOS nicht aktiviert. Du musst ins BIOS gehen und dort aktivieren. Das ist die allererste Voraussetzung.

Die AMD solltest du natürlich in diesem Zustand nicht deaktivieren.

H.264 kannst du testen, wenn du einen MPEG4-Export wählst und dort ein geeignetes Preset aussuchst. Aber soweit bist du ja noch nicht. Erst die Intelgrafik aktivieren.

Angabe Hardwareencoding

geschi schrieb am 24.01.2019 um 19:10 Uhr

Wenn im System eine NVidia Grafik verbaut und aktiv ist, wird die zur HW-Beschleunigung für h265 (HEVC) verwendet.

Nicht nur NVIDIA, auch ATI, bei mir eine RX550. (habe noch eine GTX 1050, bin ständig am testen, mein zur Zeit bevorzugtes System, INTEL630HD)

Ich denke bei den neuen Systemen, benötigt man keine extra Graka mehr, da liegt der Support schon richtig, mit seiner Aussage.

Die Zeiten ändern sich, die Formate, aber auch die Hardware.

Don1977 schrieb am 29.01.2019 um 20:02 Uhr

@newpapa Danke für den Hinweis mit dem BIOS! Nach der Aktivierung im Bios wurde mir das Hardwareencoding nun auch endlich - wie bei Dir oben dargestellt - beim Export mit angezeigt.

Dann habe ich, auch wie von Dir vorgeschlagen, beim Export eines Films (4k30p, 10sek, MP4) mal zwischen der Ausgabe über die RX480 (USB vom Motherboard abgezogen) und der Ausgabe über die Intel UHD 630 (Displayport von RX 480 abgezogen) gewechselt, was zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt hat, die ich nicht ganz nachvollziehen kann:

Ausgabe über: RX 480

ohne Hardwareencoding: 2 Min 26 Sek

mit Hardwareencoding: 2 Min 27 Sek

mit Hardwareenc. u. Berechnung über GPU: 1 Min 25 Sek

 

Ausgabe über: Intel UHD 630

ohne Hardwareencoding: 2 Min 27 Sek

mit Hardwareencoding: 1 Min 36 Sek

mit Hardwareenc. u. Berechnung über GPU: 0 Min 50 Sek

 

Warum ergibt sich beim Rendering mit Hardwareencoding und Berechnung über die GPU bei beiden Varianten eine deutliche Beschleunigung, obwohl die RX 480, wie ich dachte, nicht unterstützt wird??

Und warum ist der Effekt ausgerechnet dann am stärksten, wenn der Monitor nur noch über das Motherboard mit dem Monitor verbunden ist??? War das so zu erwarten??

newpapa schrieb am 29.01.2019 um 20:42 Uhr

Hallo,

Effekt auf GPU berechnen ist unabhängig von der Hardwardbeschleunigung. Bei welchen Grafikkarten das gut funktioniert, da kenne ich keine Aussage. Wie gut das funktioniert, da gibt es hier ganz unterschiedlicheMeldungen. Es hängt auch von den verwendeten Effekten ab.

Mit Hardwarebeschleunigung:

Bei H264 ist nur QuickSync mit der Intel-Grafik möglich.

Bei HEVC (H.265) ist auch die Beschleunigung durch NVIDIA (neurere Karten) möglich. Wie @geschi schreibt funktioniert das auch mit seiner ATI.

Don1977 schrieb am 01.02.2019 um 11:43 Uhr

Danke newpapa für Deine Mithilfe! Dann werde ich vorerst einmal die Effekte auf der GPU berechnen lassen, was ja auch schon eine Zeitersparnis von gut 40% bringt, bevor ich mir eine RTX 2060 hole, die dann hoffentlich von meiner 16.0.1.255-Version auch unterstützt wird. Das Umstecken des Grafikausgangs zum Monitor zwischen Motherboard und Grafikkarte mit jeweiligen Hoch- und Runterfahren des PCs ist mir dann doch etwas zu umständlich.

Beste Grüße und vielen Dank nochmal an alle!