Archivierungskonzept DV AVI / MPEG2

JensM schrieb am 09.08.2011 um 08:53 Uhr

Hallo Magix-Gemeinde,

ich bitte für mein Archivierungskonzept um Unterstützung (bevor ich tagelang das Falsche mache):

1. Sony Digital 8: Die Bandaufzeichnung nehme ich über Firewire in Magix VDL 16 plus auf und speichere sie vor dem Bearbeiten als Sicherungskopie in das Archiv gesondert weg. Diese Datei müsste ja die beste Qualität haben, die zu erreichen ist - das Format ist wohl DV-AVI? Wenn ich diesen Film anschließend testweise in VDL ohne weitere Veränderungen als DV-AVI exportiere, erhalte ich merkwürdigerweise eine geringfügig größere (aber wohl nicht bessere?) Datei, der Unterschied liegt im Audioformat. Nach der Bearbeitung sichere ich den Projektordner das Disc-Projekt und das DVD-ISO-Image ebenfalls ins Archiv. Soll ich den bearbeiteten, fertigen Film auch noch mal als DV-AVI exportieren (auf Festplatte, ich möchte von den Bändern weg), oder bringt das keinen Qualitätsvorteil? Immerhin könnte ja sein, dass man den Film nach Jahren wieder anfasst und verändern möchte.

2. Canon Legria FS 20 (SD-Camcorder): Die Aufnahmen kommen als mpeg2 von der Speicherkarte und werden im Orginalformat (ohne VdL, mit Teracopy) als Sicherungskopie abgelegt.. Ansonsten wie oben. Auch hier die Frage: Soll der bearbeitete, fertige Film als DV-AVI gesichert werden? Da ja schon die Originaldaten MPEG2 sind, kann die Qualität nicht besser werden, aber sie wird hoffentlich auch nicht schlechter ...

3. Allgemein: Empfiehlt es sich, MPEG2-Aufnahmen zugunsten der Qualität möglichst nicht zu verändern (also z. B. mit Video-Cleaning zurückhaltend umzugehen), damit beim Erstellen einer DVD nicht noch einmal gerendert werden muss (Smart-Rendering bei den MPEG-Encorder-Einstellungen)?

Danke für die Hilfe!

    

Kommentare

marion51 schrieb am 09.08.2011 um 11:01 Uhr

1. format avi gibt es nicht. ist ein container

siehe hierzu:

 http://de.wikipedia.org/wiki/Containerformat

 http://de.wikipedia.org/wiki/Codec

http://www.magix.info/de/kleines-1x1-der-videoformate.online-training.284962.html

 von wabu:

http://www.magix.info/de/codecs-und-container.online-training.37184.html

beim importieren auf deine festplatte in die datei deiner wahl legst du das original ab.

mit vdl beginnst du ein projekt. magix bezieht sich dabei immer nur auf das original. änderungen werden nur

vermerkt . du speicxherst das projekt im projektornder von magix. dann kannst du jederzeit wieder zugreifen und

weiterarbeiten. nach beendigung speicherst du das fertige projekt unter neuem namen. dann  kannst du entweder

auf deine festplatte exportieren - mit einstellungen wie z.b. mpeg2 - und später auf einen mediaplayer übertragen

oder brennen.

das projekt kann auch direkt mit magix unter verwendung eines menüs gebrannt werden. auch dort mit dem

format deiner wahl.

2.

von einer cam oder knipse mit sd karte überträgst du die daten mit der vom hersteller mitgelieferten software

auf deinen rechner. damit werden schon kleinere "fehler" behoben. danach importierst du in vdl unter beibehaltung

des quellformates. nur bei "spaßcams" gibt es mit den formaten probleme. weiterbearbeitung wie gehabt.

man geht davon aus, quellformat = ausgangsformat.

bei hd material oder avchd format ist aber eine entsprechend ausgerüstete hardware zwingend vorausetzung.

dies wird in der mindestsystemanforderungen eindringlich beschrieben.

gruß

 

Ehemaliger User schrieb am 09.08.2011 um 11:07 Uhr

[Vorbemerkung: Während ich schrieb, hat marion51 eine Erstantwort geliefert. Ich sah sie , nachdem ich meine Antwort veröffentlicht hatte. Ich habe darauf verzichtet, meine Antwort nachträglich mit seiner abzugleichen.]

Das Datenformat ist bei Digital8 und DV wie von dir geschrieben identisch (Quelle). Das über Firewire einkopierte  DV-AVI ist qualitativ ebenbürtig mit der ursprünglichen Bandaufnahme (blosses Kopieren) und hat damit die bestmögliche Qualität. Die Archivierung dieser Datei, mitunter für künftige Neubearbeitung, macht Sinn. Achte dabei auf geeignete Speichermedien: Festplatten können zu Boden fallen oder sonst kaputt gehen. Dann ist auch die archivierte AVI-Datei futsch! Band ist als Speichermedium diesbezüglich besser geeignet, hat dafür andere Nachteile (kann zerreissen). Du solltest also entweder das Band auch aufbewahren (Problem: Sind künftig Abspielgeräte noch verfügbar?) oder die eingelesene Datei auf einem zweiten Medium (an einem anderen Ort gelagerte Festplatte oder DVD-RAM) archivieren.

Wenn ich diesen Film anschließend testweise in VDL ohne weitere Veränderungen als DV-AVI exportiere, erhalte ich merkwürdigerweise eine geringfügig größere (aber wohl nicht bessere?) Datei, [...]

Es ist nichts so gut wie das Original.

Nach der Bearbeitung sichere ich den Projektordner, das Disc-Projekt und das DVD-ISO-Image ebenfalls ins Archiv.

Das macht Sinn. Achte auch hier auf sichere Speichermedien. Falls übrigens im Projektordner die oben erwähnte DV-AVI liegt (was ich annehme), dann müsstest du sie nicht separat archivieren. Sie wäre ja im Projektordner archiviert. VDL geht bei der Bearbeitung dieser Originaldatei nicht "an die Wäsche"; sie bleibt unverändert.

Soll ich den bearbeiteten, fertigen Film auch noch mal als DV-AVI exportieren (auf Festplatte, ich möchte von den Bändern weg), oder bringt das keinen Qualitätsvorteil? Immerhin könnte ja sein, dass man den Film nach Jahren wieder anfasst und verändern möchte.

Eine DVD scheint mir auch heute noch als verbreitetes Medium geeignet für die Auswertung des Films. Ein Export des geschnittenen Films als DV-AVI dürfte dennoch qualitativ etwas besser sein. Falls du den neu geschnittenen Film später tatsächlich ändern möchtest, ohne auf das Quellmaterial zurückzugreifen, würde ich dir darum den von dir beschriebenen zusätzlichen DV-Export empfehlen.

Ich persönlich exportiere den geschnittenen Film (evtl. ohne Titel und ähnliche Effekte) sowie die Musik und den Kommentar (als Wave-Dateien) jeweils separat. So kann ich bei Bedarf den Film mit oder ohne Musik/Kommentar zum Umschneiden und Neuvertonen in jedes beliebige Schnittprogramm importieren. Denn wenn man schon soweit in die Zukunft denkt und sich diese Möglichkeit offenhalten will, muss man auch damit rechnen, dass es dannzumal VDL nicht mehr geben wird. Im optimalen Fall greift man für einen Umschnitt selbstverständlich auf das archivierte VDL-Projekt zurück und arbeitet damit weiter.

2. Canon Legria FS 20 (SD-Camcorder): Die Aufnahmen kommen als mpeg2 von der Speicherkarte und werden im Orginalformat (ohne VdL, mit Teracopy) als Sicherungskopie abgelegt. Ansonsten wie oben. Auch hier die Frage: Soll der bearbeitete, fertige Film als DV-AVI gesichert werden? Da ja schon die Originaldaten MPEG2 sind, kann die Qualität nicht besser werden, aber sie wird hoffentlich auch nicht schlechter ...

Ein zusätzlicher DV-AVI-Export macht hier meines Erachtens keinen Sinn, dann die Quelle kein AVI, sondern Mpeg2 ist. Anstatt nur als DVD würde ich den Film allenfalls möglichst nahe dem Quellformat als Mpeg2-Datei exportieren (vgl. auch "Smart Rendering" unten), wiederum mit separater Musikspur usw.

3. Allgemein: Empfiehlt es sich, MPEG2-Aufnahmen zugunsten der Qualität möglichst nicht zu verändern (also z. B. mit Video-Cleaning zurückhaltend umzugehen), damit beim Erstellen einer DVD nicht noch einmal gerendert werden muss (Smart-Rendering bei den MPEG-Encorder-Einstellungen)?

Voilà - du sagst es. Allerdings funktioniert das Smart Rendering nicht immer wie gewünscht. Du musst das also testen: Wenn du nach Mpeg2 exportierst, sollte in der Statusleiste angezeigt werden, ob neu gerendert oder smart gerendert wird. Wenn Smart Rendering gelingt, hast du Glück, sonst halt Pech.

------------------------------------------------------

Grund für letzte Änderung: Kleinere Korrekturen in Formulierung und Rechtschreibung. Keine inhaltliche Änderung.